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Abschiedsrennen für Crutchlow bei Tech 3
Cal Crutchlow fährt in Valencia sein letztes Rennen für das Tech-3-Team - Im Titelkampf könnte dem Briten eine entscheidende Rolle zukommen
(Motorsport-Total.com) - Für Cal Crutchlow geht an diesem Wochenende eine Ära zu Ende. Der Brite wird sein letztes Rennen für das Tech-3-Yamaha-Team von Herve Poncharal bestreiten. Am Montag startet für Crutchlow dann die Ducati-Realität. In den vergangenen drei Jahren eroberte der 28-Jährige sechs Podestplätze, zwei Pole-Positions und eine schnellste Rennrunde. Zudem war er 2011 der Rookie des Jahres. "Es war nicht einfach zum letzten Rennen zu kommen und zu wissen, dass ich am Montag woanders bin und sie einen neuen Fahrer haben."

© Tech 3
Cal Crutchlow könnte im Titelkampf eine entscheidende Rolle spielen Zoom
"Es ist eigentlich ziemlich scheiße", spricht Crutchlow wie gewohnt Klartext. "Herve ist ein Freund und mein Teamboss. Es ist schon hart und schwierig, das Team zu verlassen. Es ist nicht einfach, denn sie wollen eigentlich nicht, dass ich gehe. Ich freue mich schon darauf etwas anderes zu machen, denn ich will nicht meine ganze Karriere in einem Kundenteam fahren. Es ist aber ein gutes Team, denn wir konnten die Werksteams herausfordern."
"Wir sind auch schneller als Ducati. Ich wollte aber ein Werksfahrer sein und Herve hat mir zugestimmt. In der Garage ist es ein merkwürdiges Gefühl, aber ich muss noch ein Rennen fahren. Wir müssen das bestmögliche Resultat holen." Im Vorjahr schied Crutchlow in Valencia aus und 2011 sicherte er sich mit Platz vier den Titel Rookie des Jahres. "Die Strecke passt sicher zu Yamaha, aber wenn die Temperatur steigt, spielt es Honda in die Karten", grübelt er nach.
"Hier ist Überholen sehr schwierig. Es gibt viele Kurven, aber man kann keinen Versuch auf jemanden bekommen." Zudem stellt Bridgestone auf dem Ricardo-Tormo-Kurs erstmals die neue härtere Mischung zur Verfügung. Auch Crutchlow lobt die neue Mischung, die beim Misano-Test ausprobiert worden ist. "Der Reifen ist gut. Da die Temperaturen etwas höher sind, könnte es ein Rennreifen sein. Der weiche Reifen funktioniert normalerweise mit der Yamaha. Dieser neue harte Reifen scheint so viel Grip wie die weiche Mischung zu bieten, hält aber länger."
"Normalerweise haben Valentino und ich bei höheren Temperaturen mehr Probleme als Jorge. Heiße Bedingungen passen eigentlich besser zu Honda, denn sie fahren 'Stop-and-Go' und müssen die Kurven nicht so rund fahren wie wir", erläutert Crutchlow die Unterschiede der beiden japanischen Prototypen. "Wir werden es sehen. Rund 26 Grad Lufttemperatur sind für Yamaha perfekt. Wir wollen es prinzipiell nicht viel kühler oder heißer als das."
Welche Rolle spielt Crutchlow im Titelkampf?
Zudem steht das WM-Duell zwischen Marc Marquez und Jorge Lorenzo an diesem Wochenende im Mittelpunkt. Sollte Lorenzo gewinnen, dann müssen zwischen ihm und Marquez andere Fahrer platziert sein. Diese Aufgabe müssten theoretisch Valentino Rossi und Crutchlow übernehmen. "Wir haben klare Instruktionen von Yamaha: Wir müssen so schnell wie möglich fahren und sollen versuchen Marquez zu schlagen."

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Cal Crutchlow holte für das Tech-3-Team in drei Jahren sechs Podestplätze Zoom
"Zunächst schaue ich aber auf mich. Dann sehen wir was passiert", hält Crutchlow klar fest. Lorenzo wird sowieso schnell sein. Wir müssen uns der Situation aber bewusst sein. Ich fahre für Yamaha, aber ich verlasse den Hersteller auch. Natürlich wollen wir nicht, das etwas passiert. Wir wollen Yamaha so gut wie möglich helfen. So ist es, wenn man für ein Team und eine Hersteller fährt. Trotzdem schaue ich in erster Linie auf mich selbst."
Einen WM-Tipp hat Crutchlow ebenfalls parat: "Ich finde, dass Marc den Titel verdient. Eigentlich ist es mir egal wer gewinnt. Marc verdient ihn aber, denn er hat in seinem ersten Jahr viel erreicht. Sollte er die WM doch noch verlieren, dann weil eine andere Person einen Fehler gemacht hat. So sehe ich das. Seine Situation wäre natürlich viel besser, wenn er in Australien ins Ziel gekommen wäre."
Zudem ist Crutchlows rechter Unterarm auch in Valencia noch von den Verletzungen aus Silverstone durch rote Flecken gekennzeichnet. Auf dem Motorrad gibt es keine Probleme. Ob es im Winter eine Operation geben wird, ist weiterhin fraglich. "Ich weiß es nicht. Es ist etwas Flüssigkeit im Arm. Würden wir diese Flüssigkeit mit einer Operation entfernen wollen, würde sich noch mehr Flüssigkeit bilden", macht Crutchlow die Problematik klar.

