Rea: "Es war frustrierend"

Der Brite Jonathan Rea verpasst in Deutschland das Podium - An der Fahrbarkeit des Honda-Motors muss noch gearbeitet werden - Hiroshi Aoyama wieder blass

(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen beiden Wochen konzentrierte sich Jonathan Rea auf die MotoGP-Testfahrten mit der Honda RC213V von Casey Stoner. Nun war er am vergangenen Wochenende zurück in der Superbike-WM und war von Beginn an wieder schnell unterwegs. Es reichte unter dem Strich aber für keinen Podestplatz. In Lauf eins stürzte der Brite in Kurve sechs über das Vorderrad. Das zweite Rennen beendete er auf dem vierten Rang. Sein Teamkollege Hiroshi Aoyama blieb wieder einmal blass. Wie schon die meiste Saison über konnte der Japaner mit seiner Honda CBR1000RR nicht das Tempo der Spitze gehen, blieb aber sitzen und sammelte als Zehnter und 15. jeweils Punkte. Seine Tage bei Ten-Kate sind allerdings gezählt, denn Gerüchte bringen Leon Haslam mit dem Team aus den Niederlanden in Verbindung.

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea

Honda-Fahrer Jonathan Rea (65) verpasste in Deutschland das Podium Zoom

"Es war wieder einmal frustrierend", ärgert sich Rea. "Im ersten Rennen waren die Top 5 in Reichweite, aber auf den Daten sieht man, dass mir vor dem Sturz ein Fehler unterlaufen ist. Ich war etwas langsamer, fuhr aber mehr Schräglage als die Runden zuvor. Es war ein merkwürdiger Sturz, aber ein Fehler", nimmt der Brite den Ausfall auf seine Kappe. "Das zweite Rennen war zu Beginn okay. Wir hatten Glück, dass zwei Jungs vor mir stürzten. Dadurch gewann ich einige Positionen."

"Wir müssen aber immer noch an der Gasverbindung und der Fahrbarkeit des Motorrades am Kurvenausgang arbeiten, weil beim Chassis sind wir bei fast jedem Rennen gut aufgestellt. Am Kurvenausgang und speziell wenn die Reifen nachlassen haben wir große Probleme. Das beeinflusst unseren Topspeed." Dennoch sieht Rea auch positive Aspekte, denn durch die MotoGP-Erfahrungen hat er andere Einblicke auf seine gewohnte CBR gewonnen. "Für den Fahrstil war es ein positives Wochenende."


Fotos: Superbike-WM auf dem Nürburgring, Sonntag


"Die Jungs haben an der Box auch fleißig gearbeitet, aber wie schon bei den vergangenen Rennen konnten wir es nicht in zwei solide Resultate umsetzen. Das ist frustrierend. Es half auch nicht, dass ich in der Nacht auf Sonntag mehr Zeit im Badezimmer als im Bett verbracht habe, denn mein Magen rebellierte. Der Tag startete also nicht sehr gut. Im zweiten Rennen fühlte ich mich dann schon viel stärker."

Der Nürburgring war für Aoyama wieder Neuland, doch er konnte sich nicht in Szene setzen. Im ersten Rennen profitierte der ehemalige MotoGP-Pilot von Ausfällen der Konkurrenz. Für Lauf zwei nahm er Veränderungen an der Abstimmung vor, aber der Grip am Hinterrad wurde nicht besser. "Im ersten Rennen hatte ich die gleichen Probleme wie schon die gesamte Saison über. Am Kurvenausgang konnte ich das Gas nicht wie gewünscht aufdrehen", schildert Aoyama.

"Das Rennen war auch bei der Front kritisch, denn ich hatte kein gutes Gefühl. Vielleicht lag es auch an einem anderen Problem, denn viele Fahrer sind über das Vorderrad ausgerutscht. Es war schwierig, aber ich kam als Zehnter ins Ziel. Im zweiten Rennen waren die Bedingungen anders und der Grip ließ nach. Ich hatte am Kurvenausgang wieder ein Problem und konnte nicht so schnell wie in der Früh fahren. Ich konnte mein Potenzial nicht zeigen, aber wir haben Daten gesammelt. Vielleicht können wir für Portugal, eine weitere neue Strecke für mich, neue Lösungen finden."