Schrötter verpasst WM-Punkte beim Finale

Der Deutsche Marcel Schrötter verpasst in Valencia WM-Punkte und sucht Gründe für die Formschwankungen im letzten Saisondrittel

(Motorsport-Total.com) - Marcel Schrötter beendete seine erste volle Moto2-Saison auf WM-Rang 17. Im Laufe der 17 Rennen sammelte der Deutsche 33 Punkte. Beim Saisonfinale in Valencia ging er allerdings leer aus. Schrötter kämpfte in einer größeren Gruppe und fuhr als 18. über die Ziellinie. "Ich bin einfach außen geblieben, da war ich dann gleich am Anfang gut dabei. Leider habe ich dann bei einem Überholmanöver nicht aufgepasst und es sind gleich drei auf einen Streich vorbeigeschlüpft."

Titel-Bild zur News: Marcel Schrötter

Marcel Schrötter sucht Gründe für das Formtief im Herbst Zoom

"Da habe ich viele Positionen verloren. Aber dann war ich lange an einer riesengroßen Gruppe dran", schildert der 20-Jährige sein Rennen. "Es war schwierig, aber ich habe gesehen, dass der Abstand nach hinten immer größer wurde und ich war nahe an den Punkten dran. Schade, dass ich einen Fehler gebaut habe, indem ich mich verschaltete. Ich habe den ersten Gang reingebracht, als ich in die letzte Kurve einfuhr. Ich hatte Glück, dass ich nicht stürzte, weil das Motorrad ganz schön quer kam."

"Ich bin geradeaus gefahren, musste durch das Kiesbett. Das hat natürlich einen Haufen Zeit gekostet, dann kam auch Sandro durch." Es entwickelte sich in der Folge ein schwieriges Rennen mit mehreren Zweikämpfen. "Dann war ich in einer anderen Gruppe dabei. Es war schwierig, da ich sofort überholt wurde. Dann habe ich einfach mit der Gruppe gekämpft und erst gegen Ende des Rennens verstanden, wie das Motorrad funktioniert."

"So hätte ich auch schon während der Trainings fahren müssen oder sollen, um die Probleme, die ich gehabt habe, abzustellen. Da habe ich ein bisschen was verstanden. Am Ende war nicht mehr tragisch, ob ich 17. oder 18. werde. Schade, denn es war das letzte Rennen für dieses Team. Ich wollte ein gutes Resultat abliefern, habe alles gegeben. Es hat einfach nicht gereicht. Ein dummer Fehler, sonst hätte es vielleicht noch für einen Punkt gereicht."


Moto2 in Valencia

Am Samstag übte Schrötter noch Kritik an den Dunlop-Reifen. Im Rennen lief es dann aber besser als erwartet. "Ich war sehr überrascht. Ab Runde vier oder fünf hat der Reifen nicht mehr arg abgebaut. Es war wirklich nur am Anfang, wo er abgebaut hat. Über die Renndistanz war er gar nicht so schlecht. Ich hatte dann eher mit Chattering zu kämpfen, aber im Großen und Ganzen war es vom Reifen her okay."

Konkurrenz hat sich besser entwickelt

Schrötters Formkurve zeigte im letzten Saisondrittel nach unten. Punkte wurden immer schwieriger zu erreichen. "Die erste Hälfte der Saison war einfacher", findet auch der Deutsche. "Ich bin von Beginn an mit dem Motorrad klargekommen und alle anderen haben sich während der Saison weiterentwickelt. Sie haben von Rennen zu Rennen ihre eigenen Abstimmungen gefunden, die besser zum Motorrad passen."

"Es wird von Rennen zu Rennen schwieriger. Ich habe den Schritt nicht gemacht. Oder vielleicht war es einfach zu wenig." Marcel Schrötter

"Sie haben sich an die Maschine und das Team gewöhnt, bei manchen dauert das etwas länger. Jeder entwickelt sich von Rennen zu Rennen weiter. Es wird von Rennen zu Rennen schwieriger. Ich habe den Schritt nicht gemacht. Oder vielleicht war es einfach zu wenig. Andere haben uns überholt, haben sich mehr gesteigert, wir haben uns schwergetan. Das ist einfach der Grund. Das ganze Feld ist stärker geworden. Es ist nicht so, dass ich langsamer geworden wäre, aber jeder entwickelt sich weiter."

Seine Zukunft heißt Tech 3. Bereits Ende der Woche finden die ersten Testfahrten mit der Mistral statt. "Was ich bis jetzt weiß, sind Termine Ende nächster Woche in Jerez und Ende November noch drei Tage in Almeria. Dann schauen wir mal", so Schrötter über den Fahrplan. Zudem wird er im Winter mit seinem Kumpel Jonas Folger in Spanien trainieren. "Wir werden jetzt schauen, dass wir weiter trainieren."

"Hauptsächlich aber auch solche Dinge wie Motocross machen, was während der Saison einfach wenig war. Einfach ein bisschen Spaß haben. Wir sind in Spanien und können das Wetter genießen. Einfach auf das Motorrad setzen und trainieren. Anfang Dezember geht es bis Weihnachten nach Hause. Um Neujahr herum oder spätestens Anfang Januar bin ich wieder in Spanien, wo das volle Programm losgeht."

Zudem stellt der Fitnesstrainer von Nico Terol ein Trainingsprogramm für Folger und Schrötter zusammen. "Jonas kennt den Trainer von Terol sehr gut. Da hat er für uns beide nachgefragt, ob sich etwas machen lässt. Wir werden wahrscheinlich eine Woche zu ihm fahren, um die ganzen Tests zu machen und zu sehen, was wichtig für uns ist. Dann werden wir individuelle Trainingspläne erhalten, die sich jede Woche ändern. Daran werden wir uns halten."