Bradl über Folger: Deutsche MotoGP-Fans verlangen zu viel

Ex-MotoGP-Pilot Stefan Bradl spricht über das Debüt von Jonas Folger und hofft, dass der Rookie nicht an den Erwartungen der deutschen Fans zerbricht

(Motorsport-Total.com) - Mit den Plätzen zehn, sechs und elf zeigte Jonas Folger ein gelungenes Debüt in der MotoGP. Der Deutsche sah bisher bei allen Grand Prix die Ziellinie und sammelte Punkte. Eine große Euphoriewelle konnte Folger aber noch nicht lostreten - zu beeindruckend war das, was Teamkollege Johann Zarco in den Rennen zeigte. Ex-MotoGP-Pilot Stefan Bradl kennt die Erwartungshaltung der deutschen Fans und hofft, dass Landsmann Folger daran nicht zerbricht.

Ex-Moto2-Weltmeister Stefan Bradl fuhr von 2012 bis 2016 in der MotoGP Zoom

"Es war ein gutes Debüt", fasst Bradl im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' zusammen. "Seine Wintertests waren extrem stark. Er erzielte erstaunlich gute Ergebnisse. Ich weiß, wie die Deutschen dann reagieren. Die Erwartungen werden immer höher geschraubt. Jetzt hat es sich ein bisschen normalisiert."

Zuletzt stand Folger beim Rennen in Austin deutlich im Schatten von Teamkollege Zarco, der sich sogar mit Valentino Rossi anlegte. "Ich würde nicht sagen, dass Austin ein schlechtes Rennen war. Die Deutschen vergleichen ihn natürlich mit dem Teamkollegen, aber da muss er ruhig bleiben und sein Ding durchziehen", stellt Bradl klar.

"Er hat gute Rennen gezeigt. Katar und Argentinien waren wirklich gute Rennen. Er hat das Motorrad ins Ziel gebracht und ist nicht gestürzt. Was will man mehr? Verlangen die Fans jetzt Podestplätze?", fragt Bradl, der seit der laufenden Saison in der Superbike-WM an den Start geht.

Wie gut kann MotoGP-Rookie Jonas Folger mit dem Druck umgehen? Zoom

Mit Jerez steht jetzt eine Strecke bevor, auf der Folger sehr stark ist. Doch Bradl warnt seinen Landsmann: "Es folgen schwierige Strecken. Meine Erfahrungen sagen, dass es ziemlich schwierige Rennen werden", prophezeit der ehemalige Moto2-Champion, der Folger eine erfolgreiche Zukunft wünscht, auch wenn der Druck enorm ist: "Ich hoffe, dass er nicht an den Erwartungen der Fans zerbricht."