Alex Marquez: "Will als Weltmeister in die MotoGP"

Der jüngere Bruder von Marc Marquez erlebt eine schwierige Moto2-Saison und verschiebt den MotoGP-Aufstieg - Alex Marquez will als Weltmeister aufsteigen

(Motorsport-Total.com) - Alex Marquez ist um dreieinhalb Jahre jünger als Marc Marquez. Dementsprechend verlief seine Karriere im Windschatten seines älteren Bruders. Die beiden Spanier verstehen sich bestens. Sie verbringen viel Freizeit miteinander, trainieren gemeinsam und teilen sich an den Rennstrecken in Europa auch das gleiche Motorhome. Vater Julia Marquez begleitet seine beiden erfolgreichen Söhne auch zu allen Rennen.

Titel-Bild zur News: Alex Marquez

In der laufenden Moto2-Saison hat Alex Marquez noch kein Rennen gewonnen Zoom

Als Alex 2012 seine ersten Grands Prix in der Moto3 bestritt, fuhr Marc dem WM-Titel in der Moto2-Klasse entgegen. 2014 war bisher das gemeinsam erfolgreichste Jahr. Marc wurde zum zweiten Mal MotoGP-Weltmeister und Alex gewann den Titel in der kleinsten Klasse. Zur Belohnung durften beide gemeinsam nach dem Saisonfinale einige Runden in Valencia mit der MotoGP-Honda drehen.

Im November 2017 absolvierte Alex schließlich seinen ersten richtigen MotoGP-Test, als er für den verletzten Tom Lüthi bei Marc VDS einsprang und in Jerez fahren durfte. "Die MotoGP ist mein Traum und ich arbeite daran", sagt Alex Marquez bei 'MotoGP.com'. Nach den beiden Espargaro-Brüdern könnte es in Zukunft auch beide Marquez-Brüder in der Königsklasse geben. 2019 wird es aber noch nicht soweit sein.

Schritt in die MotoGP zum richtigen Zeitpunkt

"Ich bleibe noch ein Jahr in der Moto2, weil es meiner Meinung nach die richtige Entscheidung ist", meint Alex Marquez. "Mein Bruder sagt, dass ich noch jung genug bin und noch viel Zeit habe. Ich soll ruhig bleiben und in der Moto2 mit dem neuen Bike viel lernen. Dann werden sich MotoGP-Angebote ergeben." Die mittlere Klasse wird im nächsten Jahr mit dem neuen Triumph-Motor und der neuen Elektronik näher an die MotoGP heranrücken. Von dieser Vorbereitung erhofft sich der 22-Jährige einiges.

"Wenn man diesen Schritt macht, muss man zu 100 Prozent sicher sein. Ich will mit dem Moto2-WM-Titel aufsteigen. Das ist mein Traum, denn ich habe auch die Moto3 gewonnen", hält Alex Marquez fest. MotoGP-Duelle mit seinem Bruder wären das erklärte Ziel. "Aber um mit ihm in der letzten Runde in der letzten Kurve anzukommen, muss man sehr schnell sein. Eines Tages wird dieser Tag kommen."

Alex Marquez

Im November 2017 absolvierte Alex Marquez seinen ersten MotoGP-Test Zoom

Derzeit fährt Alex Marquez seine vierte Moto2-Saison. Alle verbrachte er im Topteam Marc VDS. Drei Rennen konnte er bisher gewinnen. Der WM-Titel war allerdings nie in Griffweite. In der laufenden Saison stand er fünfmal auf dem Podest, aber noch nicht ganz oben. "Der erste Saisonsieg wird kommen. Wir haben das Level und sind in den Freien Trainings vorne dabei. Aber wir müssen in den Rennen etwas mehr geben. Im Vorjahr konnte ich das, aber in diesem Jahr haben wir ab Rennhalbzeit mit der Frontpartie des Motorrades Schwierigkeiten."

Alex Marquez glaubt an baldigen ersten Saisonsieg

Francesco Bagnaia (VR46) und Miguel Oliveira (Ajo-KTM) sind die stärksten und konstantesten Fahrer 2018. Beide haben noch keinen einzigen Ausfall verzeichnet. Marquez schied dagegen schon dreimal durch Stürze aus. "Die WM zu gewinnen, ist natürlich nicht einfach. Es ist nicht so wie wir erwartet haben. Ich denke auch nur von Rennen zu Rennen und an unsere Arbeit." Als WM-Dritter beträgt der Rückstand von Marquez auf Tabellenführer Bagnaia schon 76 Punkte.

Da sich Bagnaia und Oliveira ein enges Duell um den WM-Titel liefern, wittert Marquez im Herbst noch die eine oder andere Chance: "Nichts ist im Leben unmöglich, aber es wird sehr schwierig. Meine Gegner haben keine Fehler gemacht und sie werden bis zum letzten Rennen stark sein. Es werden aber Rennen kommen, bei dem die Verhältnisse schwieriger sind. Sie werden dann etwas mehr nachdenken müssen, und ich muss diese Chancen nutzen."

Alex Marquez

In Spielberg stürzte Alex Marquez in der letzten Kurve der letzten Runde Zoom

Bei Marc VDS wird im nächsten Jahr Xavi Vierge sein Teamkollge. Joan Mir verbringt nur die Saison 2018 in der Moto2. Er betrachtet die mittlere Klasse nur als rasche Durchlaufstation und hat bereits einen Zweijahresvertrag mit dem Suzuki-Werksteam in der MotoGP in der Tasche. Da die meisten MotoGP-Verträge für 2019/20 geschlossen sind, könnte es sein, dass sich Alex Marquez noch bis 2021 gedulden muss, bis es ein Angebot aus der Königsklasse gibt.

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