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Bagnaia & Martin: Früher Moto3-Kollegen auf Mahindra, jetzt MotoGP-Titelrivalen
Die MotoGP-Titelkandidaten Francesco Bagnaia und Jorge Martin erinnern sich an ihre Zeit als Moto3-Teamkollegen und sprechen über ihr Verhältnis zueinander
(Motorsport-Total.com) - Francesco Bagnaia und Jorge Martin sind derzeit heiße Anwärter auf den Gewinn des WM-Titels in der MotoGP-Saison 2023. Nach dem 13. von 20 Rennwochenenden sind der Ducati-Werkspilot und der Pramac-Ducati-Pilot an der Spitze der WM-Tabelle nur durch 13 Punkte getrennt.

© Motorsport Images
Moto3-Rennen in Le Mans 2016: Francesco Bagnaia vor Teamkollege Jorge Martin Zoom
Zwar kämpfen "Pecco" und der "Martinator" erstmals gegeneinander um einen WM-Titel. Gegeneinander gefahren sind sie aber schon vor vielen Jahren, damals sogar als direkte Teamkollegen.
Denn in den Jahren 2015 und 2016 fuhren Bagnaia und Martin beide in der Moto3-WM für das spanische Aspar-Team auf Motorrädern von Mahindra. Mit einem Bike des indischen Herstellers haben beide ihren ersten Podestplatz in der Motorrad-WM eingefahren. Für Bagnaia war es der dritte Platz in Le Mans 2015. Für Martin war es der zweite Platz in Brünn 2016.
"Ich glaube, das war eine richtig gute Schule", sagt Bagnaia über die Mahindra-Zeit. "Das Level des Motorrads war gut, um Erfahrungen zu sammeln. Dem Motor fehlte es an Leistung. Somit musste man als Fahrer immer alles geben, um das Maximum herauszuholen."
Martin bestätigt das: "Wenn du ein Motorrad hast, das über weniger Motorleistung verfügt als die anderen Bikes, dann musst du als Fahrer viel mehr geben als die anderen, um auf vergleichbarem Niveau zu sein. Das war nicht immer einfach, aber es hat sich ausgezahlt. Heute sitzen wir beide auf einem wirklich konkurrenzfähigen Motorrad."

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Derzeit sind Bagnaia und Martin die Top-Anwärter auf den MotoGP-Titel 2023 Zoom
Im Pramac-Team fährt Martin in der laufenden MotoGP-Saison dieselbe 2023er-Spezifikation der Ducati Desmosedici wie sie Bagnaia im Werksteam fährt. Wie würden die beiden aussichtsreichsten Titelanwärter ihr Verhältnis zueinander beschreiben?
Früher zusammen gezockt, heute WM-Rivalen
"Unser Verhältnis ist immer von gegenseitigem Respekt geprägt. Wir kennen beide das Potenzial des anderen. Somit sind es immer faire Duelle und ich denke, das wird auch so bleiben", sagt Bagnaia und erinnert sich: "Als Mahindra-Teamkollegen in der Moto3-Klasse haben wir damals im selben Zimmer geschlafen und abends immer Formel 1 oder MotoGP auf der PlayStation gespielt."
Martins Einschätzung: "Als wir damals Teamkollegen waren, hätte ich mir ganz sicher nicht träumen lassen, dass wir eines Tages gegeneinander um den WM-Titel in der MotoGP-Klasse kämpfen würden. Als ich damals angefangen habe, war er schon da und hatte schon Erfahrung. Somit war er immer schneller als ich. Ich habe also versucht, von ihm zu lernen und ihm auf der Strecke näher zu kommen."

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Martin und Bagnaia sprechen von respektvollem Verhältnis zueinander Zoom
"Dann aber", so Martin weiter, "haben wir uns ein bisschen aus den Augen verloren, weil wir in unterschiedlichen Ländern leben". Zudem fuhren die beiden im Zeitraum 2017 bis 2020 in unterschiedlichen WM-Klassen. 2018 wurden beide Weltmeister: Martin in der Moto3- und Bagnaia in der Moto2-Klasse. "Aber wie 'Pecco' schon gesagt hat, ist der gegenseitige Respekt immer geblieben. Ich finde, wir haben ein gutes Verhältnis", so Martin.
Was die Top 4 der WM-Tabelle gemeinsam haben
Übrigens: Abgesehen von Francesco Bagnaia und Jorge Martin haben auch Marco Bezzecchi und Brad Binder ihren ersten Podestplatz in der Motorrad-WM auf einer Mahindra eingefahren. Für Binder war es der zweite Platz im Moto3-Rennen auf dem Sachsenring 2014 (im Ambrogio-Team), für Bezzecchi war es der dritte Platz im Moto3-Rennen in Motegi 2017 (im CIP-Team).
Somit haben die Top 4 der aktuellen MotoGP-Gesamtwertung 2023 allesamt als Mahindra-Piloten an ihrer ersten Podiumszeremonie teilgenommen. Dabei war es keineswegs so, dass Mahindra in der Moto3-WM damals die meisten Bikes gestellt hätte. KTM und Honda waren zahlenmäßig schon damals überlegen. Bezzecchis dritter Platz in Motegi 2017 war für Mahindra der letzte Podestplatz überhaupt in der Motorrad-WM.

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Martin, Bagnaia, Bezzecchi, Binder: Erster Podestplatz kam für alle auf Mahindra Zoom
"Es ist schon bemerkenswert, dass die Fahrer, die früher eine Mahindra fuhren, später etwas Großartiges in dieser Meisterschaft hier erreicht haben", sagt Bagnaia als amtierender MotoGP-Champion stellvertretend für sich und für Martin, Bezzecchi, Binder, die allesamt schon mehrere Rennsiege in der Königsklasse erzielt haben.
Martin ist mit 13 Punkten Rückstand auf Bagnaia derzeit dessen Hauptgegner im WM-Kampf. Mit 44 Punkten Rückstand ist aber auch Bezzecchi noch realistisch im Kampf um den MotoGP-Titel 2023 dabei. Für Binder hingegen sind die Titelchancen mit 100 Punkten Rückstand nicht mehr unbedingt realistisch.


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