"Das ist wirklich viel wert": Brad Binder über starke KTM-Starts

Das KTM-Duo Brad Binder und Jack Miller machte in der MotoGP-Saison 2023 mehrfach mit Raketenstarts auf sich aufmerksam - Binder änderte seine Denkweise

(Motorsport-Total.com) - Für KTM war die zurückliegende MotoGP-Saison bezogen auf die Platzierung in der Herstellerwertung die bisher erfolgreichste seit man zur Saison 2017 auf Vollzeitbasis in die Königsklasse eingestiegen ist. Hinter Weltmeister Ducati hat KTM die MotoGP-Herstellerwertung 2023 auf dem zweiten Platz abgeschlossen.

Titel-Bild zur News: Start zum GP Spanien 2023 in Jerez: Jack Miller führt

Am Jerez-Wochenende zeigte KTM mit Binder (li.) und Miller (re.) gleich vier starke Starts Zoom

Ein Schlüssel für das starke Abschneiden von KTM waren in dieser Saison nicht zuletzt die Starts. Brad Binder und Jack Miller gelang es wiederholt, direkt auf den ersten Metern eines Rennens entscheidende Positionen zu gewinnen. "KTM muss im Bereich der Launch-Control wirklich etwas gefunden haben. Ich bin mir aber nicht sicher", grinst Binder im Gespräch für den offiziellen MotoGP-Podcast.

Eine eindrucksvolle Kostprobe der starken KTM-Starts 2023, und das gleich mehrmals, gab es Ende April am Rennwochenende des Grand Prix von Spanien in Jerez. Im Qualifying hatte sich Binder über den Umweg Q1 den vierten Startplatz gesichert, während Teamkollege Jack Miller nach direktem Q2-Einzug den zweiten Startplatz eroberte.

Auf den ersten Metern kam Binder in Jerez sowohl am Samstag (Sprint) als auch am Sonntag (Grand Prix) bestens weg und übernahm von P4 direkt in Kurve 1 die Führung. Es waren nicht die einzigen starken KTM-Starts an jenem Wochenende.

Denn sowohl im Sprint als auch im Grand Prix gab nach wenigen Sekunden einen Abbruch aufgrund eines Unfalls im Mittelfeld. Bei den beiden Starts, die letztlich nicht zählen, weil kurz darauf Rot gezeigt wurde, kam Binder auf den ersten Metern jeweils bis auf die zweite Position nach vorne. In diesen beiden Fällen war es Teamkollege Jack Miller, der vom zweiten Startplatz sofort in Führung ging.

Wenige Wochen zuvor, im Sprint des Argentinien-Wochenendes in Termas de Rio Hondo, war Brad Binders Start derart gut, dass er vom 15. Startplatz kommend direkt in Kurve 1 an den Top 5 dran war. Nach nur einer Runde war er bereits Dritter und hatte somit mal eben zwölf Positionen gutgemacht - die meisten davon direkt am Start.

Jack Miller

Auch Jack Miller gelangen auf der KTM Raketenstarts, allen voran in Mugello Zoom

Ein weiteres Beispiel für die starken KTM-Starts 2023 lieferte Jack Miller am Rennwochenende des Grand Prix von Italien in Mugello. Dort beschleunigte er am Sonntag auf dem Weg zur ersten Kurve von P5 gestartet sogar vier Konkurrenten aus, allen voran Polesetter Francesco Bagnaia auf der Werks-Ducati. Miller ließ es sich nicht nehmen, seinem ehemaligen Teamkollegen den Ausgang des Startduells noch beim Beschleunigen mit dem Victory-Zeichen anzuzeigen.

"Unser Motorrad ist beim Start wirklich unglaublich gut", lobt Brad Binder und bekennt: "Selbst dann, wenn ich den Start verbocke, ist es immer noch ein starker Start. Ich kann nur sagen, dass unsere Jungs die Einstellungen wirklich perfekt drauf haben. Das ermöglicht uns unglaublich gute Starts. Und wenn wir es mal nicht so gut hinkriegen, dann sind die Starts immer noch gut."

Brad Binder

Brad Binder hat seine Denkweise für die Startphase geändert Zoom

"Das im Hinterkopf zu haben, das ist wirklich viel wert", so Binder, "denn so weißt du, dass du von weiter hinten in der Startaufstellung sofort ein paar Positionen gutmachen kannst. Anstatt mir Gedanken machen zu müssen, wie ich von der Linie wegkomme, denke ich mittlerweile häufiger darüber nach, wie ich mir in der Startphase einen Weg durch das Feld bahnen kann, ohne von den anderen blockiert zu werden".