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Ducati: Dominanz des Qualifyings nicht zwangsläufig auch im Rennen

Francesco Bagnaia, Jack Miller und Enea Bastianini starten beim Aragon-Grand-Prix aus der ersten Reihe, wobei Bastianini auch andere Fahrer auf der Rechnung hat

(Motorsport-Total.com) - Die Ducati-Fahrer haben das laufende MotoGP-Wochenende im MotorLand Aragon in Spanien bislang im Griff.

Titel-Bild zur News: Polesitter Francesco Bagnaia, 2. Jack Miller, 3. Enea Bastianini

Reihe 1 in Aragon: Polesitter Francesco Bagnaia, 2. Jack Miller, 3. Enea Bastianini Zoom

Nach Freitagsbestzeit für Pramac-Pilot Jorge Martin begann Ducati-Werkspilot Jack Miller den Samstag mit FT3-Bestzeit. Als es am Nachmittag im Qualifying um die Startplätze ging, war Millers Teamkollege Francesco Bagnaia derjenige, der sich durchsetzte.

Bagnaia fuhr im Q2-Segment einen neuen Aragon-Streckenrekord von 1:46.069 Minuten. Damit verwies er Miller um knapp eine Zehntelsekunde auf den zweiten Startplatz. Als Dritter startet Gresini-Pilot Enea Bastianini, womit gleich drei Ducati-Bikes die erste Reihe belegen. Im 15. Qualifying der Saison ist es bereits die zwölfte Pole für einen Ducati-Piloten.

Bagnaias Plan für Sonntag: Früh davonfahren, dann verwalten

Für Bagnaia ist es die fünfte Pole in dieser Saison. Sollte er auch im Rennen die Spitze bis zur schwarz-weiß-karierten Flagge behaupten, dann wäre es für "Pecco" der siebte Saisonsieg und der fünfte hintereinander. Soweit ist es noch nicht, aber Bagnaias Ausgangslage für die 23 Rennrunden ist deutlich besser als für Tabellenführer Fabio Quartararo. Der nämlich startet mit seiner Yamaha nur von P6.

Bagnaias Taktik: "Es wird darauf ankommen, von der ersten Kurve an zu pushen, um einerseits Temperatur in die Reifen zu bekommen und andererseits einen Abstand herauszufahren. Anschließend wird es dann darum gehen, das Rennen zu managen."

Aber: "Es wird nicht einfach, das Griplevel im Rennen zu verstehen. Denn nach dem Moto2-Rennen ist der Grip immer anders als vorher", bemerkt Bagnaia, nachdem es am bisherigen Aragon-Wochenende ohnehin schon weniger Grip als in den vergangenen Jahren gab. Grund dafür ist der in die Jahre gekommene Asphalt.

Miller hatte mit Pole gerechnet

Miller, der sich im letzten Q2-Versuch um 0,090 Sekunden gegenüber Bagnaia geschlagen geben musste, hatte sich schon auf seine zweite Pole hintereinander eingestellt. "Ich habe alles gegeben und dachte, es würde reichen. Als ich dann aber auf den Monitor schaute, habe ich gesehen, dass ich Zweiter bin. Ich konnte mir nicht vorstellen, wo es noch schneller gegangen wäre", bekennt der Australier.

Derweil ist Bastianini zum dritten Mal in Folge (nach Spielberg und Misano) in die erste Startreihe gefahren. "Es stimmt, dass ich seit der Sommerpause in den Qualifyings stärker bin", sagt der Gresini-Ducati-Pilot und grinst: "Den Grund dafür kenne ich ehrlich gesagt gar nicht. Ich kann nur sagen, dass ich seit Silverstone ein fantastisches Gefühl auf dem Motorrad habe."

Bastianini erwartet enges Rennen

Mit Blick auf das Aragon-Rennen will Bastianini von einer ähnlichen Ducati-Dominanz wie im Qualifying aber noch nichts wissen: "Ich rechne mit einem schwierigen Rennen vom Start weg. Es gibt viele Piloten mit starker Pace. Das haben wir im vierten Freien Training gesehen. Die Reifenwahl sollte diesmal eigentlich klar sein, aber das Managen der Reifen wird diesmal auch für mich nicht so einfach."

"Meiner Ansicht nach werden morgen nicht nur Ducatis vorne sein", meint Bastianini und erklärt: "Fabio [Quartararo] ist in den Rennen immer schnell und er hat auch an diesem Wochenende eine starke Pace. Aleix [Espargaro] wird auch schnell sein. Und ehrlich gesagt habe ich für morgen auch hohe Erwartungen an Maverick [Vinales]." Die von Bastianini angesprochenen Piloten aus den Werksteams von Yamaha und Aprilia gehen von P6, P4 und P16 ins Rennen. (Startaufstellung zum Grand Prix von Aragonien 2022)