Checa kritisiert Ducati-Benachteiligung

Carlos Checa und Davide Giugliano verbuchen in Deutschland je einen Sturz - Die Ducati ist gegen die Vierzylinder-Motorräder ins Hintertreffen gekommen

(Motorsport-Total.com) - Der Renntag auf dem Nürburgring war bezeichnend für die Saison von Carlos Checa. In Lauf eins stürzte er von seiner Althea-Ducati, weil er Druck machte. Der Spanier kritisiert, dass seine V2-Ducati mit 1.200 Kubikzentimetern Hubraum nicht mehr konkurrenzfähig gegen die Vierzylinder-Motorräder ist. Ducati musste aufgrund der Erfolge des Vorjahres Gewicht zulegen. In der Beschleunigungsphase tritt dadurch ein Nachteil auf, den Checa und Davide Giuglano auf der Bremse wieder aufholen müssen. Das resultiert in Stürzen.

Titel-Bild zur News: Carlos Checa

Carlos Checa (7) und Davide Giugliano (34) haben in den Rennen zu kämpfen Zoom

Checa hatte aber Glück, denn er konnte nach seinem Ausrutscher wieder weiterfahren und als Zwölfter noch vier WM-Punkte sammeln. Sein Teamkollege Giugliano hatte dagegen weniger Pech, denn kurz nach Checa ging auch er zu Boden und war ausgeschieden. Im zweiten Rennen blieben beide sitzen. Checa versuchte vergeblich die Kawasaki von Tom Sykes einzuholen und musste sich schließlich mit dem sechsten Rang begnügen. Giugliano wurde Siebter.

"Der Sturz war eine dieser Sachen. Wir tun, was wir tun müssen und pushen hart, damit wir mit der Spitze mithalten können", sagt Checa. "Es war schade, denn mein Start war gut und ich konnte ein gutes Tempo fahren. Als ich auf die Strecke zurückkehrte, konnte ich wieder einen guten Rhythmus fahren und mehrere Fahrer überholen. Es war aber nicht einfach, denn beim Sturz habe ich eine Fußraste verloren. Dennoch bin ich vom letzten Platz aus ein gutes Rennen gefahren und habe noch einige Punkte gesammelt."


Fotos: Superbike-WM auf dem Nürburgring, Sonntag


"Das zweite Rennen war bezüglich des Resultats etwas besser, aber ich konnte nicht mit den anderen Fahrern kämpfen, denn sie ziehen mir in der Beschleunigungsphase davon. Derzeit ist es ein unausgeglichenes Spiel. Wir müssen weiter kämpfen, alles geben und alles aus unserem Paket herausholen." In der WM liegt Checa weiterhin auf dem vierten Platz. Sein Rückstand auf Max Biaggi (Aprilia) beträgt 70,5 Punkte, bei noch 100 zu vergebenen Zählern.

Auch Giugliano zieht ein gemischtes Fazit. "Wenn man pusht, dann können Stürze passieren. Um vorne dabei zu sein habe ich alles gegeben. Dann ist mir das Vorderrad weggerutscht. Im zweiten Rennen kam ich zumindest als Siebter ins Ziel. Da Carlos Sechster wurde, denke ich, dass das dem Potenzial des Motorrades entsprach", schätzt der Italiener. "Ich habe 100 Prozent gegeben, aber mehr war nicht möglich."

"Es war ein schwieriger Tag nach einem relativ positiven Wochenende. Es stehen noch zwei Runden aus und ich möchte meine erste Superbike-WM-Saison mit etwas besseren Resultaten beenden." Auf dem Nürburgring war zu hören, dass Checa im nächsten Jahr doch mit der neuen Panigale antreten wird. Teamchef Genesio Bevilacqua sieht die Möglichkeiten mit der aktuellen Ducati limitiert. "Es ist extrem schwierig geworden, gegen die Vierzylinder-Maschinen zu fahren."

"Im zweiten Rennen sind beide ins Ziel gekommen und beide haben das Maximum herausgeholt. Wir haben in der Schlussphase gesehen, dass sie die Vierzylinder-Maschinen in den Kurven einholen, aber auf den Geraden haben sie keine Chance. Die Schuld liegt nicht bei den Fahrern die schneller sind, sondern es ist unser gegenwärtiges Problem. Wir versuchen noch einige starke Rennen zu fahren und hoffen, dass sich die Situation in Zukunft ändern wird."