Armpump-Beschwerden: Raul Fernandez am rechten Unterarm operiert

Nach Jerez musste sich Raul Fernandez einem Eingriff unterziehen, um Taubheit im rechten Arm zu beheben - In der MotoGP tut er sich nach wie vor schwer

(Motorsport-Total.com) - Der nächste MotoGP-Fahrer musste wegen des Kompartment-Syndroms ("Armpump") operiert werden. Nach dem Grand Prix von Spanien wurde dieser Eingriff bei Raul Fernandez durchgeführt. Der Fahrer vom RNF-Aprilia-Team hatte in der noch jungen Saison 2023 mehrmals Beschwerden.

Titel-Bild zur News: Raul Fernandez

Ein tauber rechter Arm hat Raul Fernandez schon länger behindert Zoom

Fernandez musste deswegen den Saisonauftakt in Portimao (Portugal) vorzeitig beenden. Zuletzt hatte er auch in Jerez Probleme, das Motorrad zu fahren. Auch beim Montagstest konnte er kaum mehr als drei Runden am Stück fahren.

Zunächst wurde vermutet, dass seine Lederkombi die Ursache dafür sein könnte, warum sein rechter Arm regelmäßig taub wurde. Die Ärzte schlossen diese Möglichkeit aus, obwohl erste Tests nicht auf das gewöhnliche Kompartment-Syndrom hingewiesen haben.

Am Dienstag fuhr Fernandez nach Madrid in die Universitätsklinik Quironsalud, um sich eingehender untersuchen zu lassen. Nach genauen Tests und Analysen wurde am Mittwoch entschieden, dass eine Operation die beste Lösung wäre.

Schließlich wurde der Eingriff am Donnerstag durchgeführt. Auf Twitter zeigte Fernandez ein Foto mit dem behandelnden Arzt Doktor Foruria und Pflastern an seinem rechten Unterarm. Er konnte die Klinik bereits wieder verlassen.

"Ich hatte nicht normales 'Armpump', weil neun Muskeln betroffen waren", berichtet Fernandez. Momentan ist er für den Grand Prix von Frankreich Mitte Mai für "nicht fit" erklärt worden. Am Donnerstag vor dem Rennwochenende muss er den Check der MotoGP-Ärzte bestehen.

Die zweite Saison in der Königsklasse verlief für Fernandez bisher aus mehreren Gründen schwierig. Nach dem Ausfall in Portugal sammelte er in Argentinien zwei WM-Punkte. Anschließend schied er in Austin mit einem Problem am Ride-Height-System aus.

Beim Heimrennen in Jerez kam er als 15. ins Ziel. Er entschuldigte sich am vergangenen Sonntag bei seinem Team, "weil ich versagt habe". Der Grund war sein Arm: "Ich konnte meine Hand nicht mehr spüren und nicht mehr richtig bremsen."

In den vier Sprints hat Fernandez bisher keine WM-Punkt gesammelt. Prinzipiell macht er auch das Qualifying als Schwäche aus, denn Startplatz 13 in Argentinien war bisher seine beste Ausgangslage. Dort waren aber lediglich 17 Fahrer am Start.

Raul Fernandez: "MotoGP ist anderes Level als die Moto2"

Vor zwei Jahren ist der große Stern von Fernandez aufgegangen. Er gewann in seiner ersten Moto2-Saison acht Rennen - mehr als Marc Marquez. Den WM-Titel verpasste er nur knapp gegen seinen Ajo-Teamkollegen Remy Gardner.

Nach dem schwierigen Debütjahr bei Tech-3-KTM musste Gardner die MotoGP verlassen und wechselte in die Superbike-WM. Fernandez wurde von RNF und Aprilia engagiert. Aber verfliegt langsam sein Ruf als kommendes "Mega-Talent"?

"Am Ende des Jahres können wir darüber sprechen, wie es aussieht", meint Fernandez. "Die Moto2 war natürlich fantastisch, aber das Vorjahr war sehr schwierig. Aber nicht nur für mich. Remy [Gardner] und ich haben in der Moto2 das ganze Jahr gekämpft."

Raul Fernandez, Stefan Bradl

Drei WM-Punkte hat der Spanier in der bisherigen Saison gesammelt Zoom

"In der MotoGP war das auch der Fall. Ich habe immer mein Bestes gegeben. Aber wenn man alles gibt und die Ergebnisse bleiben aus - was soll man tun? Es ist super schwierig. Ich trainiere den ganzen Winter, damit ich gewinne und nicht, um Letzter zu werden."

"Die MotoGP ist die MotoGP. Sie ist schwierig. Ich hoffe, dass ich eines Tages um das Podium kämpfen kann. Dafür bereite ich mich vor. Zunächst geht es darum, es zu genießen. Von Saisonhalbzeit bis zum Ende werden wir dann sehen, wie es läuft."

"Es ist mein erstes Jahr mit Aprilia. Das Motorrad ist ganz anders als die KTM. Ich muss das Motorrad verstehen und meinen Stil daran anpassen. Ich versuche alles vorzubereiten und mein Maximum zu geben, damit ich das gleiche Ergebnis wie in der Moto2 erreiche."

Dafür braucht er Zeit. "Alle Fahrer sind super schnell. Die MotoGP ist ein anderes Level, eine andere Kategorie. Schritt für Schritt verstehe ich das Motorrad besser. Das Team und Aprilia glauben an mich. Und ich glaube an sie. Wir brauchen mehr Glück."

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