Dovizioso mit Freudentränen in den Augen
Andrea Dovizioso schrammte bei seiner MotoGP-Premiere nur knapp am Podium vorbei, freute sich aber riesig über seinen Sieg gegen Valentino Rossi
(Motorsport-Total.com) - Die MotoGP-Rookies 2008 scheinen der stärkste neue Jahrgang seit langem zu sein. Zu dieser Generation gehört auch Andrea Dovizioso: Der JiR-Scot-Pilot lieferte gestern in Katar vom neunten Startplatz aus eine rundum starke Leistung ab und landete schlussendlich als zweitbester Honda-Fahrer auf Rang vier.

© Honda
Toller Fight: Andrea Dovizioso vor Valentino Rossi und James Toseland
Für Aufsehen sorgte aber nicht nur seine äußerst reife Vorstellung auf dem Losail Circuit - übrigens das ganze Wochenende hindurch -, sondern vor allem das Finish in den letzten drei Runden: Dovizioso lag hinter seinem großen Vorbild Valentino Rossi, ging an diesem im 20. Umlauf vorbei, ließ sich aber auskontern. In der letzten Runde schnappte er sich Rossi noch einmal, wieder wurde er ausgekontert - aber diesmal ließ er einen Gegenkonter folgen!#w1#
Das große Idol im ersten Rennen geschlagen
"Das ist zu schön, ich habe Tränen in den Augen", jubelte der 21-Jährige. "Valentino in meinem ersten Rennen zu schlagen, macht mich überglücklich. Ich hätte nie gedacht, dass ich so weit vorne landen oder bester Italiener werden würde - einfach großartig! Vom Podium wagte ich nicht einmal zu träumen, denn dafür war mein Start ein bisschen zu schlecht. Aber gleich nach dem Start hängte ich mich an die Gruppe vor mir an."
"Die Front war leider nicht ideal, vielleicht habe ich den Michelins zu viel abverlangt. Ich kam mit den anderen Fahrern mit, aber ich musste dafür viel Risiko eingehen. Ich konnte aber den Kontakt zu Valentino halten", gab Dovizioso zu Protokoll. "Im Qualifying hatten wir gewisse Schwierigkeiten, aber im Rennen schienen wir es wieder halbwegs im Griff zu haben. Wir haben heute bewiesen, dass wir mit Honda in der MotoGP gut abschneiden können."
Team zufrieden mit dem neuen Fahrer
Teamchef Gianluca Montiron, der mit seinem neuen Fahrer einen Goldgriff gemacht zu haben scheint, war ebenfalls ganz aus dem Häuschen: "Wir hätten uns kein besseres Debüt wünschen können! Andreas letzte Runde zeigt, wie entschlossen er ist. Sein Kampfgeist beweist, dass er seinen ganzen Charakter ins Motorrad legt. Nun werden wir für die nächsten Rennen noch härter arbeiten, denn jetzt sind wir voll motiviert."
Dass es gestern besser lief als am Samstag im Qualifying, hatte übrigens auch einen Grund: "Im Warmup testeten wir neue Konfigurationen und wir wählten einen Vorderreifen aus, mit dem Andrea sein Talent zwar sehr aggressiv, aber sportlich fair zur Schau stellen konnte. Er war heute nicht zu aggressiv", lobte JiR-Scot-Teammanager Cirano Mularoni nach der sensationellen Vorstellung seines Schützlings.

