Honda bläst weiter zur Jagd auf Lorenzo
Dani Pedrosa will in Misano den Rückstand auf WM-Spitzenreiter Jorge Lorenzo weiter verkürzen - Jonathan Rea ersetzt erstmals Casey Stoner
(Motorsport-Total.com) - Bei Honda sind die Rollen vor dem Grand Prix in San Marino klar verteilt. Dani Pedrosa will den Schwung der vergangenen beiden Rennen mitnehmen und weiter Boden auf WM-Spitzenreiter Jorge Lorenzo gutmachen, Stoner-Ersatzmann Jonathan Rea soll Erfahrungen sammeln. Pedrosa ist derzeit der Mann der Stunde in der MotoGP und hat durch seine Siege in Indianapolis und Brünn den Rückstand auf Lorenzo auf 13 Punkte verkürzt. Daran will der Spanier beim zweiten Gastspiel der MotoGP in Italien anknüpfen.

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Gelingt Dani Pedrosa in Misano der Sieg-Hattrick in der MotoGP? Zoom
"Wir müssen uns auf die Leistung des Motorrads und mein Fahren konzentrieren, damit wir den Rückstand in der Meisterschaft weiter verringern", gibt Pedrosa die Marschrichtung vor. Dies wird in Misano jedoch nicht einfach, denn die Strecke an der Adria gehört zu den anspruchsvolleren im Kalender. "Misano ist eine schwierige Strecke, die recht uneben ist und auf der man oft bremsen und beschleunigen muss. Der Grip der Strecke verändert sich vom Vormittag bis zum Nachmittag sehr stark. In der Vergangenheit war unser Motorrad dort sehr instabil, aber ich glaube, das haben wir in diesem Jahr verbessert", sagt Pedrosa.
Im vergangenen Jahr war dort Lorenzo klar der schnellste Fahrer und gewann das Rennen überlegen vor Pedrosa und dessen Teamkollegen Casey Stoner. In diesem Jahr will Honda die Schwachpunkte der Vergangenheit jedoch beseitigen. Daran wurde unter andrem bei den Testfahrten nach dem Rennen in Brünn gearbeitet. "Ich hoffe, dass uns die Tests in Brünn und Aragon, wo wir an der Aufhängung und der Elektronik gearbeitet haben, in Misano zu einem starken Wochenende in Misano verhelfen", so Pedrosa.
Rea vor MotoGP-Debüt

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Jonathan Rea bereitete sich bei den Tests auf dem MotoGP-Einstieg vor Zoom
In Brünn erhält der Spanier einen neuen Teamkollegen. Anstelle von Stoner, der sich nach der Operation am lädierten Knöchel in seiner australischen Heimat erholt, geht erstmals Superbike-Pilot Rea für das Werksteam an den Start. "Für mich wird ein großer Traum wahr: Ich fahre in der MotoGP", freut sich der Brite, der allerdings auch mit dem verletzten Stoner fühlt: "Es tut mir leid für Casey, dass er sich nach solch einer starken Saison verletzt hat, ich wünsche ihm gute Besserung. Jetzt muss ich ihn ersetzen und möchte das so gut wie möglich tun."
Die Strecke ist schon einmal ganz nach dem Geschmack des Nordiren: "Ich liebe Misano und bin dort in diesem Jahr schon auf den zweiten Platz gefahren. Außerdem habe ich dort 2009 mein erstes Superbike-Rennen gewonnen. Ich mag die Strecke, und die italienischen Fans sind immer sehr enthusiastisch", so Rea. "Ich sehe diese Gelegenheit als ein Geschenk von Honda an. Die wenigen Tage, die ich mit dem Team verbracht habe, waren sehr gut."
Der 25-Jährige geht die neue Aufgabe realistisch an und weiß, dass er nicht auf Anhieb an der Spitze fahren kann: "Ich weiß, dass es einige Zeit dauern wird, bis ich auf dem Motorrad richtig pushen kann, aber ich lerne bei jeder Fahrt dazu." Günstig war für Rea auch die Tatsache, dass er vor seinem ersten Renneinsatz drei Tage lang testen konnte.
"Es war toll, dass ich diese drei Testtage zur Vorbereitung hatte, dadurch wird der Freitagmorgen weit weniger chaotisch", sagt Rea, der sich auf der RC213V immer wohler fühlt: "Wir haben die Sitzposition und das Basis-Setup schon eingestellt, auch die Elektronik verstehe ich schon etwas besser. Es wird ein arbeitsreiches Wochenende, aber ich bin bereit."

