Moto2-Debüt nach Mathe-Abitur: Tulovic "kann's nicht fassen"

Lukas Tulovic spricht über sein unverhofftes Moto2-Debüt mit Kiefer als Ersatz für Aegerter in Jerez - Am Mittwoch stand noch die Mathe-Klausur auf dem Programm

(Motorsport-Total.com) - Wie am Dienstag bekannt wurde, werden beim Europaauftakt der Moto2 in Jerez gleich zwei deutsche Piloten im Feld zu finden sein. Neben Marcel Schrötter wird Lukas Tulovic sein Debüt in der mittleren Klasse geben. Der Nachwuchspilot wird für den verletzten Dominique Aegerter bei Kiefer Racing einspringen. Der 17-Jährige freut sich auf seinen Einsatz, der nur wenige Tage nach dem schriftlichen Abitur erfolgt.

Titel-Bild zur News: Lukas Tulovic

Der 17-jährige Lukas Tulovic wird am Sonntag sein Debüt in der Moto2 geben Zoom

"Bislang habe ich die Rennen an einem Grand-Prix-Wochenende ausnahmslos immer im TV mitverfolgt. Doch dieses Mal bin ich selbst live dabei. Das ist irgendwie noch völlig unreal für mich", freut sich Tulovic am Donnerstag in Jerez. Bislang fuhr der Deutsche in der spanischen Meisterschaft, außerdem durfte er im Vorjahr beim Österreich-Test für Forward erste Moto2-Luft schnuppern. Sein Moto2-Debüt kam für ihn nun völlig überraschend.

"Ehrlich gesagt kam dieser Einsatz für Kiefer in Jerez ein wenig überraschend für mich zustande. Es tut mir natürlich sehr leid für Dominique, was ihm passiert ist, und ich möchte ihm auch gleich die besten Wünsche für eine schnelle Genesung ausrichten", schickt er seine Grüße in die Schweiz, wo Aegerter nach einem Trainingssturz einen Riss in der rechten Beckenschaufel auskuriert. Tulovic gibt aber auch zu: "Ich kann es noch gar fassen, an diesem Wochenende mit den weltbesten Fahrern auf die Strecke zu gehen."

"Traum geht mit gerade mal 17 Jahren in Erfüllung"

Es sei immer schon sein Traum gewesen, einmal in der Weltmeisterschaft zu fahren. "Ich bin daher sehr aufgeregt, zumal dieser Traum mit gerade mal 17 Jahren schon in Erfüllung geht." Erst am Montag hat er von seinem Einsatz erfahren. Vor der Abreise nach Jerez stand noch das Mathe-Abitur auf dem Programm: "Ich konnte mich nicht sofort richtig darüber freuen, weil ich mich gleichzeitig auf meine Arbeit für die Mathe-Klausur vorbereiten musste."

Er ist froh, dass er diese Aufgabe am Mittwoch endlich hinter sich gebracht habe. "Nun kann ich mich daher ab sofort noch mehr auf meine Rennsportkarriere konzentrieren." Der Deutsche ist auch froh, wenn die schulischen Verpflichtungen (mündliche Prüfungen) ein baldiges Ende finden.


Fotos: MotoGP in Jerez, Pre-Events


Was ist beim Debüt möglich? "Meine Erwartungen für mein Debüt in der Weltmeisterschaft sind sehr flach gehalten. Zunächst muss ich mich in meinem neuen Umfeld zurechtfinden und gleichzeitig mich auf die KTM einschießen. Es wird ein paar Runden brauchen, bis ich mich mit dieser Rennmaschine anfreunden werde", erklärt er. Bereits bei seinem Moto2-Test in Österreich musste er feststellen: "Das Niveau hier ist noch einmal ganz anders als in Spanien", schilderte er im Vorjahr gegenüber 'Motorsport-Total.com'.

Dennoch ist er zuversichtlich: "Ich bin mir aber sicher, dass ich schnell damit klarkommen werde. Über mögliche Platzierungen mache ich mir gar keinen Kopf. Das Ziel ist natürlich möglichst nah an der Weltspitze dran zu sein. Doch in erster Linie gilt es, von all diesen erfahrenen Piloten möglichst viel zu lernen, über die Dauer des Wochenendes ständig Fortschritte zu machen und immer schneller zu werden. Ich will mich jedenfalls Schritt für Schritt steigern", bleibt er bei der Zielsetzung vage. "Ich freue mich schon gewaltig, das Team kennenzulernen und vor allem natürlich auch, wenn es am Freitag richtig losgeht."

Aegerter hat in den ersten drei Saisonrennen bereits gezeigt, dass die KTM in die Top 10 fahren kann. Er sammelte mit den Plätzen 15, acht und neun jeweils wertvolle Punkte und liegt in der WM-Wertung auf Rang zehn.

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