Folger: "Es war in dieser Saison viel Pech dabei"

Jonas Folger beendet seine Karriere in der kleinsten Klasse mit einem zweiten Platz - Für den Deutschen war es eine Saison mit Höhen und Tiefen

(Motorsport-Total.com) - Jonas Folger hatte beim Saisonfinale in Valencia den besten Ausblick auf den spannenden Titelkampf in der Moto3-Klasse. Der Deutsche folgte die komplette Renndistanz den drei starken Spaniern. Durch den Sturz von Luis Salom erbte er eine Position, mischte sich aber nie in das Duell zwischen Maverick Vinales und Alex Rins ein. Die Entscheidung fiel schließlich in der letzten Runde. Vinales setzte sich gegen Rins durch und wurde mit dem Sieg neuer Weltmeister. Rins verlor allerdings den Schwung und Folger ging vorbei.

Titel-Bild zur News: Jonas Folger

Jonas Folger kletterte zum Abschluss seiner Moto3-Zeit auf das Podest Zoom

Mit einem zweiten Platz verabschiedete sich der deutsche Hoffnungsträger aus der kleinsten Klasse. "Wir haben gewusst, dass wir mitfahren können. Ich habe alles versucht, damit ich mich aus dem Chaos der drei Spanier heraushalte. Sie haben um den Titel gekämpft und es war natürlich klar, dass es da hart zugeht", berichtet Folger sein Rennen. "Mein Plan ist zum Schluss aufgegangen, denn ich habe mich herausgehalten und habe in der letzten Runde attackiert. Das hat funktioniert."

Im Gegensatz zu den drei dominierenden Spaniern saß der 20-Jährige auf einer Kalex-KTM. Vorne wegfahren war für Folger nicht möglich. "Wollte ich gar nicht. Die Chance wegzufahren war nicht vorhanden, weil die Rundenzeiten enorm schnell waren. Deshalb wollte ich auf der sicheren Seite sein und dann zum Schluss angreifen", so Folger über seinen Plan. Im Gegensatz zu vielen Rennen verlor er in Valencia in der zweiten Hälfte nicht den Anschluss an die Spitze.

Das eröffnete ihm schließlich die Chance in der letzten Kurve. "In Japan habe ich einen Fehler gemacht und dadurch den Anschluss verloren. Diesmal habe ich keine Fehler gemacht. Das war eben der Schlüssel zum Erfolg und hat sehr gut funktioniert. Das Tempo war ziemlich hoch. Obwohl sie sich viel überholt und sich gegenseitig ausgebremst haben, waren die Rundenzeiten sehr schnell. Es war wie im Qualifying. Es war ziemlich hart, dieses Tempo über 24 Runden durchzuziehen."


Moto3 in Valencia

Schließlich nutzte Folger die Chance auf den letzten Metern. "Ich habe mir nichts gedacht. Es war einfach instinktiv, dass ich da hineingefahren bin, weil es eben der Plan war, dass ich in der letzten Kurve attackiere. Ich war von den zwei Burschen leider etwas zu weit weg, sonst hätte ich vielleicht den Ersten auch noch erwischen können. Generell bin ich mit dem zweiten Platz aber sehr zufrieden."

Saison mit Höhen und Tiefen

Folger kletterte in dieser Saison in Jerez, Brünn und Motegi als Dritter auf das Podest, nun wurde es Platz zwei in Valencia. Ein Sieg gelang ihm nicht. Die WM beendete der Aspar-Pilot auf Position fünf. "Der Saisonanfang war natürlich schwierig, denn wir hatten Probleme mit dem Motor. Dann ist es besser geworden, aber ich habe mich nach Mugello verletzt. Dann ist es wieder ins Rollen gekommen und ich hatte gute Resultate, aber dann habe ich mir in Misano das Fußgelenk gebrochen."

Jonas Folger

Jonas Folger blieb in dieser Saison ein Sieg verwehrt Zoom

"Es war in dieser Saison viel Pech dabei. Ich denke, dass es auch ganz anders ausschauen hätte können", denkt Folger über vergebene Möglichkeiten nach. Trotzdem ist er zufrieden: "Im Endeffekt haben wir uns gut geschlagen. Deshalb bedanke ich mich beim Team, denn im Vorjahr habe ich nach der schwierigen Zeit die Chance bei Aspar erhalten."

Bereits am kommenden Donnerstag wird er in Jerez erstmals die Moto2 testen. Über den Winter wird sich Folger in Spanien auf den Aufstieg in die mittlere Klasse vorbereiten. Seit einigen Monaten bewohnen er und Marcel Schrötter ein Haus in Spanien. "Der erste Eindruck ist extrem gut. Das Wetter und die Trainingsmöglichkeiten passen. Es macht Spaß mit Marcel zu trainieren und sich gegenseitig zu pushen."

"Man sieht auch die Resultate. Wichtig sind Kilometer. Wir nutzen jetzt die Tests in Jerez und Almeria. Dann geht es daheim in Spanien ans Training. Ich bekomme einen Trainingsplan, der speziell für mich angepasst wird." Der Trainer von Nico Terol hat neue Pläne für Folger und Schrötter ausgearbeitet.