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Quartararo in Aragon: Rennpace für den Sieg, aber nur Startplatz sechs

Yamaha-Pilot Fabio Quartararo zeigt in Aragon eine starke Rennpace, erreicht im Qualifying aber nur den sechsten Platz und weiß: "Ich muss aggressiv sein"

(Motorsport-Total.com) - Im Vorfeld des Grands Prix von Aragon war Fabio Quartararo bewusst, dass er dieses Wochenende zu kämpfen haben würde. Denn der Kurs in Alcaniz war für ihn und die Yamaha in der Vergangenheit oft ein hartes Pflaster. Und seine Ausgangsposition für Sonntag wird es ihm nicht unbedingt leichter machen.

Titel-Bild zur News: Fabio Quartararo

Fabio Quartararo musste sich im Qualifying einmal mehr den Ducatis beugen Zoom

Denn im Qualifying reichte es am Ende "nur" für Startplatz sechs. Vier Ducatis und eine Aprilia stehen vor ihm. Auf die Polezeit von Francesco Bagnaia fehlten 0,733 Sekunden (zum Ergebnis) - und das, obwohl Quartararo sichtlich alles gab und in seinen letzten Runden des Qualifyings einige Rutscher abfangen musste.

"Ich habe mein Maximum gegeben", sagt der Weltmeister und aktuelle WM-Leader. "Der einzige Fehler war, dass ich in Kurve 2 die Kontrolle über das Vorderrad verlor, obwohl das Motorrad ziemlich aufrecht war. Ich weiß also nicht warum."

Qualifying-Schwäche bleibt ein Problem

Doch auch ohne diesen Zwischenfall hätte er vielleicht seine Rundenzeit verbessert, aber nicht die Position, glaubt Quartararo. "Ich habe mich dann in der zweiten Runde gesteigert. Aber es wäre keine große Veränderung gewesen. Ich hätte nicht auf einmal eine halbe Sekunde gewonnen", schätzt der Franzose.

Vor allem im vierten und letzten Sektor mit der langen Gegengeraden verliert er Zeit und hat so gegen die Ducati-Raketen im Qualifying keine Chance. "Es ist schade, denn ich fühle mich gut. Ich habe das Gefühl, dass wir die Pace haben, um um den Sieg zu kämpfen. Aber es ist genau dasselbe wie zu Beginn des Jahres."

"Ich kann bei der Rennpace drei Zehntel schneller sein als die anderen, aber im Rennen werde ich trotzdem zurückliegen." Und das, weil er eben nicht von vorne starten kann und erst einmal im Verkehr feststeckt. Seine letzte Pole fuhr er in Indonesien ein.

Bagnaia und Bastianini mit ähnlicher Pace

Trotzdem weiß Quartararo, dass er in jeder Session das Maximum aus der Yamaha herausholt. Das mache ihn zwei stolz, sei aber auch frustrierend, wenn es doch nur für Platz sechs reicht. "In meinem Kopf schwirren dann viele böse Wörter herum", gibt er zu.

"Aber am Ende fange ich an, mich daran zu gewöhnen, und wir wissen, wo wir die vier Zehntel (auf die erste Reihe; Anm. d. R.) verlieren", sagt er weiter und bleibt zuversichtlich. "Das Qualifying ist super wichtig, aber Platz sechs war das absolute Maximum. Ich denke, wir können morgen noch etwas Großartiges erreichen."

Was die Konkurrenz von Ducati angeht, hält er fest: "Pecco (Bagnaia) und Enea (Bastianini) haben auch eine sehr starke Pace. Hoffentlich kann ich das ganze Rennen über an ihnen dranbleiben. Am Start müssen wir vorsichtig, aber auch aggressiv sein. Ich werde in den ersten Runden viel Risiko gehen müssen."

Quartararo fürchtet hohen Reifendruck

Sichere Überholmöglichkeiten gebe es für ihn in Aragon "leider nicht", so Quartararo weiter. "Ich werde aggressiv überholen müssen. Und wenn es bei zu Berührungen kommt, dann ist das so. Aber das wird meine einzige Lösung für dieses Rennen sein."

Neben dem Überholen ist eines der größten Probleme der Yamaha das Fahren im Pulk, weil dann der Druck im Vorderreifen rapide ansteigt. "Da wir nicht von der Poleposition losfahren, denke ich, dass wir mit einem niedrigeren Reifendruck starten werden, weil wir hinter vielen Motorrädern sein werden", erklärt er.


Fotos: Fabio Quartararo, MotoGP: Grand Prix von Aragonien (Alcaniz) 2022, Qualifying


"Der Druck wird steigen, und das ist ein Problem, weil ich auf der Bremse so viel pushen muss. Warten wir also ab, ob der Druck zu hoch wird. Das wird morgen das größte Problem für mich sein, der Druck im Vorderreifen", blickt der WM-Leader voraus.

Neues Yamaha-Chassis feiert Rennpremiere

Das Rennen wird Quartararo mit dem neuen Yamaha-Chassis bestreiten, das er nach Misano auch im Training von Aragon testete. "Ob es wirklich besser ist, müssen wir noch sehen. Aber für dieses Rennen werden wir dieses Chassis verwenden", bestätigt der Franzose. Bisher spüre er keinen großen Unterschied.

"Vielleicht ist das Turning in langsamen Kurven damit etwas besser. Aber hier gibt es nicht viele davon. Nur in Kurve 7 kann ich spüren, dass es mir ein bisschen hilft", verrät er und vergleicht: "In Misano hat es sich insgesamt etwas besser angefühlt, weil es da viele enge Kurven gibt. Dort war der Unterschied größer."

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