• 19.07.2011 15:33

Bridgestone mit Sachsenring-Performance zufrieden

Bridgestone-Entwicklungschef Hirohide Hamashima blickt auf den Grand Prix von Deutschland auf dem Sachsenring zurück: "Richtige Richtung eingeschlagen"

(Motorsport-Total.com) - Bridgestone kündigte am Sonntag auf dem Sachsenring an, dass es eine Überarbeitung der Reifenverteilung in der MotoGP-Klasse geben wird. Gemeinsam mit den Vertretern der Sicherheitskommission wurden entsprechende Maßnahmen vorgenommen.

Titel-Bild zur News: Start zum MotoGP-Rennen auf dem Sachsenring 2011

Bridgestone verbucht den Grand Prix von Deutschland als Erfolg

Nach der neunten Station der MotoGP-Saison 2011 blickt Bridgestone-Entwicklungschef Hirohide Hamashima auf die Leistung der Slickreifen beim Grand Prix Deutschland zurück.

Frage: "Was passierte am Freitagmorgen?"
Hirohide Hamashima: "Es gab einige Stürze durch Valentino (Rossi), Casey (Stoner), Dani (Pedrosa) und Toni (Elías; Anm. d. Red.). Bei allen Vorfällen handelte es sich um eine Rechtskurve. Es gibt davon nur drei auf dieser Strecke, die rechte Lauffläche der Reifen ist also weniger in Gebrauch und daher auch nicht so schnell auf Temperatur. Alle Stürzen passierten, nachdem die Fahrer die Kontrolle über die Front verloren hatten."

"Die meisten Stürze ereigneten sich in Kurve elf, also der ersten schnellen Rechtskurve auf der Strecke und sie wird blind angefahren. Dann geht es hinunter in eine Senke, Richtung Kurve zwölf. Das bedeutet für uns Folgendes: Weil es die erste Rechtskurve auf der Strecke ist, ist die rechte Seite der Reifen noch recht kühl. Es ist eine sehr schnelle Kurve, die Fahrer müssen viel Geschwindigkeit mitnehmen und volles Vertrauen haben. Dadurch kommt aber mit einem Schlag mehr Gewicht auf die Front."

"Da es blind über eine Kuppe geht, wird die Maschine leicht und der Druck, der wirkt, verringert sich für einen kurzen Moment. Dadurch ist weniger vom Reifen mit dem Asphalt in Kontakt, weshalb auch weniger Grip vorhanden ist. Zudem war die Strecke an sich recht kühl am Freitagmorgen, was die Sturzgefahr noch förderte."

"Allerdings muss hier angemerkt werden, dass wir die Reifen für einen Grand Prix bereits deutlich früher auswählen und als Grundlage dafür dienen uns die anhand der Erfahrung aus den vergangenen Jahren zu erwartenden Bedingungen. Die Mischungen für das Rennen selbst haben gut funktioniert. Die Ereignisse fanden auch nur am Freitag statt, danach gab es nicht noch einmal eine solche Situation. Es lag also hauptsächlich an den Bedingungen während der Session und wir sehen sehr selten so viele Fahrer stürzen. Wir bemühen uns sehr bei der Entwicklung die Sicherheit im Vordergrund zu halten."


Fotos: MotoGP auf dem Sachsenring


Frage: "Für den Grand Prix von Deutschland wurde eine weiche Mischung für hinten mitgebracht. Was lässt sich über die Leistung dieser sagen?"
Hamashima: "Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung im Rennen, denn die Fahrer konnten beide Varianten fahren - sowohl vorn, als auch hinten und sie haben jeweils gut funktioniert. Die Haltbarkeit war ebenfalls sehr zufriedenstellend. Dani ist mit den der härteren Mischung für vorn und hinten einen neuen Rundenrekord gefahren - einmal in Runde neun, das zeigte schon wie gut die Reifen funktionierten und dann noch einmal in Runde 20."

"Die Beständigkeit der ersten Drei war sehr beeindruckend, sie fuhren mittlere bis tiefe 1.22er Zeiten und das Runde für Runde bis zur Zielflagge. Dadurch konnten die Drei eine schnellere Rennzeit erzielen als im letzten Jahr. Das ist ein gutes Zeichen, was die Haltbarkeit der Reifen betrifft und natürlich zeigt es auch, welch gute Fahrer sie sind."

"Wir haben auch festgestellt, dass Alvaro (Bautista), der mit der weicheren Mischung unterwegs war, ebenfalls sehr konstante und gute Rundenzeiten fahren konnte. Er konnte mit Valentino, Nicky (Hayden) und Colin (Edwards; Anm. d. Red.) - die sich alle für die härtere Mischung entschieden hatten - bis zur Zielflagge mithalten. Alvaro hatte keinerlei Probleme mit Reifenabbau und das obwohl der Sachsenring die Reifen sehr beansprucht."

"Wir haben für viele Rennen, die in diesem Jahr noch kommen, weichere Reifen ausgewählt. Aufgrund der Leistungen am Wochenende haben wir die Auswahl noch einmal überarbeitet und ein paar Änderungen bei der Verteilung vorgenommen, wie für Brünn bereits angekündigt. Ich bin zufrieden mit der Richtung, die wir eingeschlagen haben. Wir wollen das Aufwärmverhalten und das Gefühl für die Fahrer verbessern."