Pedrosa gewinnt turbulenten Grand Prix in Motegi

Dani Pedrosa hat das turbulente Rennen in Japan gewonnen - Weltmeister Jorge Lorenzo nimmt WM-Spitzenreiter Casey Stoner vier Punkte ab

(Motorsport-Total.com) - Frühstarts, Stürze, Ausritte und enge Duelle: Der Grand Prix von Japan in Motegi hatte einiges zu bieten. Nach einer turbulenten ersten Rennhälfte setzte sich schließlich Dani Pedrosa durch und bescherte Honda den wichtigen Heimsieg. Weltmeister Jorge Lorenzo konnte seinen spanischen Landsmann nicht herausfordern und wurde Zweiter. Dennoch machte der Yamaha-Pilot Boden in der WM gut, denn Casey Stoner (Honda) wurde nach einem Ausritt Dritter. Bei drei noch verbleibenden Rennen führt der Australier mit 40 Punkten Vorsprung. Valentino Rossi (Ducati) stürzte bereits in der ersten Runde.

Titel-Bild zur News: Daniel Pedrosa

Dani Pedrosa hat Honda den wichtigen Heimsieg in Japan beschert

Es dauerte lange bis die Ampel das Rennen freigab. Andrea Dovizioso (Honda) zuckte auf seinem dritten Startplatz bevor es losging. Als die Lichter ausgingen schossen sofort die drei Repsol-Honda-Fahrer in Front. Stoner führte vor Pedrosa und Dovizioso. Dahinter rangelten Lorenzo und Ben Spies (Yamaha) um die Plätze. Rossi hatte einen guten Start und mischte gleich vorne mit. In der zweiten Kurve ging aber alles schief. Rossi kam in ein Sandwich zwischen den beiden Yamaha-Fahrern. Das ging nicht gut. Er stürzte und nahm dabei Spies mit in sKiesbett.

Für den Ducati-Piloten war das Rennen vorbei. Spies konnte am Ende des Feldes mit großem Rückstand weiterfahren. Stoner startete sofort seine Soloflucht an der Spitze und führte nach zwei Runden bereits mit 1,3 Sekunden Vorsprung. Auf den weiteren Plätzen folgten Dovizioso, Pedrosa, Lorenzo und Marco Simoncelli (Gresini-Honda). Toni Elias (LCR-Honda) kam in dem Chaos der ersten Runde auf Position sieben nach vor. Für Hector Barbera (Aspar-Ducati) war das Rennen schon früh vorbei. Nach einem Sturz wurde der Spanier von den Streckenposten weggetragen.


Fotos: MotoGP in Motegi, Sonntag


Die Rennleitung hatte sich den Start noch einmal genau angesehen. Gegen drei Fahrer wurde eine Durchfahrtsstrafe wegen Frühstart ausgesprochen: Dovizioso, Simoncelli und Cal Crutchlow (Tech-3-Yamaha). Bevor letzterer die Box ansteuern konnte, wurde er von der Strecke gedrängt und musste über das Kiesbett ausweichen. Als man Dovizioso das Schild mit der Benachrichtigung zeigte, brannte der Italiener gleich eine schnellste Runde in den Asphalt.

Stoner neben der Strecke

In der vierten Runde überschlugen sich erneut die Ereignisse. Stoner führte souverän, doch in Kurve elf verpasste der Australier den Bremspunkt und fuhr geradeaus ins Kiesbett. Er blieb sitzen und kehrte als Siebter zurück auf die Strecke. Die Führung übernahm sein Teamkollege Dovizioso, der am Ende der fünften Runde seine Strafe antrat. Simoncelli folgte ihm sofort. Auch Crutchlow fuhr durch die Box.

Casey Stoner

Casey Stoner hätte beinahe die Kontrolle über seine Honda verloren Zoom

Ab der sechsten Runde führte somit Pedrosa vor Lorenzo und Alvaro Bautista (Suzuki). Nicky Hayden (Ducati) folgte als Vierter. Stoner fuhr auf Platz fünf und hatte zu diesem Zeitpunkt acht Sekunden Rückstand auf die Spitze. Dovizioso und Simoncelli waren auf die Ränge neun und zehn zurückgefallen. Stoner startete aber keine Aufholjagd, denn seine Rundenzeiten waren langsamer als jene von Pedrosa und Lorenzo. Dafür kämpfte sich Dovizioso durch das Feld und war nach zehn Runden Sechster.

Gleichzeitig entwickelte sich ein Dreikampf um den dritten Platz. Stoner hatte Bautista und Hayden eingeholt und übte Druck aus. Mit Hayden machte der WM-Spitzenreiter kurzen Prozess. Kurz nach dem Überholmanöver verpasste Hayden in Kurve eins den Bremspunkt und rodelte durch die Auslaufzone. Fahrer um Fahrer fuhr vorbei. Als Zwölfter reihte sich der US-Amerikaner wieder ein. Es war kein Tag für Ducati. Auch Bautista konnte Stoner nicht halten. Bei Rennhalbzeit war der Honda-Pilot wieder auf dem Podium.

Pedrosa kontrolliert Lorenzo

Während es im Feld turbulent zuging, kontrollierte Pedrosa das Rennen sicher an der Spitze. Lorenzo fiel um zwei Sekunden zurück und musste sich strecken, um überhaupt den Anschluss halten zu können. Der Abstand zwischen Stoner und Lorenzo blieb bei zehn Sekunden konstant.

Jorge Lorenzo

Weltmeister Jorge Lorenzo konnte nicht ganz das Tempo von Dani Pedrosa gehen Zoom

In Runde 14 wurde das Feld um zwei weitere Piloten dezimiert. MotoGP-Neuling Damian Cudlin (Pramac-Ducati) rutschte über das Vorderrad aus und beendete sein Debüt-Rennen im Kiesbett. Auch Bautista ging zu Boden und warf damit Platz vier weg. Das spülte Dovizioso zurück nach vor auf den vierten Platz. Elias hielt weiter den sechsten Platz, doch es ist nicht das Jahr des Spaniers. Sechs Runden vor dem Ziel endete sein Rennen im Kiesbett. Traurig stapfte "Tiger Toni" davon.

An der Spitze war alles klar. Pedrosa fuhr den Sieg sicher nach Hause. Im Vorjahr begann an gleicher Stelle seine Verletzungsserie. Mit seinem dritten Saisonsieg hat der Spanier einen Schlusspunkt hinter die vergangenen zwölf Monate gesetzt. Lorenzo hatte keine Chance gegen seinen Landsmann und kam wenige Sekunden dahinter über die Linie. Stoner betrieb nach seinem Ausflug Schadensbegrenzung und führt mit dem dritten Platz weiterhin komfortabel die WM an. Lorenzo konnte nur vier Punkte gutmachen. Zu seinem Heimspiel in Australien reist Stoner mit 40 Punkten Vorsprung an.

Dovizioso gegen Simoncelli

Hinter dem Podium entwickelten sich in der Schlussphase noch mehrere Duelle. Um Platz vier kämpften die beiden Italiener Dovizioso und Simoncelli. Die drei US-Amerikaner Hayden, Edwards und Spies machten sich den sechsten Platz untereinander aus. "Dovi" und "Super Sic" schenkten sich keinen Zentimeter. In der vorletzten Runde bremste sich Simoncelli in Kurve elf an seinem Gegner vorbei.

Marco Simoncelli

Marco Simoncelli setzte sich im Duell gegen Andrea Dovizioso durch Zoom

Dovizioso konnte in der letzten Runde nicht mehr kontern und musste sich mit Platz fünf zufrieden geben. Den US-Kampf entschied schließlich Hayden für sich, der nach seinem Ausritt die Zielflagge als Sechster sah. Spies kam nach seinem Zwischenfall in der ersten Runde noch auf den siebten Platz nach vor. Edwards klassierte sich schließlich an der achten Position.


Fotos: MotoGP in Motegi, Girls


Bester Japaner war Hiroshi Aoyama (Gresini-Honda). Er fuhr ein einsames Rennen und wurde als Neunter gewertet. Pramac-Pilot Randy de Puniet blieb als Zehnter blass. Crutchlow wurde nach seiner Durchfahrtsstrafe als Elfter gewertet. Die beiden japanischen Gaststarter erfüllten ihre persönlichen Ziele und kamen über die Distanz. Kousuke Akiyoshi (LCR-Honda) beendete das Rennen auf Platz Zwölf. Shinichi Ito (Honda) wurde 13. und Letzter. Mehr Fahrer waren nicht in der Wertung. Der nächste Grand Prix findet in zwei Wochen in Australien statt.