Bei Yamaha ahnt man: MotoGP-Saison 2022 "wird sehr schwierig"

Nach den Wintertestfahrten in Sepang und Mandalika attestiert Yamaha-Teammanager Massimo Meregalli der 2022er-M1 zwar eine gute Basis, aber ...

(Motorsport-Total.com) - Mit der Yamaha M1 des Jahrgangs 2022 hat MotoGP-Weltmeister Fabio Quartararo die letzten Testfahrten vor dem Saisonauftakt 2022 zwar auf dem zweiten Platz abgeschlossen. Von Euphorie kann aber keine Rede sein, ganz im Gegenteil.

Titel-Bild zur News: Fabio Quartararo

Was ist für Fabio Quartararo im Jahr als amtierender Weltmeister drin? Zoom

"Es wird mit Sicherheit eine richtig schwierige Saison", ahnt Yamaha-Teammanager Massimo Meregalli gegenüber 'MotoGP.com' nach dem letzten Testtag, der am Sonntag in Mandalika (Indonesien) über die Bühne ging.

"Wir haben keine Revolution unternommen, sondern einfach Updates gebracht", beschreibt Meregalli die Philosophie, die für die 2022er-Yamaha verfolgt wurde. Das Bike habe "eine gute Basis". Aber: Ob das allein gegen die Konkurrenz von Ducati, Honda und Co. reichen wird, daran hat man sogar bei Yamaha selbst Zweifel.

Fabio Quartararo, Franco Morbidelli

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"Positiv ist, dass wir das gesamte Material, das wir im Winter vorbereitet haben, tatsächlich evaluieren konnten", meint Meregalli und gibt zu, dass es vor allem in Mandalika Bedenken gegeben hatte. Grund war zunächst die Wettervorhersage, die einiges an Regen erwarten ließ. Als dieser weitestgehend ausblieb, war es die vor allem zu Beginn der drei Testtage noch extrem schmutzige Strecke, die Sorgen bereitete. (Fotos: Yamaha beim MotoGP-Test 2022 in Mandalika)

"Der erste Tag war ein Desaster, aber dann wurden die Bedingungen sukzessive besser und wir konnten alle Teile evaluieren", sagt der Yamaha-Teammanager und spricht von "einem Schritt vorwärts" verglichen mit dem Sepang-Test, der Anfang Februar stattfand. (Fotos: Yamaha beim MotoGP-Test 2022 in Sepang)

Dennoch: "Wir erwarten wirklich eine sehr schwierige Saison", unterstreicht Meregalli. Achillesferse für Yamaha ist und bleibt der Topspeed. Sowohl beim Sepang-Test als auch beim Mandalika-Test war die M1 regelmäßig acht bis zehn km/h langsamer als die Ducati Desmosedici GP22. Und dass, obwohl es in Mandalika gar keine übermäßig langen Geraden gibt.

Fabio Quartararo

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Meregalli hat diesbezüglich schon eine Vorahnung für die Saison. Auf die enge Leistungsdichte im MotoGP-Feld 2022 verweist er vielsagend mit den Worten: "Für diejenigen, die die Rennen vom Sofa aus verfolgen, wird es sicherlich sehr interessant. Auf uns wird das aber nicht unbedingt zutreffen. In der Box wird die Stimmung sicherlich angespannt sein."

Ob Titelverteidiger Quartararo dem Yamaha-Team über die Saison 2022 hinaus erhalten bleiben wird, müssen die kommenden Monate zeigen. Seitens Yamaha hat eine Vertragsverlängerung mit dem Franzosen "höchste Priorität", wie Meregalli bereits am Rande des Sepang-Tests deutlich gemacht hatte. Ob Quartararo das auch so sieht, bleibt abzuwarten.

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