CRT: Edwards führt das Verfolgerfeld an

Hinter dem Aspar-Team ging es bei den übrigen Claiming-Rule-Teams eng zu: Colin Edwards hatte am Freitag in Jerez über drei Sekunden Rückstand

(Motorsport-Total.com) - Bei den dreitägigen Testfahrten in Jerez ist zum ersten Mal das komplette 21-köpfige Starterfeld für die MotoGP-Saison 2012 versammelt.Erstmals kam es zum richtigen Kräftemessen zwischen den reinrassigen Prototypen und den neuen Motorrädern nach der Claiming-Rule. Mit Ausnahme des Aspar-Teams, das mit der Aprilia konkurrenzfähige Zeiten fuhr, blieben am Freitag die übrigen CR-Fahrer über drei Sekunden hinter der Topzeit von Casey Stoner auf der neuen Honda zurück. Drittbester der "CR-Wertung" war Colin Edwards mit der Suter-BMW des Forward-Teams. "Wir starteten mit einem besseren Gefühl als das letzte Mal hier. Die Elektronik ist jetzt richtig gut."

Titel-Bild zur News: Colin Edwards

Routinier Colin Edwards büßte mit der Suter-BMW mehr als drei Sekunden ein

"Es war der erste Tag, an dem wir richtig am Chassis arbeiten konnten", sagt der Routinier gegenüber 'MotoGP.com'. "Wir müssen aber noch einige Sachen verbessern. Es muss einfacher und natürlicher werden. Ich muss auch mehr Vertrauen zum Vorderrad finden. Es fühlt sich alles noch steif an. Wir müssen jetzt herausfinden, wie wir das lösen können. Ich bin viele Jahre mit der Yamaha gefahren. Die Umstellung war okay, aber wir müssen die kleinen Probleme lösen." Edwards Rückstand betrug 3,3 Sekunden.

Direkt dahinter reihte sich Michele Pirro (Gresini) mit der FTR-Honda ein, gefolgt von Danilo Petrucci mit dem Ioda-Projekt. "Es war ein spezieller Tag, weil es mein MotoGP-Debüt war. Zu Beginn war ich noch nervös, aber das Team hat mich ermutigt. Wir begannen sofort mit der Arbeit an den Reifen und am TR003-Chassis", so der 21-Jährige. "Ich war lange der drittschnellste CRT-Fahrer. Dann begannen wir am zweiten Motorrad zu arbeiten, weil die Streckenbedingungen schlechter wurden."

"Deshalb konnte ich die Rundenzeit nicht verbessern. Es gibt noch viel zu tun, weil wir erst am Anfang stehen, aber die TR003 hat keine bestimmten Probleme gezeigt. Ich glaube, wir können auf unsere direkten Konkurrenten aufschließen." Petrucci fehlten 3,6 Sekunden auf die Spitze. Weitere zwei Zehntelsekunden langsamer war Mattia Pasini vom Speed-Master-Team. "Es war nicht so schlecht. Wir haben einen Shakedown beim zweiten Motorrad durchgeführt."


Fotos: MotoGP-Tests in Jerez, Freitag


"Ich bin zufrieden", so der Italiener. "Ich bin erst den dritten Tag mit diesem Motorrad gefahren. Ich muss meinen Fahrstil sowie die Abstimmung noch anpassen, aber ich bin zufrieden." Größere Probleme hatte dagegen Avintia-Fahrer Yonny Hernandez: "Ich habe beim Vorderreifen starkes Chattering. Ich hoffe, dass ich mich verbessern kann." Die beiden langsamsten Fahrer am Freitag waren James Ellison (Paul Bird Motorsport) und Ivan Silva (Avintia), denen über vier Sekunden fehlten.

Abgesehen von Aspar-Pilot Randy de Puniet ist der Rückstand der übrigen CR-Teams kleiner geworden, aber immer noch beträchtlich. "Es ist ähnlich wie bei den anderen Tests", findet Weltmeister Stoner. "Sie sind ein bisschen näher dran, aber die Rundenzeit ist hier auch 20 Sekunden kürzer als in Sepang. Das ART-Motorrad sieht durchaus konkurrenzfähig aus. Aber sie haben wohl eine Lücke im Reglement ausgenutzt."

"Sie sind ein bisschen näher dran, aber die Rundenzeit ist hier auch 20 Sekunden kürzer als in Sepang." Casey Stoner

"Es ist im Grunde ein Prototyp, der von einer kleinen Firma hergestellt wird. Die einzig konkurrenzfähige Maschine ist ein fertiges Motorrad, das auch in anderen Meisterschaften fährt. Aber die Rundenzeiten sind immer noch zu langsam." Wie beurteilt der Australier generell den Rückstand? "Das ist schwierig zu sagen. Randy war auf dem Prototypen manchmal richtig schnell, dann aber auch wieder weit weg von der Spitze. Ich weiß es wirklich nicht."