Dani Pedrosa: "Ich muss auf meine Ergebnisse schauen"

Honda-Werksfahrer Dani Pedrosa spricht über die ungeschriebene Regel, dass man nicht in ein WM-Duell eingreifen soll - Es geht um den Respekt zwischen den Fahrern

(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen zwei Wochen drehte sich alles um Valentino Rossi und Marc Marquez. Während der hitzigen Tage ging beinahe unter, dass Dani Pedrosa bei der Übersee-Tournee die beste Leistung der Topstars erbrachte. Mit insgesamt 61 WM-Punkten sammelte der Honda-Werksfahrer in Japan, Australien und Malaysia mehr als alle anderen MotoGP-Piloten. Und auch für das Saisonfinale in Valencia gilt Pedrosa als Geheimfavorit, während die Welt auf das Titelduell Rossi gegen Jorge Lorenzo blickt.

Titel-Bild zur News: Daniel Pedrosa

Daniel Pedrosa ist seit seinen jüngsten Erfolgen wieder gut gelaunt Zoom

Pedrosa stört es nicht, dass sein Sepang-Sieg von den anderen Diskussionen aus dem Blickfeld verdrängt wurde. "Ich fahre nicht, damit ich die gesamte Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf mich ziehe. Ich fahre Rennen, weil es mir gefällt und ich das Gefühl des Sieges genieße. Natürlich ist mein Sieg in der Presse nicht so beachtet worden wie die anderen Vorkommnisse auf der Strecke. Meine Gefühle hat das aber nicht beeinflusst, ich war super happy", grinst der Spanier am Donnerstag in Valencia.

Pedrosa selbst könnte ebenfalls noch in das Titelduell eingreifen und eine entscheidende Rolle spielen. Die Diskussionen im Fahrerlager drehen sich darum, ob sich Fahrer ohne Titelchance aus dem WM-Duell heraushalten sollen. Pedrosa meint dazu: "Es geht um den Respekt zwischen den Fahrern, aber die Regel ist nicht niedergeschrieben. Am Ende fährt man für ein Team und für sich selbst. Das ist das wichtigste. Die Regel ist nicht niedergeschrieben, und war in der Vergangenheit auch schon negativ für mich."

Damit erinnert der Routinier an Misano 2012, als ihn Hector Barbera aus dem Rennen nahm und Pedrosa seine WM-Chance verlor. "Man muss es aber positiv sehen", entgegnet der Honda-Pilot trotzdem. "Ich habe hier keine Titelchance und wäre viel glücklicher, wenn ich eine WM-Chance hätte. Der Fahrer muss aber auf sich selbst schauen. Ich hatte zu Saisonbeginn keine guten Ergebnisse und bin jetzt gut unterwegs. Offensichtlich muss ich mich um meine Ergebnisse kümmern und darf nicht auf eine nicht festgeschriebene Regel achten."

Schon in Aragon lieferten sich Pedrosa und Rossi ein enges Duell um den zweiten Platz, bei dem schließlich der Spanier die Oberhand behielt. Hat Rossi eigentlich nach Aragon mit Pedrosa gesprochen? "Nein, nur Smalltalk auf dem Podium." Durch die Niederlage in diesem Duell um Rang zwei verlor Rossi weitere vier WM-Punkte, er beschwerte sich im Anschluss aber nicht. In Aragon war die MotoGP-Welt noch in Ordnung.

Im Anschluss an seinen Sieg in Sepang äußerte sich Pedrosa kritisch über das Reglement und vertrat die Meinung, dass man es genauer ausformulieren sollte, um anschließende Diskussionen zu vermeiden. In Valencia brachte er diese Thematik aber nicht bei den Offiziellen zur Sprache: "Nein, nicht in diesem Moment. Ich denke, es brauchen jetzt alle Zeit, um in Ruhe nachzudenken. Dann muss man in Zukunft sehen, ob man darüber sprechen kann. Momentan sind die Gemüter erhitzt, es ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür."

Sportlich gesehen hat Pedrosa in Valencia gute Karten auf den Sieg. Er ist der einzige Fahrer im Feld, der auf dem Circuit Ricardo Tormo in allen Klassen gewonnen hat. In seinen neun MotoGP-Jahren stand der 30-Jährige sechsmal auf dem Podest, dreimal holte er den Sieg. 2007 und 2012 stand Pedrosa auf der Pole-Position. "Beim letzten Rennen bin ich gut gefahren. Valencia ist mein Heimrennen und es kommen immer viele Fans. Dass ich eine schwierige Phase überstanden habe und jetzt gute Resultate für mich und mein Team holen kann, ist sehr wichtig", betont Pedrosa seinen Aufwärtstrend. "Dadurch bleibt mein Level für die Testfahrten hoch, damit wir die nächste Saison gut beginnen können. Darum geht es für mich an diesem Wochenende."