• 06.09.2016 15:18

  • von Sebastian Fränzschky & David Emmett

Cal Crutchlow: "Werde nächste Woche wieder abgeschrieben"

Drei Podestplätze bei den vergangenen vier Rennen: Cal Crutchlow befindet sich aktuell in Topform, weiß aber auch, dass die MotoGP ziemlich schnelllebig ist

(Motorsport-Total.com) - Die Saison 2016 begann für LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow katastrophal. Bei den ersten fünf Rennen schaffte es der Brite nur ein Mal in die Punkte. Das erste Top-10-Ergebnis gelang Crutchlow erst beim Barcelona-Grand-Prix im Juni. Doch dann folgte beim Regenrennen am Sachsenring der Befreiungsschlag: Bei schwierigen Bedingungen fuhr Crutchlow mit seiner Honda RC213V aufs Podium und wurde hinter WM-Leader Marc Marquez Zweiter.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Kann Honda-Pilot Cal Crutchlow seine starke Form konservieren? Zoom

Der Start in die zweite Saisonhälfte verlief holprig. Ein Frühstart ruinierte Crutchlows Rennen in Österreich. Doch dann meldete sich der Brite in Brünn mit starken Trainingsleistungen zurück und sicherte sich am verregneten Renntag seinen ersten MotoGP-Sieg. Und auch beim Heimrennen in Silverstone präsentierte sich Crutchlow in Topform. Als Zweitplatzierter war der Brite erneut bester Honda-Pilot.

Doch Crutchlow gibt sich keinen Illusionen hin und weiß, dass er nur kurz der Liebling der Medien ist, sollte die Erfolgsserie reißen. "Ich werde kommende Woche schon wieder abgeschrieben sein. Ich werde wieder zum schlechtesten Fahrer der Welt gemacht und so weiter. Es ist alles beim Alten", scherzt der LCR-Pilot, der den Moment genießt: "Ich freue mich aber für mich und mein Team. Ich denke, wir haben hart dafür gearbeitet."


Fotos: MotoGP in Silverstone, Rennen


"Ich hätte am Sachsenring auch im Trockenen um ein Podium kämpfen können. In Brünn hätten wir auch im Trockenen ein gutes Ergebnis eingefahren", betont der Honda-Pilot, der in Silverstone übers ganze Wochenende stark war. "Ich hatte ein bisschen was übrig. Das wusste ich. Ich wusste das komplette Wochenende, dass ich noch etwas nachlegen kann. Deswegen meinte Vale, dass er mich nicht auf der Rechnung hatte. Ich wusste aber, wie schnell ich fahren konnte. Ich denke, dass ich Maverick näher kam, als ich die Gruppe anführte", bemerkt er.

Doch Crutchlow konnte sich nicht komplett auf Angriff einstellen, sondern musste auch aufpassen, dass er keine Lücken lässt: "Ich hatte in einigen Bereichen Probleme. Deswegen musste ich mich gleichzeitig verteidigen", erklärt er. "Im Rennen gab es einen Punkt, an dem ich mir dachte: 'Ich stürze oder ich stehe auf dem Podium.' Doch dann fühlte ich, dass ich die Situation unter Kontrolle habe." Durch die 20 Punkte in Silverstone ist Crutchlow nun WM-Achter und bester Nicht-Werksfahrer.