Auch in Jerez schnell: Franco Morbidelli bestätigt guten Eindruck

Nach dem gelungenen Einstand in Valencia ist Franco Morbidelli auch in Jerez schnell - Ein Ziel für 2019 möchte der neue Yamaha-Pilot allerdings noch nicht ausgeben

(Motorsport-Total.com) - Ist Franco Morbidelli einer der Geheimfavoriten für die MotoGP-Saison 2019? Der Rookie des Jahres 2018 überraschte bereits beim Valencia-Test mit schnellen Zeiten - und konnte diesen Eindruck in Jerez eine Woche später bestätigen. Der Schützling von Valentino Rossi beendete den letzten Testtag vor der Winterpause auf Rang sechs, auf die Bestzeit von Takaaki Nakagami fehlten lediglich 0,173 Sekunden.

Titel-Bild zur News: Franco Morbidelli

Franco Morbidelli zählte in diesem Winter bisher zu den positiven Überraschungen Zoom

Natürlich sind die Zeiten der Wintertests mit großer Vorsicht zu genießen. Doch es fällt auf, dass sich der Italiener mit dem Motorradwechsel - in seinem Fall von Honda zu Yamaha - deutlich leichter tut, als viele seiner Rivalen. KTM-Neuling Johann Zarco fehlten am Donnerstag beispielsweise mehr als zwei Sekunden auf die Spitze, und auch Aprilia-Neuzugang Andrea Iannone hat seinen Speed noch nicht gefunden.

"Ich bin mit dem Testergebnis sehr zufrieden", bestätigt Morbidelli und verrät: "Wir haben viele Dinge ausprobiert und hart gearbeitet. Ich habe versucht, mich weiter auf das Bike einzustellen und zu lernen." Unter anderem wurde in Jerez an der Elektronik gearbeitet, und man probierte verschiedene Set-ups aus. Das "gute Gefühl" aus Valencia konnte Morbidelli laut eigener Aussage bestätigen.

Gerade erst am Anfang der Entwicklung

"Jedes Mal, wenn ich mit diesem Motorrad auf die Strecke gehe, lerne ich etwas", berichtet der 23-Jährige. Er erinnert daran, dass er bislang gerade einmal vier Tage auf der Yamaha M1 hatte. "Ich brauche noch etwas Zeit, um [das Motorrad] zu verstehen", bremst er die Erwartungen etwas ein. Für ihn steht aber fest, dass man sich aktuell auf einem "guten Weg" befindet.

Das ist durchaus auch deshalb überraschend, weil das Petronas-Team in der MotoGP komplett neu ist. Bisher ging das neue Yamaha-Kundenteam lediglich in der Moto2 und Moto3 an den Start, das MotoGP-Team wurde neu zusammengestellt. "Bisher läuft alles gut, und es wird nur noch besser werden", freut sich Morbidelli, der seine neue Truppe schon jetzt als "brillant" bezeichnet.


Fotos: MotoGP-Wintertest in Jerez


Auf die Frage, zu wie viel Prozent seine Umstellung von der Honda auf die Yamaha bereits abgeschlossen sei, antwortet Morbidelli: "Das weiß ich nicht, weil der Prozess niemals aufhört." Der erste "große Schritt" sei nach den beiden Tests in Valencia und Jerez aber schon fast abgeschlossen. "Dieses Bike ist sehr sanft, und um schnell zu sein, musst Du auch sanfter fahren", erklärt er.

Morbidelli fühlt sich auf der Yamaha wohler

Diesen "flüssigen" Stil versucht Morbidelli aktuell umzusetzen. Ein Vorteil: Er konnte sich auf sich und seine eigenen Fortschritte konzentrieren und war nicht am Motorentest des Yamaha-Werksteams beteiligt. Auf einen Vergleich zur Honda angesprochen erklärt er: "Ich fühlte mich auch auf dem anderen Motorrad gut - aber da war der Speed einfach nicht da. Das hatte verschiedene Gründe."

"Es ist kein Geheimnis, dass ich mich auf diesem Bike wohler fühle", sagt der Moto2-Champion von 2017. Ein direkter Vergleich beider Motorräder sei jedoch "schwierig", denn als er auf der RC213V zuletzt in Jerez gefahren ist, herrschten ganz andere Bedingungen. "Ich werde es euch im Mai sagen", erklärt er mit einem Lachen. Dann steht der nächste Grand Prix in Jerez an.


Fotostrecke: Valencia-Test: Die 10 größten Gesprächsthemen

Um ein Ziel für die Saison 2019 auszugeben, ist es seiner Meinung nach noch "zu früh". Sein Ziel sei es jetzt zunächst, beim ersten Test nach der Winterpause in Malaysia "schnell" wieder an seine Leistungen aus Valencia und Jerez anzuknüpfen. Die guten Rundenzeiten aus dem November möchte er allerdings nicht überbewerten. Er gesteht, dass er zwar auf einer Runde schnell war. Die nötige Konstanz auf einer Renndistanz fehle ihm allerdings noch.

Neueste Kommentare