Dovizioso testet Open-Ducati

Andrea Dovizioso testet am zweiten Tag der Sepang-Tests eine Ducati nach Open-Spezifikation - Cal Crutchlow bleibt auf Factory-Ducati

(Motorsport-Total.com) - Bis morgen Freitag muss Ducati offiziell festlegen, ob man als Factory-Team in die Saison startet oder in die Open-Klasse wechselt. Derzeit ist noch offen, ob das Werksteam diesen Schritt wagt, doch am Donnerstag rückte Andrea Dovizioso am zweiten Tag der zweiten Sepang-Tests mit einer Desmosedici nach Open-Reglement aus. Cal Crutchlow fuhr dagegen normal mit der Factory-Spezifikation. Die Ducati von Dovizioso war mit der Einheitssoftware bespielt. Außerdem wurde ein Tank mit 24 Litern Inhalt installiert. Auf den weicheren Open-Hinterreifen verzichtete "Dovi" allerdings.

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso probierte eine Ducati nach Open-Spezifikation aus Zoom

Der heutige Test nährte wieder die Spekulationen, dass Ducati am Freitag doch den Wechsel ins Open-Format bekanntgeben würde. Yonny Hernandez fährt fix eine GP13 nach Open-Spezifikation. Bei ihm konnten die Ingenieure bereits einige Erfahrungen sammeln. Testfahrer Michele Pirro vergleicht in Sepang die Vor- und Nachteile der beiden Reglement-Varianten. Dovizioso war von der Einheitssoftware nicht besonders begeistert, denn sie ist nicht so weit entwickelt wie die Ducati-Version.

"Es ist etwas schlechter als unsere Werks-Software. Wir müssen am Abend also arbeiten und haben auch ein Meeting. Sie ist nicht so schlecht, aber unsere Software ist besser. Unterschiede bestehen überall. Die Anti-Wheelie-Kontrolle und die Traktionskontrolle sind etwas schlechter. Es ist aber nicht ganz schlecht", bewertet Dovizioso die Einheitssoftware, die bei den Open-Teams vorgeschrieben ist.

Sollte Ducati ins Open-Format wechseln, müssten sie diese Software benutzen. Dafür dürfen vier Liter zusätzlicher Kraftstoff über die Renndistanz verwendet werden, insgesamt zwölf Triebwerke pro Fahrer und die Motorentwicklung ist ebenfalls nicht eingefroren. Außerdem dürfen Open-Fahrer einen weicheren Hinterreifen verwenden. "Der Motor fühlt sich mit mehr Sprit etwas besser an, aber der Unterschied ist nicht so groß", meint Dovizioso.


Fotos: Ducati, MotoGP-Testfahrten in Sepang


In der Zeitenliste belegte er am Donnerstag den sechsten Rang. Der Rückstand auf Dani Pedrosa (Honda) betrug sieben Zehntelsekunden. Um eine halbe Sekunde schneller war Aleix Espargaro mit der Open-Yamaha. "Davon bin ich nicht überrascht. Ich wusste, dass er schnell sein würde, aber nicht so schnell. Er verwendet aber auch den weichen Reifen. Ich kenne deshalb seine Rennpace nicht", versucht Dovizioso zu relativieren. Crutchlow fuhr mit der Factory-Version der Ducati.

Cal Crutchlow

Cal Crutchlow blieb am Donnerstag bei der Factory-Version seiner Ducati Zoom

Der Brite war um zwei Zehntelsekunden langsamer als "Dovi" und belegte Rang sieben. "Ich habe das Open-Bike nicht getestet", bestätigt der neue Ducati-Werksfahrer. "Wir haben uns auf das normale Motorrad konzentriert, denn wir müssen uns schon darum genug Sorgen machen. Unsere Arbeitsliste ist so lang wie mein Bein. Ich weiß, dass es nicht zu lang ist", lacht Crutchlow über seine Körpergröße.

Mit dem Open-Bike hat er sich deshalb überhaupt nicht beschäftigt. "Wir konzentrieren uns nicht drauf. Dass die Deadline morgen ist, macht für uns keinen Unterschied. Yonny, Pirro und Dovi haben es ausprobiert, aber warum muss ich es probieren? Es macht keinen Unterschied. Unsere Konzentration liegt darauf, dass ich mit diesem Motorrad glücklicher bin. Ob es Open ist oder nicht, macht keinen Unterschied."

"Soweit ich weiß, sind sie mit ihrem Material zufrieden, aber darauf liegt nicht meine Konzentration." Am Freitag muss sich Ducati offiziell deklarieren, mit welchem Reglement man in die Saison starten wird. Dann haben die wochenlangen Spekulationen ein Ende.