Moto2-Test in Spielberg: Deutsches Talent fährt für Forward

Lukas Tulovic darf in Spielberg zum ersten Mal einen Moto2-WM-Test fahren - Wie sich der Deutsche geschlagen hat und wie seine weiteren Planungen aussehen

(Motorsport-Total.com) - Einen Tag nach dem Grand Prix von Österreich waren zahlreiche Teams der Klassen Moto2 und Moto3 erneut für einen Testtag auf dem Red-Bull-Ring unterwegs. Das Forward-Team bot Lukas Tulovic erstmals die Gelegenheit, WM-Luft zu schnuppern und sein Talent zu zeigen. Sein Einsatz kam kurzfristig zustande. Der 17-jährige Deutsche weilte das Wochenende über in Spielberg und bekam am Sonntagnachmittag die Nachricht, dass er am Montag die Moto2-Kalex testen darf. Er vertrat Stammfahrer Lorenzo Baldassarri, der sich nach dem Startcrash nicht komplett fit fühlte.

So kam Tulovic überraschend zu seinem Testeinsatz. "Wir haben gut angefangen, ich hatte gleich ein gutes Gefühl", berichtet er nach rund 55 Runden im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Auf dieser Strecke war ich zuvor erst einmal vor vier Jahren mit einer 125er. Von daher war es ein kompletter Neuanfang. Ich habe mir viele Onboard-Videos angesehen, damit ich gut reinkomme. Das hat auch geholfen. Wir haben dann ein paar Sachen beim Bike probiert, die mir auch geholfen haben. Es war ein guter Test, das Team und ich sind sehr zufrieden."

Tulovic fuhr seine ersten Motorradrennen im Alter von sechs Jahren. Über Nachwuchsserien in Deutschland, wie dem ADAC Minibike-Cup und dem Junior-Cup, arbeitete sich der nun 17-Jährige nach oben. Derzeit fährt er für das Forward-Junior-Team in der spanischen CEV-Meisterschaft eine Moto2-Kalex Jahrgang 2014. Dass Tulovic nicht den klassichen Moto3-Weg verfolgt, liegt auch an seiner Körpergröße von rund 185 Zentimetern. Deswegen macht die Moto2 mehr Sinn als die kleine Klasse.

Das Ziel: Über Spanien in die Weltmeisterschaft

Derzeit liegt Tulovic in der spanischen Meisterschaft auf dem neunten Platz. Zuletzt in Estoril verpasste er als Vierter nur knapp das Podest. "Ich hatte leider ein paar Ausfälle", berichtet er über die CEV-Saison. "Einmal bin ich gestürzt, einmal wurde ich abgeschossen und zuletzt in Estoril habe ich durch einen Fehler den Kampf ums Podest verpasst. Gut, ich bin noch jung und habe noch nicht so viel Erfahrung. Wir müssen weiter dranbleiben. Es geht in eine gute Richtung."

Nun durfte er beim Montagstest die aktuelle Kalex fahren. Seinen Fahrstil musste Tulovic dafür nicht groß umstellen: "So groß war der Unterschied gar nicht. In Spanien fahre ich eine 2014er-Kalex. Klar, das aktuelle Modell liegt besser, aber ich hätte mir vor dem Test nicht gedacht, dass sie sich doch so ähnlich sind." Seine persönliche Bestzeit lag bei 1:32,0 Minuten. "Unter drei Sekunden zur Pole-Position, damit sind wir fürs erste alle zufrieden", ist der Youngster happy.

"Das Niveau hier ist noch einmal ganz anders als in Spanien." Lukas Tulovic

Dass die Moto2-WM doch ein ganz anderes Level hat, stellte Tulovic auch bei seinen ersten Runden fest: "Das Niveau hier ist noch einmal ganz anders als in Spanien. Dort kann ich schon gut vorne mitfahren, aber wenn dich hier ein Morbidelli überholt, bleibst du für eine Kurve dran und dann geht schon eine Lücke auf. Aber dafür sind wir hier, um zu lernen. Wir arbeiten daran. Ich bin sehr dankbar, dass ich die Chance erhalte, mich beweisen zu dürfen."

Ein weiterer Test ist momentan nicht geplant, aber die Verbindung zum Forward-Team besteht: "Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass ich irgendwann wieder in der Moto2-WM fahren werde. Darauf arbeiten wir hin. Geplant ist für dieses Jahr momentan nichts." Langfristig will Tulovic den Sprung in die Moto2-WM schaffen. Zu den Planungen für 2018 sagt er: "Das Ziel ist es, auch im nächsten Jahr in Spanien zu fahren und um die Meisterschaft zu kämpfen. Eine Wildcard am Sachsenring wäre naheliegend, das steht aber noch in den Sternen."

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