Angeschlagener Rossi kämpft: "Wird von Tag zu Tag besser!"

Valentino Rossi erkämpft sich vor Heimpublikum den zweiten Startplatz in Mugello - Er habe keine Schmerzen mehr beim Fahren - Fans sorgen für Motivationsschub

(Motorsport-Total.com) - Yamaha-Pilot Valentino Rossi hat es wieder einmal in die erste Startreihe geschafft. Nachdem er sich schon in Le Mans nur seinem Teamkollegen Maverick Vinales (1:46.575 Minuten) geschlagen geben musste, trennen die beiden Werkspiloten im Qualifying in Italien 0,239 Sekunden. Der Italiener (1:46.814) ist sehr glücklich über seinen zweiten Platz, denn ein Sturz im vierten Training ließ Böses erahnen. Rossi hadert zwar immer noch mit seiner Verletzung, hat aber beim Fahren keine Schmerzen mehr. Am Sonntag hat er die Chance auf seinen achten Sieg beim Heimrennen. (Das Quali-Ergebnis im Detail!)

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi ist glücklich mit seinem zweiten Platz in Italien Zoom

"Das war eine sehr schwierige Woche seit dem Sturz im Training. Bis Dienstag dachte ich, dass es unmöglich wäre, das Rennen zu fahren. Ich war sehr traurig", gibt der neunfache Weltmeister am Samstagabend zu. "Als ich am Mittwochabend dann in Mugello angereist bin und mein Zustand sich verbessert hat, war das wie ein Geschenk", freut sich der 38-Jährige, der sich beim Motocross Verletzungen im Brust- und Bauchbereich zugezogen hatte.

Am Freitag fand er sich nach den Trainings nur auf der 14. Position wieder, er musste noch um den Q2-Einzug zittern. 0,6 Sekunden fehlten dem Italiener auf die Bestzeit. "Gestern war es sehr schwierig. Ich hatte starke Schmerzen und Schwierigkeiten, mich zu konzentrieren. Ich habe mich auch auf dem Bike nicht gut gefühlt. Ich war sehr besorgt", muss der Superstar zugeben. Yamaha wusste schließlich nicht, ob man in Le Mans die richtige Richtung bei der Entwicklung eingeschlagen habe. Dennoch wollte Rossi optimistisch bleiben.

Rossi konnte sich durch eine starke Rundenzeit (1:46.543) im dritten Training direkt für Q2 qualifizieren, ehe er davor am Ende des vierten Trainings stürzte. Direkt nach der Session sprach der Lokalmatador von einem "dummen Fehler". "Ich bin weit rausgefahren und auf dem Dreck ausgerutscht. Zum Glück ist nichts passiert. Ich habe nur das zweite Bike beschädigt, das bessere Bike ist also bereit (für das Rennen; Anm. d. Red.)." Zwar blieb der Crash ohne Folgen, doch verlor Rossi dadurch etwas Gefühl für die Maschine.


Fotos: MotoGP in Mugello, Helmdesign Valentino Rossi


Im Qualifying ging es schließlich sehr eng zu. Von Rossi bis Dani Pedrosa auf Platz fünf liegen alle Piloten innerhalb einer Zehntelsekunde. Eigentlich wäre der "Doktor" nur die drittbeste Zeit gefahren, doch Danilo Petruccis Zeit auf Platz zwei wurde gestrichen (Überschreitung der Streckenlimits). So stecht der angeschlagene Rossi direkt neben WM-Rivale Vinales und Ducati-Pilot Andrea Dovizioso.

Sein Gesundheitszustand würde sich von Tag zu Tag verbessern, bestätigt er. "Beim Fahren habe ich keine Schmerzen. Ich habe aber Probleme, mich danach zu erholen. Das beansprucht mehr Zeit", berichtet der Altmeister. Er erwartet ein "härteres" Rennen und hofft darauf, dass er sich am Sonntag noch einmal steigern kann. Dabei dürften die tausenden Fans an der Strecke helfen. "Hier in Italien ist es etwas ganz Besonderes. Mugello ist auch sehr speziell aufgrund der Hügel rund um die Strecke. Wenn man hier fährt, dann sieht man die Fans neben der Strecke, weil sie so nah dran sind." Das sorgt für zusätzliche Motivation beim siebenfachen Mugello-Gewinner.