Bagnaia nach Sturz ratlos: "Dachte, ich bin in diesem Jahr ein besserer Fahrer"

Mit dem Sturz im Regenrennen von Argentinien verspielt Francesco Bagnaia die WM-Führung - Der Ducati-Fahrer ärgert sich, weil er den Grund dafür nicht versteht

(Motorsport-Total.com) - "Ich bin gestürzt und ärgere mich sehr darüber", seufzt Francesco Bagnaia nach dem Grand Prix von Argentinien. Der Weltmeister hatte sich eben erst in der 15. Runde den zweiten Platz von Alex Marquez (Gresini-Ducati) geschnappt. Aber am Ende der 17. Runde rutschte der Ducati-Werksfahrer in Kurve 13 aus und schlitterte ins Kiesbett.

Titel-Bild zur News: Francesco Bagnaia

Schon im zweiten Saisonrennen hatte der Weltmeister einen Sturz Zoom

"Das ist ein Sturz, den ich nicht verstehe. Wenn man das nicht weiß, ist das sehr schwierig. Ich bin 16 Runden lang das gleiche Manöver gefahren, aber in dieser Runde bin ich gestürzt", grübelt Bagnaia. Er fuhr anschließend weiter. Als 16. sammelte der Italiener keinen WM-Punkt.

"Wenn einem normalerweise das Vorderrad einklappt, dann hat man zu hart gebremst oder die Bremse zu früh gelöst. Aber diesmal war ich am Gas. Das ist schwierig zu verstehen. Aber so ist es eben. Ich habe einen Fehler gemacht."

Bagnaia nimmt die Schuld ganz klar auf seine Kappe: "Ich habe gedacht, dass ich in diesem Jahr ein besserer Fahrer bin. Aber im zweiten Rennen bin ich schon gestürzt. Darüber ärgere ich mich sehr, denn wenn man kontrolliert, dann stürzt man nicht."

Und wie hat Marquez den Sturz gesehen? Er war zu diesem Zeitpunkt knapp dahinter. "Es war kein Duell, er hat mich überholt", sagt er über den kurzen Zweikampf. "Ich habe versucht, zu diesem Zeitpunkt nicht zu viel Zeit zu verlieren. Er hat in dieser Phase attackiert."

"In der letzten Kurve war er super schnell. Aber dann hat er es in der Mitte der Kurve verloren - so wie ich am Samstag in Q1." Marquez ist zwar im ersten Qualifying-Abschnitt gestürzt, aber dann hat er noch seine erste Poleposition in der MotoGP erobert.

Nach Platz sechs im Sprint wollte Bagnaia eigentlich auch im schwierigen Regenrennen ein solides Ergebnis mitnehmen. Er war von Anfang an auf Podestkurs und nach dem Überholmanöver auf Platz zwei. Das wären 20 wichtige Punkte für die Weltmeisterschaft gewesen.

"Ja, ich habe mich toll gefühlt. Ich habe nichts erzwungen und keine verrückten Dinge gemacht. Ich war Zweiter. Mir war klar, dass Marco zu schnell für mich war", erkennt der Weltmeister die Leistung von Marco Bezzecchi (VR46-Ducati) an.

"Ich habe nicht gespürt, dass der Reifen stark nachlasst. Ab dem Start war ich konservativ. Ich habe gesehen, dass Alex vor mir mehr attackiert. Ich wusste, dass ich den Rückstand auf ihn ab Rennhalbzeit gutmachen würde. Deshalb ärgere ich mich. Das muss ich verstehen."

Durch den Ausfall hat Bagnaia die WM-Führung an Rennsieger Bezzecchi verloren. Sein Rückstand beträgt nun neun Punkte. Für seinen Kumpel aus Rossis Akademie freut er sich trotzdem: "Er hat sich diesen Sieg verdient. Er war an diesem Wochenende unschlagbar. Marco kann sehr stolz auf sich sein. Er wird das ganze Jahr über konkurrenzfähig sein."

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