Was die Moto2 und die Supersport-WM unterscheidet

Ex-Champion Sam Lowes vergleicht die Grand-Prix-Maschine mit einer Supersport-Maschine und erklärt, welches Motorrad sich einfacher fahren lässt

(Motorsport-Total.com) - Die Supersport-Maschinen erfreuen sich im Breitensport großer Beliebtheit. Yamaha R6, Honda CBR600, Kawasaki ZX-6R, Suzuki GSX-R600 und Co. sind schnell, robust und ermöglichen einen kostengünstigen Einstieg in den Rennsport. Sam Lowes gelang es in der Saison 2013, in der Supersport-WM den Titel zu holen. Danach stieg der Brite in die Moto2 auf. Mittlerweile weiß Lowes genau, wie sich eine Moto2-Maschine auf der Strecke verhält.

Titel-Bild zur News: Sam Lowes

Das Chassis der Moto2-WM-Maschine ist steifer als bei einem Supersport-Bike Zoom

Der Speed-Up-Pilot versucht, die beiden 600er zu vergleichen: "Es ist, als würde man von einem leicht getunten Honda Civic kommen, mit dem man noch immer auf der Straße fahren kann. Dann wechselt man zur Grand-Prix-Maschine, die extrem steif ist", erklärt er auf 'Crash.net'. "Man muss dieses Motorrad schnell fahren, um ein Gefühl dafür zu entwickeln. Die Supersport-Maschine ist benutzerfreundlicher."

Im Vergleich zur Moto2-Maschine ist das Chassis einer Supersport-Maschine weniger steif: "Das Motorrad ist recht weich und vermittelt bei niedrigen Geschwindigkeiten mehr Gefühl und Vertrauen. Wenn man mit einer Grand-Prix-Maschine schnell fährt, kann man kein Gefühl entwickeln. Man muss damit schnell fahren", betont Lowes.

Doch nicht nur das Chassis und die Geometrie unterscheiden sich deutlich. Auch die Reifen sind in der Moto2 ganz anders als in der Supersport-WM: "Es war eine massive Umstellung. Die Reifen spielten eine große Rolle. In der Supersport-WM fährt man mit Pirelli, in der Moto2 mit Dunlop. Nicht nur das Motorrad war steifer, auch die Reifen waren steifer."


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"Man muss hart bremsen, um die Reifen auf Temperatur zu bringen. Dafür kann man viel höhere Kurvengeschwindigkeiten fahren, weil die Dunlop-Reifen ihre Form nicht verlieren. Es könnte also nicht unterschiedlicher sein, obwohl sowohl die Supersport- als auch die Moto2-Maschine 600er-Motoren haben", vergleicht der ehemalige Supersport-Weltmeister.

Im Winter 2013/2014 tüftelte Lowes hart, um seinen Fahrstil anzupassen: "Mit der Supersport-Maschine muss man so hart wie möglich in die Kurve hineinbremsen, das Motorrad umlegen und herausbeschleunigen. In der Moto2 muss man aggressiv in die Kurve biegen, die Bremse lösen und durch die Kurve rollen, um am Ausgang schnell zu sein. Es ist komplett verschieden."