Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
Debütant Rea: "Ich brauche Zeit"
Jonathan Rea steht vor seinem MotoGP-Debüt: Der Brite hat sich kein Ziel gesetzt sondern will lernen und den Abstand zur Spitze verkleinern
(Motorsport-Total.com) - Der Tag der Wahrheit rückt näher: Am Freitag wird Jonathan Rea in Misano erstmals an einem offiziellen MotoGP-Training teilnehmen. Der reguläre Fahrer aus der Superbike-WM vertritt den verletzten Casey Stoner im Honda-Werksteam. Bei einem eintägigen Test in Brünn und anschließend an zwei Tagen in Aragon konnte sich der Brite an die RC213V gewöhnen. Speziell die Umstellung auf die Bridgestone-Reifen bereitete ihm Probleme. Die Lernkurve ist steil. "Als ich in Moskau war, ergab sich diese Möglichkeit. Ich musste nicht lange darüber nachdenken und muss mich bei Repsol-Honda und HRC bedanken."

© Repsol
Jonathan Rea steht in Misano vor einem schwierigen MotoGP-Debüt Zoom
"Aber ich schicke auch meine Genesungswünsche an Casey", sagt Rea und fügt hinzu: "Er ist einer der besten Fahrer dieser Meisterschaft. Für mich ist es eine tolle Möglichkeit gegen die besten Fahrer der Welt zu fahren. Brünn war kein richtiger Test, denn ich war ein Zombie. Ich hatte nur eineinhalb Stunden geschlafen und musste viel lernen. In Aragon gewöhnte ich mich mehr an die Maschine."
"Ich konnte auch andere Fahrer für mehr als drei Kurven beobachten. Dort habe ich Fortschritte gemacht und die GP-Maschine genossen. Es ist eine komplett andere Maschine und man braucht Zeit. Mein Rückstand ist zwar noch groß, aber ich will ihn verringern", sieht er es realistisch. In Misano hat Rea bereits in der Superbike-WM gewonnen. Sein MotoGP-Debüt ist als Geschenk von Honda zu sehen. In welcher Meisterschaft der 25-Jährige im kommenden Jahr antreten wird, ist noch offen.
"Ich möchte die Möglichkeit haben in der MotoGP zu fahren, weil jeder junge Fahrer davon träumt. Mein Held war Kevin Schwantz. Es ist eine Ehre in der MotoGP zu sein. Meine Zukunft liegt nicht in meiner Hand und ich muss noch abwarten. Ich gehe es Rennen für Rennen an und dann werden wir sehen, was passieren wird." Er wird in Misano buchstäblich ins kalte Wasser geworfen. "Es ist ein Test, aber ich habe die beste Möglichkeit bekommen, denn das Motorrad ist konkurrenzfähig."
"So ist es nicht immer. Den anderen Weg zu gehen ist einfacher. Cal und Ben haben in ihrem ersten Jahr sicherlich Fehler gemacht, aber jetzt zählen sie zu den besten Fahrern. Ich habe keine Erwartungen und kann mich mit ihnen nicht vergleichen. Ich genieße diese Möglichkeit. Misano ist eine tolle Strecke, wo viele enthusiastische Fans sind."
Da Rea gleichzeitig aber weiterhin in der Superbike-WM fährt, kommt ein stressiger Herbst auf ihn zu. "Nach Brünn war ich vier Tage daheim auf der Isle of Man. Anschließend ging es nach Aragon zum Test und dann zum Nürburgring für das Superbike-Rennen. Nach Misano geht es nach Portimao zur Superbike und anschließend nach Aragon. Der Urlaub am Jahresende wird wichtig. Ich muss die Motivation hoch halten."
Sein Teamkollege Dani Pedrosa findet es richtig, dass man Rea diese Chance gegeben hat. "Casey geht es immer besser, das sind gute Nachrichten. Wir hatten einen guten Test in Aragon. Er kennt das Motorrad jetzt besser. Für ihn ist es eine gute Möglichkeit", so der Spanier. Cal Crutchlow weiß aus eigener Erfahrung wie schwierig der Klassenwechsel ist. "Er verdient diese Möglichkeit."
"Jonathan hat seinen Speed gezeigt. Es braucht Zeit. Bei mir war es im Vorjahr ein Desaster und ich habe erst in dieser Saison gezeigt, dass ich schnell bin", vergleicht Crutchlow und unterstreicht: "Es braucht Zeit und man muss Erfahrung gewinnen. Für ihn ist es eine tolle Möglichkeit."

