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Dall'Igna über Ducati: "Informationsfluss sehr langsam"
Der neue Chef der Ducati-Rennabteilung möchte die Zusammenarbeit zwischen dem Rennteam und dem Werk verbessern und sich danach um die Desmosedici kümmern
(Motorsport-Total.com) - Ducati befindet sich seit drei Jahren auf einer Talfahrt. Nun aber haben die Ducatisti Hoffnung. Ex-Aprilia-Rennsportchef Luigi Dall'Igna ist seit einigen Tagen das neue Oberhaupt der Ducati-Corse-Abteilung, die zuletzt weder in der MotoGP noch in der Superbike-WM etwas zu lachen hatte. Der bärtige Italiener nahm beim Nachsaisontest in Valencia die Arbeit auf und wurde mit der Realität konfrontiert, die momentan eineinhalb Sekunden Rückstand pro Runde bedeutet.

© Ducati
Cal Crutchlow saß in Valencia erstmals auf der Ducati Desmosedici Zoom
"Es ist eine große Herausforderung für mich. Ich danke den Verantwortlichen für diese Chance", bemerkt Dall'Igna bei der Amtsübernahme. Vorgänger Bernhard Gobmeier konnte 2013 keine wegweisenden Impulse aussenden. In der zweiten Saisonhälfte hatten die Ducati-Piloten keine Chance, die Vormachtstellung von Honda und Yamaha zu gefährden.
Doch warum tut sich Dall'Igna das an? "Ich habe in der Vergangenheit viel gewonnen - aber nicht in der MotoGP. Ich habe bisher keine guten Ergebnisse erzielt. Das ist eine Herausforderung. Ich möchte in der MotoGP siegen", betont er. "Die einzige Möglichkeit, das zu realisieren, war, zu einem Team zu wechseln, dass viel Wissen hat und wirklich gewinnen möchte. Ducati ist der einzige europäische Hersteller, der dafür in Frage kommt."
"Es ist wie ein neues Leben für mich, weil ich mein bisheriges Leben bei einer anderen Marke verbracht habe. Es wird keine einfache Aufgabe sein. Ducati hatte zwei drei schwierige Jahre", ist sich Dall'Igna bewusst. "Ich möchte als erstes die Organisation verbessern. Als ich hier ankam, habe ich festgestellt, dass es zwei getrennte Einheiten gibt. Es gibt das Rennteam und das Team in Bologna. Meine erste Aufgabe ist es, diese beiden Gruppen zu vereinen."

© Ducati
Ducati-Corse-Chef Luigi Dall'Igna braucht Zeit, um etwas zu bewegen Zoom
"Der Informationsfluss von der Rennstrecke zum Werk ist momentan sehr langsam. Das müssen wir so schnell wie möglich beschleunigen", schildert er. "Man kann die technischen Probleme nur lösen, wenn die Struktur stimmt. Ich möchte die Struktur verbessern und dann am Motorrad arbeiten. Ich denke, dass Ducati viel Wissen hat, was den Rennsport im Allgemeinen angeht - nicht nur in Sachen Motoren und die Elektronik sondern auch beim Chassis."
"Sicher habe ich andere Erfahrungswerte. Diese möchte ich nun mit denen von der Ducati-Rennabteilung abgleichen. Ich hoffe, dass wir uns auch beim Chassis verbessern können und einen Weg finden, Ducati in die richtige Richtung zu bringen", erklärt Dall'Igna optimistisch. Neben der Verpflichtung des ehemaligen Aprilia-Mitarbeiters werden in den kommenden Wochen weitere Experten verpflichtet. "Bei Ducati habe ich sehr viele fachkundige Mitarbeiter angetroffen. Natürlich werden wir Änderungen vornehmen, wenn es nötig ist", so der neue Chef der Ducati-Rennabteilung.

