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Kent warnt Schrötter vor der Tech-3-Maschine
Moto3-Rückkehrer Danny Kent spricht über die Moto2-Saison 2013, kritisiert Tech 3 für die Entwicklung der Mistral 610 und lobt Bradley Smiths Leistungen
(Motorsport-Total.com) - Kalex und Suter dominierten die Moto2-Saison 2013. Speed Up konnte bei einigen Rennen mithalten, doch Tech 3, Motobi und Moriwaki taten sich schwer. Moriwaki verpasste die Punkteränge, Tech 3 kam auf 19 und Motobi auf 18 Punkte in der Herstellerwertung. Besonders ärgerlich: Nachdem Bradley Smith 2012 bei Tech 3 zu kämpfen hatte, taten sich mit Danny Kent und Louis Rossi zwei weitere Grand-Prix-Sieger schwer.

© Tech 3
Danny Kent verließ das Tech-3-Team vorzeitig, um seine Karriere zu retten Zoom
Kent wechselt nach seiner Moto2-Debütsaison wieder in die Moto3 und möchte mit Aki Ajo und Husqvarna um die WM kämpfen. Die Erfolge in der abgelaufenen Saison waren überschaubar, was nicht zuletzt an der unterlegenen Tech-3-Eigenentwicklung lag. "Ich möchte nichts gegen das Team sagen, weil ich weiß, dass sie sehr hart gearbeitet haben und an ihr Motorrad, die Mistral 610, glauben. Doch ich denke, wir hatten bei der Entwicklung zu kämpfen", wird der ehemalige Tech-3-Pilot von 'Crash.net' zitiert.
"Ich denke, auch ein anderer Fahrer hätte keine besseren Ergebnisse geholt", bemerkt der Brite, der die Saison als WM-22. abschloss. "Von der Moto3 in die Moto2 aufzusteigen ist ein großer Schritt. Die Arbeit mit der Kupplung, der Kurveneingang und der Kurvenausgang sind ganz anders und haben sicher einen Einfluss auf die Situation gehabt. Der Grip am Hinterrad bereitete immer Probleme. Deswegen hatten wir ganz ordentliche Qualifyings, weil das Motorrad auf ein Runde gut war und wir ans Limit gehen konnten. Doch in den Rennen hatten wir weniger Haftung am Hinterrad als alle anderen Fahrer. Ich möchte nicht nach Ausreden suchen, weil mein Fahrstil ein möglicher Grund dafür gewesen sein könnte."
Keine Freude mit der Mistral 610
"Ich konnte das Fahren nicht genießen. Dadurch verliert man das Vertrauen. Die Probleme wurden nicht gelöst. Ich versuchte immer, etwas zu ändern. Dadurch verliert man die Motivation. Man genießt es nicht mehr und es endet in einem Teufelskreis", schildert Kent, der seinen Vertrag bei Tech 3 auflöste. "Ich denke, jeder weiß, dass es nicht das beste Moto2-Motorrad ist. Doch man weiß ja nie. Ich hätte mit einer Kalex vielleicht trotzdem Probleme gehabt."

© Tech 3
Kent fährt in der kommenden Saison für Aki Ajos Husqvarna-Moto3-Werksteam Zoom
Kalex und Suter rüsten den Großteil des Feldes aus. Tech 3 hat nur Erfahrungswerte von zwei Fahrern. "Man kann sich einfach nicht mit anderen Fahrern messen", bestätigt Kent, der die Daten von Bradley Smith als Vergleichswerte heranzog: "Wir schauten und Bradleys Daten an, die uns halfen. Sie arbeiteten in eine andere Richtung, doch Bradley hatte gute Ergebnisse. Viele Leute haben Bradley kritisiert, doch ich würde sagen, dass er tolle Arbeit geleistet hat und ganz sicher den Platz in der MotoGP verdient."
"Louis hatte mehr oder weniger die gleichen Probleme wie ich. Ich war in einigen Qualifyings und Rennen schneller als er, weiß aber, dass er auch ein langes Jahr hatte. Er kam von einem Test in Jerez, wo er mit der Kalex direkt eine Sekunde schneller war als mit der Mistral", berichtet Kent, der auch Sandro Cortese als Referenz heranzieht. Der Moto3-Champ von 2012 sammelte in der Saison 2013 nur vier Punkte mehr als Kent, hatte aber auch viel Pech.
Was kann Schrötter bei Tech 3 ausrichten?
"Sandro beendete die Saison mit lediglich vier Punkten mehr als wir, obwohl wir bei den zwei finalen Rennen nicht mehr dabei waren. Es hätte also schlimmer kommen können", bilanziert Kent, der in der kommenden Saison von Marcel Schrötter ersetzt wird. Schrötter lieferte mit der Kalex des SAG-Teams eine solide Saison ab und beendete sein erstes komplettes Jahr in der Moto2 auf Platz 17. Ruiniert er sich durch den Wechsel zu Tech 3 nun seine Karriere?

© Team SAG
Marcel Schrötter tauscht 2014 die SAG-Kalex gegen die Tech-3-Maschine ein Zoom
"Meiner Meinung nach hat das Team beim Chassis in die falsche Richtung gearbeitet. Sie glauben aber daran, haben Erfahrungen mit ihrem Motorrad und verfolgen ihren eigenen Weg. Ich denke auch, dass sie für die kommende Saison in die falsche Richtung entwickeln", warnt Kent, der überzeugt ist, dass der Wechsel zu einem anderen Team notwendig war, um die Karriere nicht langfristig zu gefährden.
"Wenn ich noch eine Saison gehabt hätte, in der ich es nicht genossen und dadurch keine guten Ergebnisse erzielt hätte, wäre es sehr schwierig gewesen, für das darauffolgende Jahr einen guten Platz zu finden. Das wäre sehr schlecht für meine Karriere gewesen. Deswegen dachte ich mir, es ist besser, ein gutes Moto3-Team zu finden, mit dem ich um die Meisterschaft kämpfen kann und dann einen anderen Weg zu verfolgen, wenn ich mit einem bekannteren Chassis in die Moto2 zurückkomme", so der Husqvarna-Werkspilot.

