• 10.11.2013 18:00

Mysterium Cortese: Reifenfresser ruiniert Saisonabschluss

Der Kalex-Pilot wundert sich über ein unerklärliches Problem mit den Pneus, blickt aber zuversichtlich auf 2014: "Bald kommen die Erfolge"

(Motorsport-Total.com) - Das letzte Rennen seiner ersten Moto2-Saison, das gleichzeitig das 150. seiner Karriere in der Weltmeisterschaft markierte, endete für Sandro Cortese nach Problemen mit nachlassenden Reifen knapp hinter den Punkterängen auf dem 16. Platz. Ein Jahr voller Höhen und Tiefen erlebte am Sonntag in Valencia ihren Schlussakkord somit mit einem soliden Ergebnis. Cortese startete vom 14. Rang und schaffte es, sich in der ersten Runde zu behaupten. Doch die Herrlichkeit währte nicht lange.

Titel-Bild zur News: Sandro Cortese

Sandro Cortese reitet mit einem Gefühl dem Sonnenuntergang entgegen Zoom

Nach einigen Runden ließen seine Reifen unerwartet stark nach und der Kalex-Pilot musste den Anschluss an die große Verfolgergruppe aufgeben. Obwohl die Punkteränge nicht mehr zu erreichen waren, kämpfte der 23-Jährige um jede Position. Mit einer Bilanz von sieben Punktergebnissen, die er in insgesamt 17 Rennen verbuchte, kann der ehemalige Moto3-Weltmeister durchaus zufrieden sein. Im spanischen Aragon sammelte er sogar sein erstes Top-10-Resultat. Cortese selbst spricht von einem "etwas schwierigen Wochenende".

Der 23-Jährige weiter: "Im Rennen war es sehr, sehr schade. Die ersten Runden waren eigentlich okay, ich war in der großen Gruppe dabei, aber dann haben die Reifen abgebaut und ich konnte leider nicht mehr mithalten." Cortese ließ sich von den Problemen mit den Pneus jedoch nicht unterkriegen: "Obwohl es immer schlimmer wurde, habe ich wirklich um jeden Platz gekämpft. Selbst als keine Punkte mehr drin waren, habe ich versucht, die bestmögliche Platzierung herauszuholen. Das haben wir geschafft."

"Wissen, wo wir anpacken müssen"

Cortese und seine Crew richten ihre Konzentration bereits auf das Jahr 2014, in dem sie erneut in der Moto2 angreifen werden. Am 14. und 15. November findet in Jerez der erste Test statt, vom 26. bis 28. November geht es für weitere Testfahrten nach Almeria. Der Deutsche blickt lieber nach vorn als zurück: "Jetzt haben wir die erste Rookie-Saison hinter uns gebracht und ab Montag geht die neue Saison los. Es liegt sehr viel Arbeit vor uns. Nächste Woche geht es schon nach Jerez, danach kommt Almeria."


Moto2 in Valencia

"Wir werden uns über den Winter wieder konzentrieren und versuchen, den Schritt, den wir noch machen müssen, zu gehen, damit wir nächste Saison vorne dabei sind. Dass wir das hinbekommen, davon bin ich vollkommen überzeugt, denn wir wissen jetzt, wo wir anpacken müssen", verspricht Cortese. "Ich denke, wenn wir in Zukunft weiterhin so konzentriert arbeiten, kommen bald auch die Erfolge." Davon ist auch Jürgen Lingg, Teamchef und Technischer Leiter, überzeugt: "Leider war das Rennen nicht ganz so wie wir es uns erhofft hatten."

Reifen geben Rätsel auf

In Valencia hatte er sich aber ohnehin nicht viel ausgerechnet: "Wir wussten vorher, dass es mit den Reifen Probleme geben könnte. Aber wir hatten gedacht, wenn die Asphalttemperatur über 30 Grad geht, dass es dann funktioniert. Dass der Reifen derart und so schnell nachlässt, damit haben wir nicht gerechnet", rätselt er. "Diesbezüglich müssen wir uns wirklich etwas für nächstes Jahr überlegen, denn das Problem ist eigentlich nur in Valencia aufgetreten. Das hatte sich auch in der Art und Weise vorher nicht abgezeichnet."

"Kompliment, er hat toll gekämpft." Cortese-Teamchef Lingg

Die letzten Meter habe Cortese praktisch auf der Felge bestritten: "Der Reifen hatte zum Schluss gar keinen Gummi mehr drauf. Jeder, der einigermaßen ein technisches Verständnis hat, wird wissen, dass man mit 150 Gramm Unwucht nicht fahren kann. Deshalb muss ich ein großes Kompliment an Sandro aussprechen, dass er noch bis zum Schluss so gekämpft hat und das Rennen zu Ende gefahren ist." Auch sein Blick richtet sich gen 2014: "Jetzt gehen schon die Vorbereitungen los. Wir testen das 2014er-Material, sprich Chassis und verschiedene Schwingen."