• 06.09.2016 13:32

  • von Sebastian Fränzschky & David Emmett

Aleix Espargaro: Warum Vinales beim Start so aggressiv fuhr

Suzuki-Teamkollege Aleix Espargaro spricht über Maverick Vinales' Premierensieg in Silverstone und erklärt die Taktik des jungen Spaniers

(Motorsport-Total.com) - Maverick Vinales schrieb am vergangenen Sonntag in Silverstone Geschichte. Der junge Spanier sicherte sich seinen ersten MotoGP-Sieg und brachte Suzuki nach vielen Jahren wieder zurück auf die Erfolgsspur. Vor neun Jahren gewann Suzuki zuletzt ein MotoGP-Rennen. Deutlich im Schatten stand Teamkollege Aleix Espargaro, der Siebter wurde.

Titel-Bild zur News: Maverick Vinales

Maverick Vinales übernahm zeitig die Führung und setzte sich ab Zoom

Espargaro kämpfte sich in Silverstone durch das Feld und ließ immerhin Weltmeister Jorge Lorenzo hinter sich. In den vergangenen eineinhalb Jahren trug Espargaro entscheidend dazu bei, dass Suzuki wieder um Siege kämpfen kann. Seit dem ersten Test Ende 2014 arbeitete der Spanier hart, um die GSX-RR zu verbessern. Dass nun der Teamkollege die Lorbeeren erntet, verkraftet Espargaro gut.

"Es ist etwas Besonderes, Suzuki ganz oben zu sehen. Ich freue mich sehr für Maverick, weil er sehr viel Talent hat und ein toller Kerl ist. Es ist für alle Suzuki-Leute richtig toll. Wir sind eine große Familie. Ich wäre natürlich gern derjenige gewesen, der ganz oben steht. Zudem wäre ich auch gern im Team geblieben. Aber nun gut, so ist das Leben", bemerkt Espargaro.

Aleix Espargaro

Aleix Espargaro mühte sich beim Rennen in Silverstone im Verfolgerfeld ab Zoom

Jeder bei Suzuki weiß, dass Espargaro einen erheblichen Teil zum Sieg beigetragen hat. "Ich möchte das nicht so sagen, auch wenn es ein bisschen stimmt", gibt sich der ehemalige CRT- und Open-Champion zurückhaltend. "Ich habe sehr hart für Suzuki gearbeitet und immer alles gegeben. Selbst wenn ich stürzte, gab ich mein Bestes."

"Ich hatte zu Saisonbeginn große Probleme mit dem Rahmen, denn ich versuchte, den neuen Rahmen zu verwenden. Ich arbeitete intensiv mit den Ingenieuren. Ich half ihnen, das Motorrad voranzubringen", berichtet Espargaro, der von Vinales' Talent begeistert ist: "Mavericks Niveau ist mittlerweile unglaublich hoch. Er war von Beginn an sehr stark. Es ist fantastisch."


Fotos: MotoGP in Silverstone, Rennen


"Die Suzuki ist besser geworden. Aber sie ist auf den Geraden nicht das schnellste Motorrad. Der Rahmen ist fantastisch. Man muss hohe Kurvengeschwindigkeiten fahren", betont Espargaro, der weiß, warum Vinales' Rennen deutlich einfacher war: "Maverick konnte an der Spitze seine Linien fahren. Er konnte hohe Kurvengeschwindigkeiten fahren und sich die Bremspunkte perfekt legen."

Espargaro hingegen musste kämpfen und konnte die Vorteile seiner Suzuki nicht immer ausspielen. An den Bremspunkten war er meist nicht nah genug an seinen Gegnern dran. In den Kurven standen die Ducati-Piloten dann oft im Weg. "Es ist nicht einfach, an einer Ducati vorbeizukommen, selbst wenn es eine Pramac-Ducati ist. Das ist richtig schwierig. Man muss auf der Bremse sehr viel riskieren. Deswegen verhielt sich Maverick beim Start sehr clever. Das konnte man beim ersten Start sehen. Beim zweiten Start wiederholte er es", erklärt Espargaro und weist auf das aggressive Verhalten seines Teamkollegen hin.