"Ducati einen Schritt voraus": Maverick Vinales sieht Aprilia in Verfolgerposition

Wo steht Aprilia nach den Wintertests mit der RS-GP? - Maverick Vinales sieht Fortschritte beim Reifenmanagement, aber Ducati ist einen Schritt voraus

(Motorsport-Total.com) - Lässt man einzelne Qualifying-Runden von Fabio Quartararo (Yamaha) und Brad Binder (KTM) außer Acht, dann war insgesamt gesehen beim Portimao-Test Aprilia der erste Herausforderer der Ducati-Armada. Das Werksteam konnte an den beiden Tagen aber nicht das komplette geplante Programm abarbeiten.

Titel-Bild zur News: Maverick Vinales

Aprilia konzentrierte sich beim Test verstärkt auf die Rennpace Zoom

Aleix Espargaro hatte überraschenderweise Probleme mit seinem rechten Arm und konnte nicht so viele Runden drehen. Es waren insgesamt 112. Teamkollege Maverick Vinales kam auf 170 Umläufe. Am Sonntag verlor er wegen eines technischen Problems Streckenzeit.

In der finalen Rangliste war das Aprilia-Trio Espargaro, Miguel Oliveira und Vinales auf den Plätzen zehn bis zwölf zu finden. Der Rückstand betrug rund sechs Zehntelsekunden. Aber wo steht Aprilia mit der RS-GP wirklich?

"Wenn wir gegen Ducati kämpfen wollen, dann müssen wir noch einen Schritt machen", hält Vinales fest. "Nicht nur 'Pecco' ist schnell, sondern alle Ducati-Fahrer. Die acht Ducati-Fahrer werden schwierig zu besiegen sein."

"Wir verkürzen den Rückstand, aber sie sind wirklich sehr stark. 'Peccos' Rundenzeit war sehr beeindruckend. Er hat eine Richtmarke aufgestellt. Ich bin zufrieden. Wir haben ein gutes Motorrad gebaut. Aber wir müssen weiterarbeiten."

Vinales macht wichtigen Fortschritt beim Reifenverschleiß

Seine eigene Rundenzeit will Vinales nicht überbewerten, weil der Fokus auf der Rennabstimmung lag: "Es war gut. Wir haben viel für das Rennen gearbeitet. Wir haben daran gearbeitet, wenn der Grip nachlässt und es auf der Bremse schwieriger wird."

"Wir sind beide Zeitattacken mit dem weichen Vorderreifen gefahren, obwohl wir wissen, dass wir mit dem harten Reifen viel schneller sein können. Es sieht aber danach aus, dass dieser Reifen beim Rennen nicht zur Verfügung stehen wird."

Maverick Vinales

Maverick Vinales sieht Ducati einen Schritt voraus Zoom

"Wir müssen ruhig bleiben und sollten nicht zu sehr auf die Position schauen. Wir müssen uns als Team in eine starke Situation bringen", hält der Spanier fest. Vor den beiden Testtagen hat Aprilia das Team und das Design für die neue Saison präsentiert.

Wieder mit altem Crewchief vereint

Seit eineinhalb Jahren ist Vinales bei der italienischen Mannschaft und hat eine neue Heimat gefunden. Er fühlt sich wohl, ist bester Stimmung und zuversichtlich. Er hat ein Umfeld gefunden, das er bei Yamaha vermisst hat.

"Wichtig ist, dass wir alle an einem Strang ziehen", betont der neunmalige MotoGP-Rennsieger. "Für mich ist das sehr wichtig, weil ich einige Jahre keine gute Situation für mich und meinen Fahrstil vorgefunden habe. Nun spüre ich, dass ich das wieder erhalte."

"Wichtig ist, dass ich spüre, dass es mein Motorrad ist. Denn dann bin ich sehr schnell. Ich kann jetzt meine Qualitäten besser nutzen. Wir haben beim Reifenmanagement große Fortschritte gemacht." Denn das kostete Vinales im Vorjahr gegen Rennende oft Positionen.

Maverick Vinales, Manuel Cazeaux

Manuel Cazeaux ist nun wieder an der Seite von Maverick Vinales Zoom

Ein wichtiger Puzzlestein ist sein neuer/alter Crewchief. Mit Manuel Cazeaux hat Vinales 2015/16 bei Suzuki zusammengearbeitet. Aber als Vinales zu Yamaha wechselte, blieb Cazeaux bei Suzuki und betreute in den vergangenen Jahren Alex Rins.

Im Zuge des Suzuki-Ausstiegs nahm Cazeaux nun das Aprilia-Angebot an und ist nun wieder mit Vinales vereint: "Manu ist sehr wichtig für mich. Ich muss gar nicht mit ihm sprechen. Wenn ich ihn ansehe, dann weiß er genau, was ich brauche. Das ist ein besonderes Gefühl. Das habe ich schon sehr lange nicht gespürt. Es fühlt sich alles einfach an. Wenn das so ist, dann ist man auf dem richtigen Weg."

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