"Bisschen wie auf der Ranch": Direkte MotoGP-Duelle der VR46-Absolventen

Marini und Bezzecchi gegen Morbidelli und Bagnaia: In Argentinien kämpften die vier VR46-Akademie-Absolventen im MotoGP-Feld direkt gegeneinander

(Motorsport-Total.com) - Der MotoGP-Sprint am Samstag des Argentinien-Wochenendes in Termas de Rio Hondo bot abgesehen von Brad Binders Sieg nach Sensationsstart noch ein anderes besonderes Vorkommnis. Denn in der zweiten Hälfte des zwölf Runden kurzen Samstagsrennens kämpften direkt hinter Spitzenreiter Binder vier Piloten aus Valentino Rossis VR46-Akademie direkt gegeneinander: Franco Morbidelli (Yamaha), Luca Marini und Marco Bezzecchi (beide VR46-Ducati) sowie Francesco Bagnaia (Ducati).

Titel-Bild zur News: Franco Morbidelli, Luca Marini, Marco Bezzecchi, Francesco Bagnaia

Vierkampf der VR46-Akademie-Absolventen in der MotoGP-Klasse Zoom

"Wir trainieren ja jeden Tag gemeinsam und wir fahren jeden Samstag gemeinsam auf der Ranch [in Tavullia]. In einem MotoGP-Rennen hatten wir bislang aber noch nie die Gelegenheit gehabt, dass wir mal alle zusammen gegeneinander kämpfen konnten", so die Worte von Bezzecchi im Anschluss an den Argentinien-Sprint.

"Das hat wirklich Spaß gemacht. Es war toll, endlich auch mal in der MotoGP-Klasse direkt gegeneinander zu kämpfen. Ich habe es wirklich genossen", grinst Bezzecchi. Mit Platz zwei hinter Sieger Brad Binder war "Bez" derjenige, der sich im spannenden Vierkampf der VR46-Akademie-Absolventen durchsetzte.

Marini schloss direkt hinter Bezzecchi auf P3 im Sprint-Ergebnis ab, gefolgt von Morbidelli auf P4. Bagnaia fiel in der letzten Runde noch hinter Alex Marquez zurück und war deshalb bei den VR46-Kämpfen in der absoluten Schlussphase nur Zuschauer. Er nimmt es mit Humor.

"Auf der Ranch bin ich normalerweise der Zuschauer. So war es auch diesmal", grinst Bagnaia und merkt an: "Ich hatte schon im Abschlusstraining ein tolles Duell mit 'Bez'. Im [Sprint] war ich dann aber nicht so konkurrenzfähig wie die anderen Jungs es waren. Deshalb konnte ich nicht ganz mithalten."

Was der aktuelle MotoGP-Weltmeister zum Zeitpunkt seiner Aussagen am Samstag noch nicht wusste: Tags darauf im Grand Prix würde er unfreiwillig erneut die Zuschauerrolle übernehmen. Grund war sein Sturz in der 17. von 25 Runden an zweiter Stelle hinter Bezzecchi.


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Besser als Bagnaia machte es Morbidelli. Der Yamaha-Pilot beendete das 25-Runden-Rennen am Sonntag auf Platz vier. Beim ersten MotoGP-Sieg von Bezzecchi war Morbidelli damit derjenige, der im Vierkampf der VR46-Akademie-Piloten als Zweiter abschloss. Marini belegte im Rennen den achten Platz.

"Es fühlte sich ein bisschen an wie auf der Ranch", so Morbidellis Einschätzung der Akademie-internen Duelle, die vor allem den Samstag prägten. "Wir kämpfen immer sehr hart gegeneinander, sind aber gleichzeitig gute Freunde. Wir halten nichts zurück und sind sehr offen miteinander."

"Wir haben keine Angst davor, den anderen mal einen Rempler mitzugeben und es zu sagen, wenn jemand ein Idiot war. Wir sind eine tolle Truppe. Das zeigt sich auch auf der Strecke, in unserer Performance und wie wir kämpfen", so Morbidelli. Sonntagssieger Bezzecchi ist für den Yamaha-Piloten "ein harter Gegner und wird das auch in Zukunft sein".

Marco Bezzecchi, Franco Morbidelli, Francesco Bagnaia, Luca Marini

Marco Bezzecchi, Franco Morbidelli, Francesco Bagnaia, Luca Marini Zoom

Marini freut sich derweil darüber, dass Morbidelli nach jahrelanger Formkrise mal wieder in der Lage war, in der Spitzengruppe mitzufahren. Die starke Form des Yamaha-Piloten am Wochenende machte den Vierkampf der VR46-Akademie-Absolventen erst möglich.

"Toll, dass auch 'Franky' wieder vorne dabei ist", so Marini. "Er ist ein sehr starker Fahrer und Zweikämpfe mit ihm sind nie einfach. Man kann in jeder Runde viel von ihm lernen. Er ist sehr aggressiv, setzt aber sehr gute Manöver. Schön, dass er jetzt in der Lage ist, direkt mit uns zu kämpfen."

Und mit Verweis auf die gesamte Truppe der VR46-Akademie-Piloten im MotoGP-Feld sagt Marini abschließend: "Ich gehe davon aus, dass wir uns in diesem Jahr bei allen Rennen tolle Duelle liefern werden."

Die einzigen Italiener im MotoGP-Starterfeld 2023, die nicht zum Kreis von Valentino Rossis VR46-Akademie gehören oder gehörten, sind Enea Bastianini (Ducati) und Fabio Di Giannantonio (Gresini-Ducati).

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