Keine Chance gegen Ducati? Das sagen Quartararo und Aleix Espargaro

Der WM-Kampf spitzt sich zu: Ducati hat in Spielberg alle Trümpfe in der Hand und während Quartararo grübelt, bleibt Aleix Espargaro optimistisch

(Motorsport-Total.com) - Bisher hat Ducati das Geschehen auf dem Red Bull Ring dominiert. Jedes Training wurde von nicht nur einem, sondern oft gleich mehreren Ducati-Piloten angeführt. Im Qualifying klassierten sich fünf Ducatis in den Top 6. Einzig WM-Leader Fabio Quartararo schaffte es, die Armada als Fünfter zu durchbrechen.

Titel-Bild zur News: Fabio Quartararo

Fabio Quartararo muss in Spielberg gegen eine Armada von Ducatis kämpfen Zoom

Wirklich zufrieden war der Yamaha-Pilot damit nicht: "Bei uns ist es oft so: Der Freitag läuft perfekt, der Samstag läuft gut, aber die anderen machen einen großen Schritt und wir bleiben auf der Stelle stehen. Es ist also ziemlich schwierig, sich zu verbessern."

"Ich bin bis ans Limit gegangen, aber das ist nie genug. Ich bin dann immer enttäuscht über das Ergebnis, aber ich gewöhne mich daran. Das Wichtigste ist, dass ich meine 100 Prozent gebe", sagt Quartararo. Diese 100 Prozent ließen am Samstag nicht mehr als Platz fünf zu - bei 0,231 Sekunden Rückstand.

Qualifying für Quartararo diese Saison ein "Albtraum"

Mehr sei einfach nicht möglich gewesen, betont der Weltmeister, der in dieser MotoGP-Saison bisher nur eine Pole einfahren konnte. Der Grund: "Im Qualifying weiß nie, ob ich die Kurve schaffe oder im Kiesbett lande. Das ist also das Schwierigste."

"Der Vorderrad ist unruhig, das Motorrad ist unruhig. Letzten Endes habe ich im Qualifying keine hundertprozentige Kontrolle. Bei der Rennpace kann man immer mehr oder weniger gut sein, aber im Qualifying habe ich keine Kontrolle. Das ist das Problem."

"2019 und auch vergangenes Jahr war ich viel konstanter und besser im Qualifying", blickt er zurück. "Aber dieses Jahr ist ein Albtraum für uns, ich genieße es nicht so sehr."

Auf seine Strategie für das Rennen angesprochen, sagt er: "Der Schlüssel wird sein, einen perfekten Start und eine perfekte erste Runde zu haben, die Reifen gut zu schonen und dann zu sehen, was passiert." Doch gegen die Ducatis anzukommen, dürfte auf der Powerstrecke in Spielberg umso schwerer werden.


Fotos: MotoGP: Grand Prix von Österreich (Spielberg) 2022, Qualifying


"Es wird mit jedem Rennen härter und härter. Ich weiß nicht, ob das hier das härteste ist. Aber ich glaube, ich war in jeder Session umringt von Ducatis. Sie sind hier einfach sehr schnell. Das heißt, es wird gewiss nicht leicht", sich Quartararo der Situation bewusst.

Zuletzt musste der WM-Leader Federn lassen und büßte vor allem auf Francesco Bagnaia, der in Assen und Silverstone gewann, viele Punkte ein. Auch sein direkter Verfolger Aleix Espargaro weiß um die Gefahr durch Ducati. Er startet morgen von Platz neun.

Espargaro: Kommen auch wieder bessere Strecken

Trotz der scheinbaren Ducati-Übermacht in Spielberg gibt sich der Aprilia-Pilot gelassen. "Ich bin optimistisch. Denn ich habe in den vergangenen Jahren gelernt, geduldig zu sein. Deshalb stresse ich mich nicht. Jeder bei Aprilia arbeitet daran, dass wir uns verbessern und näher kommen", betont der aktuelle WM-Zweite.

"Heute haben wir zum ersten Mal eine größere Änderung an der Geometrie vorgenommen gegenüber gestern. Das Motorrad ist gut, aber nicht gut genug, um auf dieser Strecke mit den Ducatis mitzuhalten", gibt er zu. "Doch in Assen war ich der Stärkste. In Silverstone führte ich fast jede Session an, hatte dann den Sturz."

Aleix Espargaro

Aleix Espargaro glaubt, dass für Aprilia auch wieder bessere Strecken kommen Zoom

"Wir sind konkurrenzfähig, aber auf manchen Strecken ... Das Niveau dieser Meisterschaft ist sehr hoch. Man muss den Schaden begrenzen und so viele Punkte wie möglich mitnehmen. Die Ducati ist hier extrem schnell. Es ist fast egal, wer sie fährt."

Doch das Blatt kann sich auch wieder wenden, ist Espargaro überzeugt. Mit Blick auf die kommenden Rennen sagt er: "Ich denke, in Misano werden wir nicht so schlecht abschneiden. In Aragon, Malaysia, Australien werden wir sehr konkurrenzfähig sein."

"Ich mache mir keine großen Sorgen. Nur was die Rennen hier und in Misano betrifft, bin ich ein wenig besorgt. Tatsächlich war ich heute aber gar nicht so schlecht. Die Zeit, die sie mir gestrichen haben, war genauso schnell wie das erste Bike, das keine Ducati war, nämlich Fabio", spricht er seine schnellste Runde an.

Sie hätte ihn auf Platz sechs gebracht, wurde aber wegen der Tracklimits gestrichen. "Wenn wir also auf einer Strecke wie hier so konkurrenzfähig sein können, ist das gut für uns."

Espargaro preist Quartararo als aktuell besten Fahrer

Mit Blick auf WM-Konkurrent Quartararo meint Espargaro: "Ich weiß nicht, wie er sich fühlt. Aber ich würde mir an seiner Stelle keine Sorgen machen. Man kann nicht jedes Rennen gewinnen. Er macht hier einen sehr guten Job. Die Yamaha ist nicht auf dem Level der Ducati und er ist trotzdem nah dran."

Und der Aprilia-Pilot geht noch einen Schritt weiter. "Er ist im Moment der beste Fahrer in der Startaufstellung", sagt er über den amtierenden Weltmeister. "Ich bin mir sicher, hätte er das beste Bike, würde er den Titel mit großem Vorsprung gewinnen."

"Mal sehen, wie er das Risiko morgen managen wird. Ich weiß, er wird versuchen, zu gewinnen. Und das ist gut, denn genauso das tut ein Champion. Wir müssen abwarten. Vergangenes Jahr hat Binder hier gewonnen. Es kann also alles passieren."

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