Ducati bringt neues Seamless-Getriebe

Neben den Detailverbesserungen und der neuen Gewichtsverteilung hat Ducati bei der Desmosedici GP auch am Getriebe nach Verbesserungen gesucht

(Motorsport-Total.com) - Ducati war nach Honda der zweite Hersteller, der in der MotoGP ein Seamless-Getriebe verwendete. Die Italiener brachten die erste Version noch in der Saison 2011 zum Einsatz. Yamaha ließ sich deutlich mehr Zeit bei der Entwicklung eines Seamless-Getriebes. Über die Jahre gab es immer wieder kleine Verbesserungen. Im Vorjahr kam bei Ducati ein Seamless-Getriebe zum Einsatz, das vom ersten bis zum fünften Gang nahtlos die Gänge sortiert. Für 2016 hat Ducati nachgebessert: Die Desmosedici GP wechselt vom ersten bis in den sechsten Gang nahtlos die Fahrstufen. Ducati bestätigte das Update gegenüber 'Motorsport-Total.com'.

Titel-Bild zur News: Ducati Desmosedici GP

Die Ducati Desmosedici GP erhielt ein neues Seamless-Getriebe Zoom

Werkspilot Andrea Dovizioso begrüßt das Update und dankt Ducati-Corse-Chef Luigi Dall'Igna für das neue Getriebe: "Gigi hat beim Seamless-Getriebe tolle Arbeit geleistet. Der Übergang vom fünften in den sechsten Gang ist sehr angenehm. Es gibt aber Nachteile in einem anderen Bereich. Wir arbeiten daran", bemerkt der Italiener im Rahmen der Präsentation der 2016er-Maschine.

Und auch Teamkollege Andrea Iannone schwärmt vom neuen Bauteil: "Das neue Seamless-Getriebe fühlt sich gut an. Es ist immer wieder toll, neue Teile am Motorrad zu haben. Der Wechsel zum sechsten Gang konnte deutlich verbessert werden", berichtet Iannone, der 2016 einiges vor hat: "Im Laufe der Saison 2015 verbesserten wir uns von Rennen zu Rennen. Das Motorrad wurde immer besser. Wir möchten in dieser Saison die besten Fahrer und Hersteller herausfordern."

Ducati Desmosedici GP

Problemzone Nummer eins: Ducati fällt der Wechsel zu den Michelin-Reifen schwer Zoom

Ducatis Problemzone sind aktuell die Michelin-Reifen, die nicht perfekt mit dem Charakter der Desmosedici GP harmonieren. Bisher wirkte es so, als würden die Reifen besser zu den älteren Ducati-Modellen passen. Vor allem die Avintia-Piloten überraschten mit ihren 2014er-Ducatis und waren in Sepang und auf Phillip Island sehr flott unterwegs.

Das Setup der 2016er-Ducati hingegen passt noch nicht richtig zu den neuen Reifen. "Beim Test in Katar werden wir uns auf das Setup konzentrieren. Das hat zur Folge, dass wir keine neuen Teile zum Test bringen werden. Wir möchten am Setup tüfteln, um uns besser auf die neuen Reifen einzustellen. Das ist unser Ziel für den Katar-Test", stellt Dall'Igna klar.


Fotos: Ducati zeigt die Desmosedici GP


Dovizioso bestätigt: "Wir spulten viele Runden ab, weil wir die Reifen verstehen müssen. Die Reifen sind der Schlüssel zum Erfolg, weil sie eine andere Charakteristik haben. Beim Test auf Phillip Island verbesserte sich mein Gefühl für die Reifen deutlich. Das stimmt mich positiv", schildert der Ducati-Werkspilot. "Katar hat eine komplett andere Charakteristik. Ich denke, wir sollten dort konkurrenzfähiger sein."

Neben den Werkspiloten wird Ducati auch auf das Feedback von Testfahrer Casey Stoner hören. "Wir werden auch Casey testen lassen. Er wird nicht beim offiziellen IRTA-Test fahren, aber an den beiden darauffolgenden Tagen", bemerkt Dall'Igna gegenüber 'MotoGP.com'. "Wir möchten mit seiner Hilfe herausfinden, ob es andere Dinge gibt, die verbessert werden können. Wir möchten das Verhalten der Maschine mit den neuen Reifen besser verstehen", so der Stratege.