Cal Crutchlow: Selbstbestimmung statt Bevormundung

Das fragwürdige Verhalten von Cal Crutchlow beim Saisonauftakt in Katar entfachte eine Diskussion über die Selbstbestimmung der MotoGP-Piloten

(Motorsport-Total.com) - LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow machte beim Saisonauftakt in Katar Ende März mit zwei Stürzen auf sich aufmerksam. Der Brite verlor im vierten Umlauf des Rennens die Kontrolle über seine Honda RC213V und stürzte. Dabei verbog sich der Lenkerstummel und am Griff sammelte sich Schmutz. Crutchlow stieg dennoch wieder auf seine Maschine und hetzte dem Feld hinterher. Wenig später landete der zweifache MotoGP-Laufsieger erneut im Kies, denn beim ersten Sturz sammelte sich soviel Dreck am Gasgriff, dass der Griff blockierte und das Gas hängen blieb.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Cal Crutchlow möchte sich nicht zu viele Dinge vorschreiben lassen Zoom

War Crutchlows Verhalten also fahrlässig? Riskierte der Brite seine eigene Sicherheit und die der anderen Piloten? In der Britischen Superbike-Meisterschaft gibt es eine Regel, die besagt, dass Fahrer nach einem Sturz nicht wieder ins Renngeschehen eingreifen können. Dadurch wird vermieden, dass Fahrer mit beschädigten Motorrädern auf der Strecke unterwegs sind. Zudem wird weniger Dreck auf die Strecke gebracht. Im Grand-Prix-Sport existiert solch eine Regel nicht.

"Wir sollten selbst entscheiden, was wir machen dürfen", kommentiert Crutchlow im Gespräch mit 'Crash.net', der sich nicht bevormunden lassen möchte: "Wenn ich mich entschieden habe, weiterzufahren, dann sollte ich das auch machen dürfen. Es war meine Entscheidung. Das Gas klemmte, als ich wieder fuhr und auf der Geraden war. Ich hätte es schaffen und an die Box zurückkehren können. So ist es im Rennsport. Wir möchten das Rennen beenden. Ich hätte nicht weiterfahren sollen, wollte es aber."

"Als ich weiterfuhr bestand das einzige Problem darin, dass der Griff verdreckt war und verbogen war. Deswegen hing das Gas. Nach dem zweiten Sturz war der Schaden ein bisschen größer", blickt Crutchlow zurück, dessen LCR-Honda danach nicht mehr fahrbar war. "Ich denke, bis zu einem gewissen Maß sollte der Fahrer entscheiden", fasst er zusammen.