Schrötter: "Tech 3 war richtige Entscheidung"

Obwohl die Mistral 610 in den vergangenen Jahren unterlegen war, blickt trotz vieler Fragezeichen Marcel Schrötter optimistisch in die Zukunft

(Motorsport-Total.com) - Mit 33 Punkten sicherte sich Kalex-Pilot Marcel Schrötter in der Saison 2013 den 17. Platz in der Fahrerwertung der Moto2. Damit war er bester Deutscher, noch vor Moto3-Ex-Weltmeister Sandro Cortese, der auf 19 Punkte kam und WM-20. wurde. In der kommenden Saison wird Schrötter für Herve Poncharals Tech-3-Team fahren. Der Wechsel ist riskant: Zwar verfügt das französische Team über solide Finanzen, konnte mit der Eigenbau-Maschine aber in den vergangenen Jahren nicht mit Kalex, Suter und Speed Up mithalten.

Titel-Bild zur News: Marcel Schrötter

Marcel Schrötter bei Tech 3: Wohin geht die Reise in der kommenden Saison? Zoom

Dennoch ist Schrötter zuversichtlich: "Es war ein gutes Angebot. Wir wollten am Ende der Saison nicht in der selben Situation sein wie im Vorjahr, als wir am Sonntagabend in Valencia waren und nicht wussten, wie es weitergeht. Wir hatten auch mit anderen Teams Gespräche und wurden vertröstet. Im Nachhinein haben diese Teams sowieso mit ihren Fahrern weitergemacht", berichtet Schrötter 'Motorsport-Total.com'. "Wenn wir gewartet hätten, wäre das Angebot weg gewesen."

"Das wollten wir nicht riskieren", stellt der Deutsche klar. "Je länger wir nachgedacht haben, umso bewusster wurde uns, dass unsere Entscheidung die richtige war. Alle sagen, das Motorrad ist momentan nicht so gut. Doch ich denke, dass es nicht so schlecht ist. Danny Kent und Louis Rossi waren gegen Ende der Saison nicht so schlecht unterwegs. Auch Bradley Smith erzielte gute Ergebnisse."

Marcel Schrötter

Der Europameister von 2009 lobt die Professionalität des Tech-3-Teams Zoom

Das Tech-3-Duo von 2013 kam auf lediglich 19 Punkte. Kent verließ das Team trotz eines Vertrages und ging in die Moto3 zurück. Rossi wird in der kommenden Saison für SAG fahren und damit in die Fußstapfen von Schrötter treten. Doch was wird in der kommenden Saison mit der Tech-3-Maschine möglich sein? "Sie haben uns versprochen, dass sie versuchen möchten, das Motorrad mit mir zu verbessern. Das Team hat eine perfekte Struktur. Man muss sich keine Sorgen um finanzielle Dinge machen. Wir wissen, dass wir eine Art Werksteam sind. Das ist ein Vorteil und gleichzeitig auch ein Nachteil. Ich freue mich."

Schrötter nahm 2011 und 2012 bei Mahindra eine ähnliche Rolle ein. Damals fuhr der Deutsche hinterher und trennte sich im Vorjahr in der laufenden Saison von den Indern. "Man kann Tech 3 nicht mit Mahindra, wie sie damals aufgestellt waren, nicht vergleichen. Tech 3 arbeitet sehr eng mit Yamaha zusammen und leistet viel Entwicklungsarbeit. Yamaha hat sicher einen anderen Stellenwert als Mahindra. Das kann man nicht miteinander vergleichen", betont er.

Mit den Leistungen in der ersten kompletten Moto2-Saison ist Schrötter aber zufrieden. Highlight war sicher das Qualifying zum Grand Prix von Mugello, als er seine Kalex in der ersten Startreihe qualifizierte. "Das Feld war in dieser Saison sehr stark besetzt. Ich sah, dass ich es kann. Es war meine erste volle Saison. Ich muss also noch lernen und mich weiterentwickeln", schildert er.

2014 und eventuell auch 2015 wird er für Tech 3 bestreiten. "Es ist ein Einjahresvertrag mit einer einseitigen Option. Wenn ich weitermachen möchte, müssen sie mich nehmen. Sie haben mir auch einen Zweijahresvertrag angeboten. Sie wollen mich unbedingt haben. Herve Poncharal war sehr an mir interessiert und freut sich über den Deal", so Schrötter.