Binder und Oliveira zuversichtlich: Mugello war keine Eintagsfliege

KTM will den Aufwärtstrend in Barcelona fortsetzen und sieht am Freitag positive Anzeichen - Wie Brad Binder und Miguel Oliveira die ersten Trainings bewerten

(Motorsport-Total.com) - Auch wenn zwischen Brad Binder und Miguel Oliveira am MotoGP-Freitag in Barcelona zehn Plätze lagen, waren beide KTM-Piloten mit ihrem Trainingsauftakt zum Grand Prix von Katalonien an diesem Wochenende zufrieden. Binder wurde mit 0,427 Sekunden Rückstand Vierter, Oliveira belegte Platz 14.

Titel-Bild zur News: Brad Binder

Brad Binder beendete den Trainingsfreitag in Barcelona auf dem vierten Platz Zoom

"Es war kein schlechter Tag. Am Vormittag sah es auf dem Papier nicht so gut aus, weil mir im ersten Run keine gute Runde gelungen ist", blickt Binder auf das erste Training zurück, dass er als Vorletzter abschloss. "Wir sind das komplette Training auf denselben Reifen geblieben", weshalb er sich hinten raus nicht steigerte.

"Die zweite Session lief besser. Ich fühlte mich sofort wohler. Wir haben kleinere Veränderungen am Set-up vorgenommen und am Ende ist mir eine gute Zeitattacke gelungen."

Binder: "Mein Reifen war ziemlich zerstört"

Am Freitag beklagten viele Fahrer das niedrige Griplevel in Barcelona und den hohen Reifenverschleiß. Wie bewertet Binder die Situation? "Wir sind heute morgen mit dem Medium-Hinterreifen etwa 20 Runden gefahren. Und ich kann sagen, dass er ziemlich zerstört war", bestätigt der KTM-Pilot den starken Reifenabbau.

"Es wird also sicher ein kniffliges Rennen. Die Bedingungen sind nicht großartig. Es ist sehr rutschig und der Verschleiß ist hoch. Es wird schwierig, einen Reifen zu finden, der bis zum Ende durchhält, mit dem du aber auch die Rundenzeit machen kannst. Es könnte ein paar unterschiedliche Kombinationen geben."

Oliveira bewertet den Grip "etwas schlechter als im Vorjahr" und mutmaßt: "Vielleicht liegt es daran, dass noch zu viel Abrieb von den Autos da ist und es sich deshalb etwas seltsam anfühlt. Aber ich bevorzuge es trotzdem, jetzt hier zu fahren bei hohen Temperaturen statt wie 2020 im September, als es ziemlich kalt war."


Fotos: MotoGP: Grand Prix von Katalonien (Barcelona) 2021, Training


Funktioniert das Chassis auch in Barcelona?

Dass er den Freitag nur an 14. Position beendete, ist einfach erklärt: "Wir probierten verschiedene Reifen aus. Am Ende habe ich auf eine Zeitattacke mit weichen Reifen verzichtet, weil ich sah, dass der harte Reifen gut funktionierte. Als fuhr ich damit zu Ende. Ich nutzte den Tag, um die verschiedenen Mischungen zu verstehen."

Das neue KTM-Chassis, das Binder und Oliveira erstmals in Mugello im Rahmen eines Rennwochenendes verwendeten, scheint auch in Barcelona gut zu funktionieren. "Es hilft auf jeden Fall", sagt Binder. "Aber jedes Motorrad hat seine Vor- und Nachteile. Und ich spüre die Nachteile mit diesem Chassis etwas mehr."

Auf Nachfrage, welche Nachteile das sind, erklärt der Südafrikaner: "Etwas weniger Gefühl für das Hinterrad auf der Bremse und am Kurveneingang. Daran müssen wir arbeiten."

Oliveira am Freitag ohne "echte Zeitattacke"

Angesprochen auf das neue Rennbenzin von ETS, mit dem beide KTM-Piloten ebenfalls seit Mugello fahren, erklärt Binder: "Man kann den Unterschied sehen, wenn man anderen folgt. Dann ist das Motorrad mit Sicherheit etwas schneller. Aber das allgemeine Gefühl, der Charakter des Motorrads ist sehr, sehr ähnlich."

Oliveira glaubt, dass KTM mit diesem optimierten Gesamtpaket auch in Barcelona angreifen kann. "Mugello war kein Zufall. Natürlich ist dieser Sport keine exakte Wissenschaft - insbesondere heutzutage, wo die Abstände so gering sind", weiß der Portugiese. "Aber ich hoffe, wir können die Antwort am Sonntag geben."

Miguel Oliveira

Miguel Oliveira vertraut darauf, dass das neue Paket auch in Barcelona funktioniert Zoom

Vorher gilt es, den Direkteinzug in Q2 zu schaffen und sich gut zu qualifizieren. "Ich bin noch keine echte Zeitattacke gefahren, aber ich glaube, dass Motorrad funktioniert gut. Morgen früh werden wir versuchen, direkt in Q2 einzuziehen. Wir wissen, wie eng es in den Top 10 wird. Aber wir können noch zulegen", sagt Oliveira.

Und sein Teamkollege Binder prognostiziert: "Im dritten Freien Training werden sich alle noch einmal deutlich steigern. Es ist kurios, denn der Unterschied zwischen allen drei Reifenmischungen ist sehr klein. Ich denke, das Wichtigste wird morgen sein herauszufinden, was wir für das Rennen am Sonntag brauchen."

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