• 25.03.2008 11:08

  • von David Pergler

Bridgestone steht vor der Herausforderung Jerez

2007 lag Jerez den japanischen Reifen überhaupt nicht, daher wollen Hiroshi Yamada und seine Mannen nun ein ähnliches Debakel um jeden Preis verhindern

(Motorsport-Total.com) - Abgesehen von dem dominanten Sieg von Ducati-Star Casey Stoner gab es für Bridgestone beim Saisonauftakt in Katar nicht viel zu lachen. Am deutlichsten war dies am Kampf von Valentino Rossi zu sehen. Anstatt wie sein Teamkollege auf Michelinreifen um Platz zwei zu kämpfen, wurde der Italiener bis ins Ziel von Andrea Dovizioso auf der Kunden-Honda von Team JiR-Scot gejagt - so hatte sich der Megastar seinen Wechsel zur japanischen Reifenmarke nicht vorgestellt.

Titel-Bild zur News: Bridgestone-Motorsportchef Hiroshi Yamada

Bridgestone-Häuptling Hiroshi Yamada weiß, worauf es in Jerez ankommt

Auch im Mittelfeld bildeten Bridgestone-Piloten vereinzelte Inseln in einem Meer aus Michelin-Fahrern. Katar war für den japanischen Reifenhersteller kein besonders gutes Pflaster. Und nun steht auch noch Jerez vor der Tür, eine Strecke, wo 2007 kein einziger Bridgestone-Pilot den Weg zum Podest fand, das einzige Mal in der Saison. Erst mit Toni Elias auf Platz vier fuhr die erste Maschine auf japanischen Walzen ins Ziel.#w1#

Die Herausforderung ist also klar. In Jerez sind aufgrund der Streckencharakteristik die Reifen besonders bedeutungsvoll, wie Bridgestone-Motorsportchef Hiroshi Yamada betont: "Reifen sind in Jerez ein sehr wichtiger Teil des Pakets in Jerez, weil es eine Strecke mit vielen unterschiedlichen Kurventypen ist und es dort keine dominierende lange Gerade gibt."

"Es kommt für die Fahrer also auf die Kurvengeschwindigkeiten an. Das bedeutet, dass wir vorne und hinten viel Grip aufbieten müssen. Wir erwarten, dass sich die Streckentemperatur zwischen 30 und 40 Grad Celsius bewegen wird. Wir werden daher weiche bis mittelharte Reifen einsetzen", so Yamada.

Immerhin einen Vorteil bietet die spanische Piste: "Jedermann kennt Jerez vom Testen noch sehr gut, wir haben also noch viele Daten zur Verfügung. In den vorhergehenden Jahren haben wir gesehen, dass der Wettbewerb in Jerez sehr eng ist und oftmals eine einzige Zehntelsekunde im Endergebnis einen großen Unterschied ausmachen kann."

Doch die Fülle an Daten ist mit Vorsicht zu genießen, weiß der Japaner: "Die Strecke ist nicht immer in exakt dem Zustand, wie wir dort getestet haben und dieses Jahr liegt ein ganzer Monat zwischen den vorsaisonalen Tests und dem Grand Prix. Die Strecke wird sich bis zum Rennen also sehr verändert haben. Die Teams haben aber schon eine gute Vorstellung von dem notwendigem Setup, daher wird das erste freie Training höchstens noch dazu verwendet werden, dieses entweder zu bestätigen oder leichte Modifikationen anzubringen, bevor wir uns dem üblichen Prozess der Reifenwahl für das Wochenende unterwerfen."

Aufgrund der Streckencharakteristik hat das Qualifying eine besondere Bedeutung: "Die Startposition ist in Jerez sehr wichtig, weil man so eng beieinander ist und Überholmanöver nicht sich dort wirklich einfach gestalten. Wir arbeiten nach wie vor hart an unseren Qualifying-Reifen und werden am Wochenende einige neue Reifenmischungen für das Qualifikationstraining im Gepäck haben, von denen wir hoffen, dass sie den Fahrern zusätzlichen Grip bieten werden."

Darüber hinaus experimentiert Bridgestone mit einigen Neuentwicklungen: "Einige Fahrer haben auch Interesse an einem Vorderradreifen fürs Qualifying bekundet. Das ist etwas, was wir vergangene Saison angefangen haben, unter die Lupe zu nehmen, und nun weiterentwickeln wollen. In der Vergangenheit brachte ein Qualifier vorne keine signifikanten Vorteile gegenüber einem Standardreifen, dennoch verfolgen wir diese Idee weiter als einen Teil unserer Entwicklungsarbeit für diese Saison."

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