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Kalex ab 2015 nicht mehr in der Moto3-WM vertreten
KTM möchte Kalex ab der kommenden Saison nicht mehr mit Motoren ausrüsten: Kalex-Konstrukteur Alex Baumgärtel bestätigt den Rückzug aus der Moto3-WM
(Motorsport-Total.com) - Das Reglement der Moto3 wird in der kommenden Saison angepasst, um die Kosten zu senken. Ab 2015 gibt es in der kleinsten Klasse der Motorrad-Weltmeisterschaft ein Drehzahllimit von 13.500 Umdrehungen pro Minute. Bisher erreichen die 250er-Einzylinder-Motoren Drehzahlen bis zu 14.000 Umdrehungen pro Minute. Dadurch werden neue Motoren nötig, die das neue Drehzahllimit optimal ausnutzen. Kalex-Konstrukteur Alex Baumgärtel forderte in den vergangenen Wochen von Motorenlieferant KTM die Daten zum neuen Aggregat an, musste im Rahmen der Dutch TT aber eine Enttäuschung verkraften.

© FGlaenzel
Philipp Öttl (65) und Luca Grünwald (43) setzen auf Material von Kalex Zoom
KTM liefert ab 2015 keine Motoren an andere Hersteller. Das hat Motorsportchef Pit Beirer in Holland bestätigt: "Es ist kein Gerücht sondern Realität. Bei einem Meeting mit Beirer wurde das in Assen bekanntgegeben. Er hat daraufhin meine Kunden informiert", erklärt Baumgärtel im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Der Weg zu Kiefer, Aspar und Marc VDS wurde dem Kalex-Konstrukteur erspart: "Er war schneller als ich und hat den Teams per Mail Bescheid gegeben."
Auch wenn Kalex in der laufenden Saison noch keine Spitzenergebnisse holen konnte, wollte das deutsche Unternehmen auch in Zukunft in der Moto3 starten: "Ich deutete an, dass es für 2015 schwierig wird. Wir benötigten noch Informationen vom Motor, um zu entscheiden, was neu entwickelt werden muss. Ich wollte weitermachen und in Assen die Situation klären. Doch KTM hatte bereits eine Entscheidung getroffen", schildert Baumgärtel. "Dafür habe ich natürlich Verständnis."
Marc VDS steht hinter Kalex
Marc VDS stellte Livio Loi bereits in Assen eine Werks-KTM zur Verfügung. Dieser Wechsel hatte aber nichts mit den Zukunftsplänen von Kalex zu tun. "Dieser Wechsel war völlig unabhängig von den Entscheidungen für 2015. Loi wollte zeigen, dass es am Material liegt. Es war die letzte Möglichkeit des Teams, ihm eine andere Maschine zu mieten", stellt Baumgärtel klar. "Sie wollten ihm die Chance geben, seine Leistungen zu steigern, was nicht ganz eingetroffen ist."
Loi verpasste die Punkteränge in Assen deutlich. Der junge Belgier fuhr mit 52 Sekunden Rückstand als 25. ins Ziel und lieferte eine enttäuschende Vorstellung ab. Baumgärtel freut sich, dass die Teams nach wie vor hinter dem Projekt stehen: "Das Team war überhaupt nicht unsicher. Es war der Fahrer, der sich den Wechsel gewünscht hat. Ihm fehlte das Selbstbewusstsein. Er suchte den Grund für seine Leistungen beim Material. Die Teams unterstützen mich und wollten auch mit uns weitermachen. Sie sind mehr vor den Kopf gestoßen als erlöst."

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Alex Baumgärtel bedauert die Entscheidung von Motorenpartner KTM Zoom
"Jeder ist davon ausgegangen, dass wir weitermachen. Marc VDS, Aspar und Kiefer stehen hinter uns. Sie glauben daran, dass das Motorrad nicht der Fehler ist", betont der Deutsche. Einen Entwicklungsstopp wird es trotz der schlechten Neuigkeiten für 2015 nicht geben. "Die Saison geht bis zum letzten Rennen. Und genauso läuft auch unser Entwicklungsplan weiter", unterstreicht Baumgärtel.
Offen ist, wie es in den nationalen Meisterschaften weitergeht. Kalex ist in der Spanischen Meisterschaft vertreten. "Es ist noch nicht klar, wie das Reglement für 2015 aussieht und ob die Drehzahllimitierungen wie in der WM auch dort greifen. Wir wissen noch nichts darüber. Wenn es so wird wie in der WM, dann wird es für die Teams in der Spanischen Meisterschaft schwieriger, weil sie zwar mit ihrem Material fahren könnten, aber natürlich in Zugzwang geraten, wenn andere Teams auf die neuesten Entwicklungen setzen", erklärt der Kalex-Konstrukteur kritisch.

