"Das war das Limit heute": Quartararo hadert mit Platz fünf in Misano

Fabio Quartararo kommt in Misano nicht über Rang fünf hinaus und büßt gegenüber Francesco Bagnaia weitere Punkte ein - Mit der Yamaha M1 "am Limit angekommen"

(Motorsport-Total.com) - Während Francesco Bagnaia seinen vierten MotoGP-Sieg in Folge feierte, war für WM-Leader Fabio Quartararo beim Grand Prix von San Marino nicht mehr als Rang fünf drin. In der Gesamtwertung büßte der Yamaha-Pilot weitere Punkte auf Bagnaia ein. Er liegt als direkter Verfolger jetzt 30 Zähler zurück.

Titel-Bild zur News: Fabio Quartararo, Aleix Espargaro

Fabio Quartararo konnte in Misano aus eigener Kraft nur Aleix Espargaro überholen Zoom

Quartararo war bereits nach dem Qualifying klar, dass das Rennen für ihn ein hartes Stück Arbeit werden würde. Denn der Franzose kam nicht über Startplatz acht hinaus.

Im Rennen selbst konnte er aus eigener Kraft zunächst keine Positionen gutmachen. Die frühen Stürze von Jack Miller (Ducati) und Marco Bezzecchi (VR46-Ducati) spülten ihn aber auf Platz sechs vor. In Runde fünf konnte Quartararo dann Aleix Espargaro (Aprilia) passieren, um Rang fünf zu übernehmen.

Quartararo: Überholen war einfach unmöglich

Dort blieb der Weltmeister für den Rest des Rennens. "Das war das Limit heute", hält er fest und gibt zu: "Tatsächlich war ich mehr als wütend. Ich war wirklich frustriert. Ich weiß, dass ich meine 100 Prozent gegeben habe, aber ich konnte nicht um mehr kämpfen."

"Wir müssen überprüfen, warum das so war. Meine Pace war sehr ähnlich zu der, die ich in den Trainings hatte. Ich hatte das Gefühl, meine Pace war normal. Aber zu überholen oder so zu fahren wie die anderen, war einfach unmöglich", spricht Quartararo die bekannten Probleme auf seiner Yamaha M1 an.

"Insgesamt war das Gefühl auf dem Motorrad ganz gut, aber das ist ja das Problem. Ich bin nicht schlecht, aber es ist eben nur der fünfte Platz", hadert der Franzose mit dem Ergebnis.

Nur an Espargaro aus eigener Kraft vorbei

In der Schlussphase konnte Quartararo den Rückstand auf Luca Marini (VR46-Ducati), der Vierter wurde, zwar verkürzen. Für eine Attacke reichte es aber nicht: "Ich war immer am Limit. Einmal musste ich in Kurve 10 die Linie verlassen. Ich kam Marini zwar wieder näher, aber fuhr mit dem Messer zwischen den Zähnen."

"Selbst als ich hinter Marini war: Versuchen, ihn zu überholen, war nicht möglich", bekräftigt der Yamaha-Pilot. Wäre mit einer besseren Startposition mehr drin gewesen? "Ja, es hängt alles davon ab, von wo wir starten und wie gut wir überholen können."

"Aleix konnte ich überholen, weil ich sah, dass er auch Probleme hatte. Aber bei den anderen konnte ich es noch nicht einmal versuchen. Das frustriert mich natürlich, denn ich kann nichts tun und kann es nicht wie sonst genießen", betont der WM-Leader.

61 Punkte in vier Rennen auf Bagnaia verloren

Angesprochen auf die Aufholjagd von Bagnaia sagt er: "Ich würde nicht sagen, dass ich besorgt bin. Aber ich bin auch nicht ruhig. Für mich bin ich heute ein wirklich gutes Rennen gefahren, aber es ist nur der fünfte Platz mit fünf Sekunden Rückstand auf die Spitze. Wir sind also in keiner großartigen Situation."

"Meine Konstanz war besser als die von Pecco, aber beim Speed sind wir einfach langsam", zieht er den Vergleich zu seinem Ducati-Konkurrenten. Noch am Sachsenring hatte Bagnaia nach seinem vierten Ausfall der Saison statt 91 Punkte Rückstand auf Quartararo. In den letzten vier Rennen machte er also 61 Zähler gut.


Fotos: Fabio Quartararo, MotoGP: Grand Prix von San Marino (Misano) 2022


Auf die Frage, ob er im Kampf um den Titel noch den Unterschied machen kann oder ob er jetzt auf die Fehler seiner Rivalen hoffen muss, antwortet Quartararo: "Um den Unterschied zu machen, denke ich, dass ich schon einen ziemlich guten Job mache."

"Ich fahre am Limit, habe eine tolle Pace, doch es reicht nicht. Aber mehr Unterschied kann ich nicht machen. Heute sind wir am Limit unseres Motorrads angekommen."

Mit Blick auf den nächsten Grand Prix in zwei Wochen in Aragon macht sich Quartararo keine Illusionen. "Aragon wird hart", prognostiziert er, "aber dann kommen Japan, Thailand, Australien. Dort sind wir schon länger nicht mehr gefahren. Hoffentlich können wir da für eine positive Überraschung sorgen."