• 04.04.2010 10:14

  • von Maximilian Kroiss

Bartholemy: "Lonbois schaffte Umstellung nicht"

Michael Bartholemy begründet, warum er bei Marc-VDS kurz vor dem Saisonstart der Moto2 Vincent Lonbios durch Hector Faubel ersetzt hat

(Motorsport-Total.com) - Der Jerez-Test am vergangenen Wochenende sollte für den 19-jährigen Vincent Lonbois die letzte Gelegenheit gewesen sein, die Umstellung auf die Suter-MMX-Moto2-Maschine des belgischen Teams Marc-VDS zu bewerkstelligen. Doch der Belgier landete am unteren Ende der Zeitenliste. Die Verantwortlichen sahen sich daraufhin gezwungen zu handeln, nachdem man als Team geschlossen stark in der Premieren-Saison der Moto2 auftreten möchte. Lonbois wurde durch Hector Faubel ersetzt.

Titel-Bild zur News:

Michael Bartholemy hat kurz vor dem Saisonstart einen neuen Fahrer geholt

"Es war mit Beginn der Vorsaisontests offensichtlich, dass sich Vincent schwer tut, sich mit der Moto2-Maschine anzufreunden", begründet Teamchef Michael Bartholemy die Entscheidung. "Vincent hat den Umstieg von Production-Rennmaschinen auf das Grand-Prix-Bike nicht geschafft. Wir hatten stark darauf gehofft, dies würde ihm endgültig in Jerez gelingen!"#w1#

Doch beim letzten IRTA-Test in Jerez kamen an keinem der drei Tage wesentliche Verbesserungen der Rundenzeiten zustande. "Bis zum letzten Tag der drei Testtage in Jerez konnte er seine Rundenzeiten kaum verbessern und es war auch gut erkennbar, dass sich Vincent nach wie vor auf dem Bike recht unwohl fühlt. Sowohl für das Team als auch für ihn selbst war es offensichtlich, dass sein Fahrstil nicht zu unserem Moto2-Bike passt", so Bartholemy.

"Wir sind mit der Entschlossenheit in die Moto2-WM gekommen, als Team konkurrenzfähig zu sein." Michael Bartholemy

Der ehrgeizigen Truppe aus Belgien ist die Entscheidung nicht leicht gefallen, Lonbois noch vor dem ersten Rennen durch einen erfahrenen Grand-Prix-Piloten zu ersetzen. "Wir sind ein belgisches Team und wollten daher unbedingt mit einem Fahrer aus Belgien diese Saison bestreiten", meint der 41-jährige Bartholemy. "Aber die Entscheidung war sowohl für das Team als für Vincent selbst die richtige!"

Bartholemy weiter: "Wir sind mit der Entschlossenheit in die Moto2-WM gekommen, als Team konkurrenzfähig zu sein. Dazu erfordert es zwei Piloten, die sich in einem Rennen an der Spitze des Feldes behaupten können. Ich traue es Hector allemal zu, dass er sich mit seiner langjährigen Grand-Prix-Erfahrung schnellstmöglich mit der Suter-MMX anfreunden wird. Zwar hat er sämtliche Vorsaison-Tests in diesem Jahr versäumt, aber bis zum ersten Rennen in Europa in Jerez wird zu wieder zu seiner Schnelligkeit gefunden haben."

Für den Teambesitzer von Marc-VDS-Racing, Marc van der Straten, ist durch den Fahrerwechsel ein Traum zerplatzt. "Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht", so der belgische Unternehmer. "Unser Ziel war es immer, einen Belgier in der Startaufstellung zu sehen. Wir hofften, unser Traum würde in Erfüllung gehen, aber es sollte eben nicht so kommen. Vincent hat hart dafür gearbeitet und ich bin mir auch sicher, dass er es als Erster eingestehen würde nicht konkurrenzfähig zu sein. Für einen Rennfahrer ist dies gewiss eine bittere Pille, die er zu schlucken hat."

"Scott Redding hat aufgezeigt, dass unser Motorrad konkurrenzfähig ist. Daher brauchen wir einen zweiten Fahrer, der Scott weiter antreibt. Hector hat dafür die besten Voraussetzungen. Ich hoffe wir sehen ihn bald zusammen mit seinem Teamkollegen an der Spitze des Feldes", schließt van der Straten.