Wilco Zeelenberg: Aprilia "mehr ein Prototyp" als die Yamaha

(Motorsport-Total.com) - Nach seiner aktiven Karriere als Motorradrennfahrer hat Wilco Zeelenberg rund 20 Jahre in der Yamaha-Familie gearbeitet. Zunächst leitetet er das Team in der Supersport-WM und feierte mit Cal Crutchlow im Jahr 2009 den Weltmeistertitel.

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Das RNF-Team fährt mit der Aprilia RS-GP Jahrgang 2022 Zoom

Von 2010 bis 2018 arbeitete Zeelenberg im MotoGP-Werksteam und betreute Jorge Lorenzo und Maverick Vinales. Seit 2019 ist der Niederländer im Satellitenteam Petronas SRT beziehungsweise RNF Teammanager. Nun wechselte der Rennstall von Yamaha zu Aprilia.

"Ein Vergleich der Motorräder ist eine gute Frage", sagt Zeelenberg und gibt seine Einschätzung ab: "Von meinem Gefühl her sind beide Motorräder sehr sanftmütig, also sehr gut zu fahren. Die Yamaha ist mehr wie ein Serienmodell orientiert, denn alle Teile passen perfekt."

"Man sieht die Geschichte von Yamaha. Sie hatten immer Satellitenteams. Die Aprilia ist mehr ein Prototyp. Sie bringen Teile, die bestimmte Bereiche verbessern sollen. Bezüglich Ergebnissen bin ich natürlich glücklich, dass Aprilia Lösungen gefunden hat, bei denen Yamaha Probleme hatte."

"Sie arbeiten sehr hart und öffnen Fenster, die Yamaha bisher noch nicht geöffnet hat. Für uns ist das sehr wichtig, dass sie die Technologie weiterentwickeln. Sie entwickeln das Motorrad in allen Bereichen weiter. Das habe ich bisher gesehen."

Für RNF ist 2023 ein weiterer Neustart in der noch jungen Teamgeschichte. Mit CryptoData gibt es einen neuen Anteilseigner, mit Aprilia einen neuen Partner sowie mit Miguel Oliveira und Raul Fernandez zwei neue Fahrer.

Beide Fahrer kommen von KTM. Ein Vor- oder ein Nachteil? "Die KTM ist mit dem Stahlrahmen natürlich besonders", sagt Zeelenberg und glaubt, dass das Alu-Chassis der Aprilia der bessere Weg ist: "Viele Probleme, die die Fahrer gehabt haben, haben sich schon deswegen erledigt."

"Auf der Elektronikseite arbeiten beide Firmen komplett anders. Raul ist auf unser Motorrad gestiegen und hat sofort einen großen Schritt im Vergleich zum Vorjahr gemacht. Miguel muss sich noch mehr an das Motorrad gewöhnen, weil er noch die Angewohnheiten der KTM hat."