Binder kämpft um den Sieg, Miller fährt hinterher: Der Australier nennt Gründe

In Thailand steht Jack Miller völlig im Schatten seines KTM-Teamkollegen Brad Binder - Der spezielle Michelin-Reifen spielte eine Rolle - Miller erklärt die Hintergründe

(Motorsport-Total.com) - Licht und Schatten bei KTM in Thailand. Während Brad Binder gegen Ducati um die Siege im Sprint und im Grand Prix kämpfte, war von Jack Miller nichts zu sehen. Im Sprint nahm der Australier als Zehnter keine WM-Punkte mit. Und auch im Sonntagsrennen ging er als 16. leer aus. Was waren die Gründe für seine schwache Performance in Buriram?

Titel-Bild zur News: Jack Miller

Am Ausgang von Kurve 1 und 3 verlor Jack Miller viele Meter Zoom

"Das gesamte Wochenende hatte ich Probleme, aus den Kurven 1 und 3 herauszukommen", geht Miller ins Detail. "Die Traktion war vielleicht in Ordnung, aber ich war im ersten Sektor einfach zu langsam."

"Es fühlte sich nicht schrecklich an. Aber immer, wenn wir mit dieser Reifenkarkasse fahren, habe ich Mühe und finde nicht den Drive. In der Vergangenheit war das bei mir nicht der Fall. Deshalb kratze ich mich am Kopf."

Buriram war eine von wenigen Strecken im Kalender, wo Michelin eine härtere, hitzeresistentere Karkasse für den Hinterreifen mitbringt. In Schräglage ist die Auflagefläche dieses Reifens etwas kleiner als beim Standardreifen.

Und genau in Schräglage fuhr Miller nicht richtig vorwärts. Er probierte verschiedene Fahrstile, aber es wurde nicht besser. "Ich konnte auf der langen Geraden nicht einmal einer Yamaha folgen", schildert er, wie dramatisch viel Speed er bei der Beschleunigung am Kurvenausgang verlor.

"Ich habe am Kurvenausgang immer zwei bis drei Motorradlängen verloren. Das nimmt man dann über die komplette Gerade mit. Wenn man dann jemanden überholen will, muss man extrem viel riskieren. Man müsste mindestens vier, fünf Motorradlängen aufholen. Das ist haarig."

Jack Miller

Null Punkte: Thailand war für den Australier ein Wochenende zum Vergessen Zoom

"Es ist klar, dass das Motorrad funktioniert. Brad hat es fantastisch gemacht. Wir müssen härter arbeiten." Und wo machte Binder den Unterschied? "Im ersten Sektor. Er ist dort um zwei Zehntelsekunden schneller gefahren", sagt Miller und seufzt: "Ich habe alles versucht."

"Es war ein langes Rennen. Ich konnte zunächst mithalten. Als der Reifen abgebaut hat, habe ich etwas Speed verloren. Dann konnte ich auch in den Sektoren 2 und 3 nicht mehr mithalten. Ein enttäuschendes Wochenende. Natürlich ist das nicht das Ergebnis, das wir wollen."

"Es ist enttäuschend, dass wir keine WM-Punkte gesammelt haben. Ich habe aber vollstes Vertrauen, dass ich in Malaysia wieder konkurrenzfähig bin. Heute ist es eine Frage von Details. Ich habe 17 Sekunden Rückstand und bin nicht in den WM-Punkterängen."

Binder überstrahlte alle anderen KTM-Fahrer, denn nicht nur Miller tat sich schwer. Das Tech3-GasGas-Duo Augusto Fernandez und Pol Espargaro belegte die letzten beiden Plätze.