Bagnaia verrät: Wie er sich nach Rückschlägen wieder aufbäumt

In der Sprint-Bilanz liegt Francesco Bagnaia in der MotoGP-Saison 2024 klar gegenüber Jorge Martin zurück, in den Grands Prix gleicht er es zum Teil wieder aus

(Motorsport-Total.com) - Vor dem Ducati-Heimspiel am kommenden Wochenende, dem Grand Prix von Italien in Mugello, führt Jorge Martin aus dem werksunterstützten Satellitenteam Pramac die MotoGP-Gesamtwertung 2024 klar an. Ducati-Werkspilot Francesco Bagnaia ist zwar WM-Zweiter, hat aber vor dem siebten Rennwochenende der Saison schon 39 Punkte Rückstand auf Martin.

Titel-Bild zur News: Francesco Bagnaia

Ob Francesco Bagnaia auch 2024 wieder MotoGP-Weltmeister wird? Zoom

Den Großteil seines Rückstands hat Bagnaia seiner schlechten Sprint-Bilanz in diesem Jahr zu "verdanken". Ein genauer Blick zeigt nämlich, dass er bei den ersten sechs Sprints 2024 gerade mal 14 Punkte gesammelt hat. Im Vergleich dazu hat es Martin an den diesjährigen Samstagen schon auf 56 Punkte gebracht.

In den Grands Prix an den Sonntagen macht Bagnaia sein Defizit zum Teil wieder wett. Hier nämlich führt er den direkten Vergleich mit Martin mit 102:99 Punkten an. Besonders eindrucksvoll war Bagnaias Grand-Prix-Sieg am vergangenen Sonntag in Barcelona. Nachdem er im Sprint in der letzten Runde in Führung liegend gestürzt war, fuhr "Pecco" tags darauf nicht nur souverän zum Sieg. Die Führung von Martin im Rennen griff er sich ausgerechnet in der Kurve, in der er am Samstag gestürzt war.

Aber: Dass Bagnaia mit 39 Punkten Rückstand auf Martin nach Mugello kommt, das liegt nicht zuletzt daran, dass er bei den drei zurückliegenden Sprints (Jerez, Le Mans, Barcelona) jeweils Nullnummern geschrieben hat. "Ich bin es leid, Punkte an den Samstagen einfach so herzuschenken", gibt der Titelverteidiger offen zu.

In Jerez war es ein Rennunfall mit Brad Binder und Marco Bezzecchi. In Le Mans funktionierte Bagnaias zweites Motorrad nicht so wie das erste, nachdem er mit dem ersten im Qualifying gestürzt war. Und in Barcelona schmiss er wie schon erwähnt zwölf sicher geglaubte WM-Punkte mit Sturz in der letzten Runde weg.

Bagnaia verlässt sich darauf, dass es ihm nach Rückschlägen häufig gelingt, zurückzuschlagen. So fuhr er abgesehen vom Barcelona-Sonntag auch schon am Jerez-Sonntag zum Sieg (wobei ihm der Sturz von Jorge Martin in Führung liegend in die Karten spielte). Am Le-Mans-Sonntag wurde er Dritter, während Martin triumphierte.


Fotostrecke: Wer holt den MotoGP-Titel 2024? Der WM-Stand Rennen für Rennen

"Ich kann mich sehr gut auf das große Ganze konzentrieren", sagt Bagnaia und erklärt: "Ja, ich kann enttäuscht, nervös und sauer sein, wenn ich Fehler mache, stürze oder es ein Problem gibt. Aber ich kenne mein Potenzial ganz genau."

"Ich weiß", so der Ducati-Werkspilot weiter, "dass ich um den Sieg kämpfen kann, wenn alles passt. Das hilft mir, jedes Mal vorbereitet anzutreten. Ich weiß genau, dass ich nach einem schwierigen Samstag einen guten Sonntag haben kann, weil das Potenzial meines Teams und meines Motorrads vorhanden ist, um konkurrenzfähig und schnell zu sein. Ja, ich habe sehr großes Vertrauen in mein Paket".

Ob sich Bagnaia im Kampf um den WM-Titel 2024 - im Erfolgsfall wäre es sein dritter MotoGP-Titel hintereinander - auf sein Aufbäumen nach Rückschlägen verlassen kann, das muss der weitere Saisonverlauf zeigen.

Nachdem inzwischen feststeht, dass der Grand Prix von Kasachstan im September den Platz des abgesagten Grand Prix von Indien übernimmt, stehen im MotoGP-Kalender 2024 inklusive des Italien-Grand-Prix in Mugello noch 14 Rennwochenenden an.

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