Bridgestone: Weiche Mischung war in Motegi positiv

In Motegi wurden in diesem Jahr deutlich schnellere Rundenzeiten als im Vorjahr gefahren - Neben einer weicheren Reifenmischung gab es noch weitere Faktoren dafür

(Motorsport-Total.com) - Die Reifenwahl für den Grand Prix von Japan stellte sich als knifflig heraus. Bridgestone hatte für vorne die Mischungen medium und hart bereitgestellt, dazu die neue soft-Mischung für kalte Temperaturen. Beim asymmetrischen Hinterreifen konnte zwischen soft und medium gewählt werden. Die Mischungen waren auf Fahrerwunsch etwas weicher als im Vorjahr. In den Top 10 waren alle mit dem harten Vorderreifen unterwegs. Nur Andrea Dovizioso (Honda), Ben Spies (Yamaha) und Nicky Hayden (Ducati) setzten auf den weichen Hinterreifen, der Rest auf medium.

Titel-Bild zur News: Bridgestone

Motegi war für Bridgestone das wichtige Heimrennen in diesem Jahr

Generell wurden schnellere Rundenzeiten als im Vorjahr gefahren. Casey Stoner (Honda) stellte in der Qualifikation einen neuen Rundenrekord auf, genau wie Dani Pedrosa (Honda) im Rennen. Das lag an mehreren Gründen. Die Strecke war nach dem schweren Erdbeben teilweise neu asphaltiert worden. Dazu waren die Reifen weicher und die Maschinen wurden in den vergangenen zwölf Monaten weiterentwickelt. Hirohide Hamashima von der Bridgestone-Entwicklungsabteilung zieht sein Fazit.


Fotos: MotoGP in Motegi, Sonntag


Frage: "Warum waren die Rundenzeiten um soviel schneller?"
Hirohide Hamashima: "Es stimmt, dass die Rundenzeiten deutlich schneller waren. Caseys Pole-Runde war um 1,8 Sekunden schneller als im Vorjahr. Danis Rekord lag eine Sekunde unter dem alten Bestwert. Er war auch um 1,3 Sekunden schneller als die schnellste Runde 2010."

"Es ist natürlich schwierig, die genauen Gründe dafür zu finden. Ich glaube, dass es hauptsächlich auf den teilweise neuen Asphalt zurückzuführen ist. Ungefähr 75 Prozent des Belages sind neu. Seit der Asphaltierung sind schon viele Rennserien gefahren, darunter auch die IndyCar-Serie. Der Griplevel war sehr gut, aber die Strecke ist auch sehr eben.

"Ich glaube, dass es da noch zwei weitere Faktoren gibt. Auf der einen Seite die harte Arbeit und die Entwicklung der Teams. Außerdem haben wir weichere Hinterreifen nach Motegi gebracht. Ich glaube, das hat dazu beigetragen, speziell am Samstag im Qualifying."

"Im Vorjahr sind alle Fahrer mit der mittleren Hinterreifenmischung das Rennen gefahren. Sie zeigte eine gute Performance und es gab keinerlei Probleme. Damals war das die weichere der beiden Mischungen. Da wir diesmal einen Schritt weicher gegangen sind, war es jetzt die härtere der beiden Varianten."

"Dani verwendete im Rennen den gleichen Hinterreifen wie im Vorjahr. Er war damit um 1,3 Sekunden schneller als 2010. Im Qualiyfing war man aber mit der neuen, weicheren Mischung um 1,8 Sekunden schneller. Ich glaube, dass das der Unterscheid beim weichen Reifen ist. Darauf basierend sehen wir, dass die weiche Mischung ungefähr eine halbe Sekunde pro Runde gebracht hat."


Fotos: MotoGP in Motegi, Girls


Frage: Die Mischung soft wurde auf Fahrerwunsch ausgewählt. Wie waren die Reaktionen?"
Hamashima: "Da wir diese Mischung zum ersten Mal in Motegi gefahren sind, waren, wie gesagt, die Zeiten in der Qualifikation deutlich schneller. Das bedeutete aber auch, dass die Wahl für das Rennen gemischter ausfiel. Im Vorjahr haben alle Fahrer im Rennen den mittleren Hinterreifen verwendet. Diesmal haben sich sechs Piloten für medium und die restlichen zwölf für soft entschieden. Das bot einen interessanten Vergleich bei der Performance."

"Das Aufwärmverhalten war sicherlich besser, auch als die Streckentemperatur am Renntag nur 26 Grad betrug. Das war der niedrigste Wert des Wochenendes. Ich bin sehr glücklich, dass die Reifen bei den meisten Fahrern über die Distanz konstant gearbeitet haben. Da sich so viele für die weiche Mischung entschieden hatten, war es die richtige Entscheidung, unser Kontingent zu ändern. Damit haben wir direkt auf die Wünsche der Fahrer reagiert, die sich in diesem Jahr weichere Mischungen gewünscht haben."