MotoGP Misano: Vierter Sieg in Folge! Bagnaia wehrt Bastianini hauchdünn ab

Francesco Bagnaia triumphiert in Misano und verweist Enea Bastianini hauchdünn auf Platz zwei - Maverick Vinales auf dem Podest - Fabio Quartararo wird Fünfter

(Motorsport-Total.com) - Francesco Bagnaia schreibt in Misano Geschichte: Er ist der erste Ducati-Fahrer, der vier Rennen in Folge gewinnen konnte. Nach den Siegen in Assen, Silverstone und Spielberg triumphierte der Italiener auch beim Grand Prix von San Marino.

Titel-Bild zur News: Francesco Bagnaia, Enea Bastianini

Francesco Bagnaia macht mit dem vierten Sieg in Folge weitere WM-Punkte gut Zoom

In einem bis zum Zielstrich spannenden Rennen hielt Bagnaia dem Druck seines Ducati-Markenkollegen Enea Bastianini stand, der sich um nur 34 Tausendstel geschlagen geben musste. Als Dritter komplettierte Aprilia-Pilot Maverick Vinales das Podest.

"Ich bin sehr glücklich!", strahlt Bagnaia nach seinem Sieg. "Zu Beginn des Rennens tat ich mich schwer, weil es nicht sehr viel Grip gab und ich Traktionsprobleme hatte. Als der Grip besser wurde und der Tank leerer, kam ich besser zurecht. In der letzten Runde wollte ich eine Lücke aufmachen, aber Enea war richtig schnell."

"Heute von Platz fünf gewonnen zu haben, das ist das bestmögliche Ergebnis. Und das haben wir geschafft. Ich bin sehr glücklich." In der WM zog Bagnaia an Aleix Espargaro vorbei und ist jetzt direkter Verfolger von Fabio Quartararo mit 30 Punkten Rückstand.

Bagnaia trotzt Gridstrafe am Start

Die Bedingungen für das Rennen über 27 Rennen waren trocken und mit 27 Grad etwas wärmer als erwartet. Mit Ausnahme des Suzuki-Ersatzpiloten Kazuki Watanabe setzte das komplette Feld auf den harten Vorderreifen. Hinten wählten alle die Medium-Mischung.

Bagnaias Teamkollege Jack Miller stand zum ersten Mal seit 2018 auf der Poleposition. Bagnaia selbst musste eine Gridstrafe absitzen: Er hatte sich als Zweiter qualifiziert, ging aber von Platz fünf noch hinter Bastianini, Marco Bezzecchi und Vinales ins Rennen. WM-Leader Quartararo stand auf Startplatz acht.

Am Start behauptete Miller die Führung vor Bastianini, Bagnaia fuhr auf Platz drei vor. Quartararo blieb Achter. Hinten im Feld kam es zum ersten Zwischenfall: Johann Zarco, Michele Pirro und Pol Espargaro kollidierten und rauschten in die Auslaufzone von Kurve 1.

In Runde zwei ging es weiter mit den Stürzen. Erst erwischte es Miller in Kurve 4. Sechs Kurven später ging auch Bezzecchi zu Boden. Bastianini übernahm die Führung, wurde aber schon bald von Bagnaia überholt. Ende der dritten Runde verlor Bastianini eine weitere Position an Vinales, der damit neuer Zweiter war.

Hinter den Top 3 führte Luca Marini das Verfolgerfeld aus Aleix Espargaro, Quartararo, Jorge Martin und Alex Rins an. Honda-Pilot Alex Marquez lag als Neunter bereits zurück.

Quartararo duelliert sich mit Espargaro

Vorne bestimmte Bagnaia das Tempo, konnte sich aber nicht absetzen. Vinales folgte ihm wie ein Schatten. Und auch Bastianini und Marini befanden sich in Schlagdistanz. Dahinter bildete sich eine erste kleine Lücke. Quartararo profitierte von einem Fehler von Aleix Espargaro und nahm als Fünfter die Verfolgung auf.

Die Reihenfolge im Spitzenfeld blieb zunächst stabil. Vinales zeigte sich ein paar Mal neben Bagnaia, kam aber nicht vorbei. Zu Beginn der zwölften Runde erhielt der Aprilia-Pilot einer Verwarnung wegen der Tracklimits, musste also aufpassen.

Wenig später wurde auch Quartararo deshalb verwarnt. Der WM-Leader hielt sich auf Platz fünf und hatte sich von Aleix Espargaro gelöst. Der Rückstand auf Marini wurde jedoch nicht merklich kleiner. Er pendelte sich bei knapp einer Sekunde ein.

Mit Anbruch der letzten zehn Runden musste Quartararo dann weiter abreißen lassen. Und auch Marini konnte die Pace der Top 3 nicht mehr mitgehen. Schnellster im Spitzentrio war zu diesem Zeitpunkt Bastianini. Er profitierte schließlich von einem Fehler Vinales' und nahm dem Aprilia-Piloten Platz zwei ab.

Bastianini setzt Bagnaia unter Druck

Es lief auf einen Zweikampf zwischen den Markenkollegen Bagnaia und Bastianini hinaus. Allerdings musste nach einer Verwarnung auch "La Bestia" die Tracklimits im Auge behalten.

Er ließ dennoch nicht locker und klebte Bagnaia beharrlich am Hinterrad. In Kurve 4 der letzten Runde verbremste sich Bastianini dann aber und musste kurz abreißen lassen. Er kämpfte sich zwar zurück, zu einer Attacke kam es aber nicht mehr, auch wenn er Bagnaia auf der Ziellinie beinahe noch abgefangen hätte.

"Ich hatte ein gutes Gefühl und habe versucht, das Rennen in der letzten Runde zu gewinnen", sagt Bastianini. "Aber 'Pecco' war heute unglaublich stark, ganz besonders in der Schlussphase. Ich bin trotzdem zufrieden, denn es war richtig gutes Duell."

"Anfangs war ich nicht sehr zuversichtlich, aber je länger das Rennen ging, desto besser fühlte ich mich. Ich habe versucht zu gewinnen, aber der Podestplatz geht auch in Ordnung. Vielen Dank an mein Team, meine Freundin und meine Freunde."

Vinales konnte das Tempo der Spitze in der Schlussphase nicht mehr mitgehen und wurde mit mehr als vier Sekunden Rückstand Dritter. "Ich bin stolz auf die Arbeit, die wir bei Aprilia verrichten. Ich habe heute viel gelernt und weiß jetzt, wo wir noch zulegen müssen", betont er nach seinem dritten Podest der Saison.

"Diese Strecke ist einfach toll und die italienischen Fans sowie die Aprilia-Fans sind es auch. Ich bin sehr glücklich und stolz auf sie. Glückwunsch an 'Pecco' und Enea, die ein großartiges Rennen gezeigt haben. Ich habe gegeben, was ich konnte, aber ein bisschen was müssen wir noch finden", bekräftigt Vinales.

Punkte für Dovizioso im letzten Rennen

Quartararo schloss am Ende noch zu Marini auf, für einen Angriff reichte es aber nicht mehr. Der Weltmeister wurde Fünfter. Aleix Espargaro belegte Rang sechs und verlor weitere Punkte auf Quartararo. Suzuki-Pilot Rins reihte sich als Siebter ein.


Fotos: MotoGP: Grand Prix von San Marino (Misano) 2022, Rennen


Die restlichen Top-10-Plätze gingen an Brad Binder (KTM), Jorge Martin (Pramac-Ducati) und Alex Marquez (LCR-Honda). Miguel Oliveira (KTM) fiel nach einer Long-Lap-Panelty noch aus den Top 10 und wurde Elfter. Andrea Dovizioso (RNF-Yamaha) sammelte in seinem letzten MotoGP-Rennen als Zwölfter noch einmal Punkte.

Stefan Bradl gelang zum ersten Mal in dieser Saison der Sprung in die Punkteränge. Der Honda-Ersatzfahrer reihte sich hinter Raul Fernandez (Tech-3-KTM) auf Platz 14 ein. Takaaki Nakagami (LCR-Honda) sicherte sich als 15. den letzten Zähler.

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