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Drei Yamaha-Stürze in gleicher Kurve: Fabio Quartararo kassiert eine Strafe
Die Yamaha ist im Nassen kaum beherrschbar - Quartararo, Miller und Oliveira stürzen in gleicher Kurve - Quartararo kassiert wegen Fehlverhaltens eine Strafe
(Motorsport-Total.com) - Fabio Quartararo sorgte bei seinem Heimrennen in Le Mans vor allem am Samstag für Jubelstürme bei den französischen Fans. Der Yamaha-Star eroberte erneut die Poleposition und erkämpfte sich im Sprint den vierten Platz. Am Sonntag ließ dann Landsmann Johann Zarco (LCR-Honda) die Fans jubeln.

© 2025 Yamaha Motor Racing Srl
Fabio Quartararo führte die ersten beiden Runden mit Slicks an Zoom
So wie mehrere Topfahrer entschied sich auch Quartararo dafür, in der Besichtigungsrunde auf Slicks zu wechseln. Dafür wurden gemäß neuer Regel zwei Long-Lap-Strafen ausgesprochen. Zu Beginn waren Slicks auch die richtige Wahl.
Von der Poleposition übernahm Quartararo die Führung und kämpfte im Spitzenfeld mit. Aber am Ende der fünften Runde stürzte er in der Zielkurve - und Brad Binder (KTM) direkt dahinter ebenfalls. Nach fünf Minuten war Quartararos Heimrennen bereits beendet.
"Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll", beginnt er seine Analyse des Rennens. "Wir wussten, dass das Tempo für ein Podium extrem schwierig wird. Also wollte ich, als es zu regnen begann, in den ersten Runden wie verrückt pushen."
"Ich habe die erste Long-Lap-Strafe absolviert und war trotzdem noch richtig nah an Marc dran. Aber dann hat es angefangen, ein bisschen mehr zu regnen. Ich hatte nicht einmal einen Rutscher am Hinterrad - ich habe einfach komplett das Vorderrad verloren. Das hatte ich nicht erwartet."
"Die Bedingungen waren wirklich knifflig. Und wie gesagt: Ich wollte eine Wette eingehen. Ich wollte von Anfang an hart pushen. Wir hatten zu Beginn einen guten Vorteil, aber leider haben wir ihn ziemlich schnell wieder verloren."
Insgesamt stürzten fünf Fahrer in dieser Zielkurve. Was machte diese Stelle so knifflig? "Da gibt es kleine Bodenwellen und dann wird es flach", meint Quartararo. "Und wenn sich das Fahrbahnniveau ein wenig ändert, kann man das Bike ziemlich schnell verlieren."
Drei Yamaha-Fahrer stürzen an der gleichen Stelle
"Im Grunde sind alle drei Yamahas, die gestürzt sind, in dieser Kurve abgeflogen. Es ist schade", seufzt der Franzose. Denn auch das Pramac-Duo stürzte dort. Jack Miller hatte am Ende der sechsten Runde einen Highsider, obwohl er im Gegensatz zu Quartararo mit Regenreifen fuhr.
"Ich weiß nichts von Bodenwellen", widerspricht Miller Quartararos Erklärung. "Es gibt dort ein paar verschiedene Asphaltstellen. Es ist für alle gleich, also kann ich mich darüber nicht beschweren."
"Es war einfach eine seltsame Situation - besonders, als das Hinterrad ausbrach und mich über das Vorderrad abwarf. Ich war ein bisschen sprachlos. Ich bin am Boden zerstört, denn wir haben alles richtig gemacht. Es tut mir wahnsinnig leid für das Team."

© Jean Catuffe/Getty Images
Auch Miguel Oliveira blieb beim Highsider unverletzt Zoom
Auch das Pramac-Duo setzte wie Rennsieger Zarco von Beginn an auf Regenreifen und hatte nicht den Plan, einen Boxenstopp einzulegen. Das spülte im weiteren Rennverlauf Miguel Oliveira auf den zweiten Platz.
Diesen konnte der Portugiese aber nicht lange halten. Er verlor Positionen und befand sich an der siebten Stelle, als auch er am Ende der 19. Runde in der Zielkurve per Highsider abgeworfen wurde. Auch Oliveira blieb unverletzt.
Laut dem Portugiesen hat sich der Sturz angekündigt: "Ich hatte absolut keinen Grip am Hinterrad. Es war wirklich, wirklich schwer, auf dem Motorrad zu bleiben - richtig schwierig. Es lag nicht an fehlendem Grip im klassischen Sinn, sondern an der Performance."
"Plötzlich konnte das Motorrad wegrutschen, und man verliert beim Einlenken die Kontrolle über das Hinterrad. Es war ein Albtraum, das zu kontrollieren. Ich war schon langsam unterwegs und konnte es trotzdem nicht abfangen. Es ist wirklich schade - definitiv schade."
Fehlverhalten gegenüber Sportwarten: Strafe gegen Quartararo
Im Anschluss an das Rennen erhielt Quartararo eine Strafe. Nach seinem Sturz wollte er unbedingt weiterfahren, denn er hätte auf das zweite Motorrad mit Regenreifen wechseln können. Die Sportwarte wollten die beschädigte Yamaha aber rasch hinter die Leitplanken schieben.
Quartararo gestikulierte wild in Richtung der Sportwarte, bis er sie schließlich gewähren ließ. Damit war sein Rennen vorbei. Für sein Fehlverhalten muss Quartararo 2.000 Euro Strafe bezahlen. Außerdem muss er in Silverstone im ersten Training die ersten zehn Minuten aussetzen.
In der Begründung der Rennkommissare heißt es, er hat "sich verantwortungslos verhalten, indem er direkte Anweisungen der Sportwarte missachtet und dadurch sich selbst und andere potenziell in Gefahr gebracht hat." Das verstößt gegen Paragraph 1.21.1 des Sportlichen Reglements.
Somit kam nur ein Yamaha-Fahrer ins Ziel. Alex Rins wurde Zwölfter und wäre fast überrundet worden. Das lag daran, dass der Spanier einer von vier Fahrern war, die zwei Boxenstopps einlegten. Auch Rins bestätigt, dass die Yamaha im Nassen sehr schwierig zu beherrschen ist.
"Wir haben mit unserem Motorrad bei nassen Bedingungen so große Probleme, dass ich dachte: Okay, ich nehme den Slick, weil das Gefühl wirklich schlecht war", so Rins. "Es war extrem rutschig. Hinten und vorne - es gibt null Grip, null."
"Die Elektronik kann den geringen Grip am Motorrad nicht managen. Wir haben bereits im Trockenen Probleme - und wenn es nass ist, werden diese Probleme noch größer." Somit war es ein enttäuschender Renntag im Yamaha-Lager.


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