• 10.04.2008 13:41

  • von Roman Wittemeier

Bridgestone will ersten Estoril-Sieg

Der portugiesische Rennkurs in Estoril war bislang für Reifenhersteller Bridgestone kein gutes Pflaster - Hartes Wochenende erwartet

(Motorsport-Total.com) - In der kühlen Nacht von Katar hatte Casey Stoner zum Saisonauftakt den Bridgestone-Verantwortlichen einen Sieg beschert, aber dennoch schrillten spätestens in Jerez im Lager der Japaner die Alarmglocken. Die Konkurrenz von Michelin hat offensichtlich die besseren Qualifyer auf Lager und im sonnigen Spanien waren die französischen Gummis auch im Rennen nicht viel schlechter. Ausgerechnet jetzt folgt der Grand Prix in Portugal, wo es für Bridgestone in den vergangenen Jahren ohnehin schon immer schwierig war.

Titel-Bild zur News: Reifen Bridgestone

Für Bridgestone war die Strecke in Estoril bislang kein gutes Pflaster

Die größten Erfolge konnte man 2004 mit Makoto Tamada und im vergangenen Jahr mit Casey Stoner jeweils auf dem Podium feiern. Ein Bridgestone-Sieg steht noch nicht in den Estoril-Bilanzen. "Die Strecke war für uns immer schon problematisch, auch wenn wir dort auch schon kleine Erfolge hatten. Wir haben dort noch nie den Sieger gestellt und das wollen wir unbedingt einmal ändern", so Bridgestone-Motorsportchef Hiroshi Yamada.#w1#

"Es war für uns ein aufregender Start in die Saison mit dem Sieg von Casey in Katar und dem zweiten Platz von Valentino Rossi in Jerez. Also haben wir schon ganz gute Erfolge erreicht und das auf für uns schwierigen Strecken. Jetzt kommt erneut ein hartes Wochenende auf uns zu, aber wir werden das mit der gleichen Gewissenhaftigkeit angehen wie sonst auch", so der japanische Reifenboss weiter.

Bridgestone-Motorsportchef Hiroshi Yamada

Bridgestone-Motorsportchef Hiroshi Yamada erwartet harte Zeiten für Reifen Zoom

Die portugiesische Strecke sei für die Rennreifen sehr fordernd, so Bridgestone-Entwicklungschef Tohru Ubukata: "Estoril ist technisch sehr herausfordernd und sehr abwechslungsreich mit seinen langsamen, mittelschnellen und schnellen Kurven. Hinzu kommt eine etwa 1.000 Meter lange Gerade, eine Schikane und überproportional viele Rechtskurven. Es geht neun Mal rechts herum und es gibt nur vier Linkskurven."

"Die Strecke ist 2006 völlig neu asphaltiert worden und wir haben jetzt überall die gleiche Pistenbeschaffenheit. Alle Faktoren zusammen machen das Leben für die Reifen sehr schwer, deswegen empfehlen wir auch die Verwendung eines härteren Hinterreifens", so der japanische Reifenflüsterer. Der Wettbewerb sei bisher im Jahr 2008 extrem eng: "Kleinste Vorteile im Gesamtpaket können zurzeit einen großen Unterschied ausmachen. Wir werden versuchen, unseren sechs Partnerteams eine extra Portion Grip für Qualifying und Rennen zu geben."

Auch aus Fahrersicht stellt die Rennstrecke in Portugal eine großer Herauforderung dar. "Es ist eine körperlich sehr anstrengende Piste", beschrieb Suzuki-Pilot Loris Capirossi. "Bezüglich der Reifen war es nie gerade eine der besten Strecken für Bridgestone, aber sie haben in der vergangenen Saison eine gute Entwicklung betrieben und die verbesserte Haltbarkeit und Leistungsfähigkeit war auch klar ersichtlich. Ich bin sicher, dass wir am kommenden Wochenende einen weiteren Fortschritt erleben werden", so der Italiener, der in Jerez auf einen soliden fünften Platz gefahren war.